So, ich will die grandiose Idee des Kings jetzt auch für mich mal umsetzen. Schon bei den Auswahlkriterien wird es haarig: Will ich die 100 Songs suchen, die ich im Falle des Falles auf die einsame Insel mitnehmen würde? Oder sollen es eher 100 Songs sein, die für die Stationen meines bisherigen Lebens stehen? Ich habe mich für einen halbärschigen Zwischenweg entschieden: Generell geht es mir darum, mein musikalisches Leben bis heute mal ein bisschen abzubilden (auch bzw. besonders für mich), es kommt aber nur in die Liste, was ich auch heute noch gerne höre. Das eliminiert den Großteil dessen, was ich zwischen meinem 8. und meinem 16. Lebensjahr gehört habe, aber vielleicht findet sich dafür ja auch irgendwann nochmal ein Ventil. Reihenfolge gibt es keine, weder qualitativ, noch autobiographisch.
Kriterien sind also:
1) Ich mag den Song. 2) Er war/ist mir in meinem Leben besonders wichtig. 3) Nicht mehr als drei Songs pro Interpret (das wird richtig hart...).
Lasset die Spiele beginnen!
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
001. Little Richard - Lucille 002. Keith Jarrett - 'Long As You Know You're Living Yours 003. Udo Lindenberg - Cello 004. Green Day - Stuck With Me 005. Weezer - Buddy Holly 006. Rage Against the Machine - People of the Sun 007. Bad Religion - Them and Us 008. Blind Guardian - Mirror, Mirror 009. Herbert Grönemeyer - Bleibt alles anders 010. Eins Zwo - Hand aufs Herz 011. Absolute Beginner feat. Mongo Clikke - K2 012. Afrob feat. Ferris MC - Reimemonster 013. Torch feat. Toni-L - Wir waren mal Stars 014. ...But Alive - Weniger als 5 Sekunden 015. Slime - Deutschland muss sterben 016. Ton, Steine, Scherben - Wir müssen hier raus 017. Ton, Steine, Scherben - Komm, schlaf bei mir 018. Ton, Steine, Scherben - Der Traum ist aus 019. Ernst Busch - Der heimliche Aufmarsch 020. Adamo - Inch Allah 021. Deep Purple - Child in Time (live) 022. Cat Stevens - Father and Son 023. Die Kassierer - Blumenkohl am Pillemann 024. The Dubliners - The Rocky Road to Dublin 025. The Pogues - Boys from the County Hell 026. Bob Marley - Three Little Birds 027. The Hives - Hate To Say I Told You So 028. The Vines - Get Free 029. The Strokes - Take It Or Leave It
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
ZitatCool, ich habe schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass du auch einsteigst. Nichts gegen die älteren Semester - aber zumindest wenn es um die autobiographische Entdeckung von Musik geht - freue ich mich mehr über die Musik, die ich selbst live mitbekommen habe.
Also, nur als Tipp: Du beginnst mit einem Tocotronic- Song.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Soundqualität suboptimal, aber die anderen YouTube-Fundstücke hatten alle das Bassintro abgeschnitten - wie kann man nur?
Eine meiner ganz frühen musikalischen Erinnerungen. Als ich drei Jahre alt wurde, bekam ich zum Geburtstag einen Kassetten-Recorder geschenkt. Beilagen: "Der Sängerkrieg der Heidehasen", den mein Vater von LP überspielt hatte (und den ich als LP letztes Jahr nachgekauft habe) und ein Mixtape mit Rock'n'Roll-Klassikern der 50er, die mein Vater offensichtlich für kinderkompatibel hielt. Auf textlicher Ebene war das nicht immer der Fall, wie mir in späteren Jahren klar wurde, musikalisch war es aber ein Volltreffer. Wahrscheinlich habe ich diese Kassette häufiger gehört als irgendeinen Tonträger sonst, jahrelang war sie steter Begleiter meiner Legobau- oder Playmobilspielaktivitäten, die Songs sind so tief in mein Hirn eingebrannt, dass ich sie wahrscheinlich auch dann noch mitsummen kann, wenn ich vergessen habe, wer die Leute waren, die sie mir geschenkt haben. "Lucille" hat es getroffen, weil das Basssolo im Intro mich bis heute nicht stillsitzen lässt. Und eigentlich kann ich bestens stillsitzen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
ZitatCool, ich habe schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass du auch einsteigst. Nichts gegen die älteren Semester - aber zumindest wenn es um die autobiographische Entdeckung von Musik geht - freue ich mich mehr über die Musik, die ich selbst live mitbekommen habe.
Dein Thread hat mich überzeugt!
ZitatAlso, nur als Tipp: Du beginnst mit einem Tocotronic- Song.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
ZitatCool, ich habe schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass du auch einsteigst. Nichts gegen die älteren Semester - aber zumindest wenn es um die autobiographische Entdeckung von Musik geht - freue ich mich mehr über die Musik, die ich selbst live mitbekommen habe.
tenno
Zitatbei mir musst du nur ein bisschen geduld haben. die chronologie bringt es halt mit sich, dass es bei den BOFs ein bisschen dauert, bis die vorkriegsware durch ist. aber die 90er kommen auch noch, und es ist nicht nickelback!
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Im Gegensatz zu Orange Blue und Linkin Park mochte ich tatsächlich mal ein Lied von Deep Blue Something. Ist aber schon ein Weilchen her, und würde hier wohl auch dann nicht auftauchen, wenn sich in den Threadtitel noch die eine oder andere Null verirren würde. Weiter geht's mit Musik, die auch schon ein Weilchen her ist, sowohl in der Entstehung als auch bezüglich des Eintritts in mein Leben:
002. Keith Jarrett - 'Long As You Know You're Living Yours
Eine weitere Kindheitserinnerung von mir. Mein Vater muss die Platte Mitte der 80er unglaublich oft gehört haben, ich hatte das Lied über 25 Jahre immer wieder im Ohr, ohne zu wissen, was das ist bzw. ob es das außerhalb meines Kopfes überhaupt gibt. Bis mich eines Tages - als Teil eines Musik-Care-Pakets von meinem Vater - "Belonging" von Keith Jarrett erreichte, mit dem Vermerk "Titel 3 könnte dir was sagen". Wahnsinn. Nicht in Worte zu fassen, was ich in dem Moment empfunden habe. Ich war plötzlich wieder vier Jahre alt, saß im Wohnzimmer meiner Eltern auf dem kackbraunen Teppich, der zwischenzeitlich zuerst Parkett und dann Granit gewichen war, und hörte diese Musik. Ich weiß nicht, wie oft ich den Song wieder auf Anfang geskippt habe, aber im Neukölln des Jahres 2009 bin ich an dem Tag nicht mehr so ganz angekommen. Auch wenn ich den Song natürlich nie von der Geschichte trennen kann, behaupte ich mal, dass der auch für sich alleine stehen kann. Jan Garbarek macht noch keine Klangtapeten, Palle Danielssons Bass knarrt wunderschön, Jon Christensen ist locker-präsent und Keith Jarrett bindet alles zusammen zu einer Hymne. Manchmal bringt es mich zum Wippen, manchmal zum Swingen, und im richtigen Moment ist es Musik, die mich erhebt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
ZitatIch war plötzlich wieder vier Jahre alt, saß im Wohnzimmer meiner Eltern auf dem kackbraunen Teppich, der zwischenzeitlich zuerst Parkett und dann Granit gewichen war, und hörte diese Musik. Ich weiß nicht, wie oft ich den Song wieder auf Anfang geskippt habe, aber im Neukölln des Jahres 2008 bin ich an dem Tag nicht mehr so ganz angekommen.
King Bronkowitz
ZitatSehr schön.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Keith Jarrett hätte in meiner Liste auch einen Platz gehabt, hätte ich mich für einen "Song" entscheiden können. Ich mag seine Solosachen allerdings lieber. "The Köln Concert" oder die unfassbar umfangreichen und faszinierenden "Sun Bear Concerts". Die letztere habe ich als 10-Vinyl-Box von einem Vater übernommen, der sich irgendwann in den 70ern die Mühe gemacht hat, jede der Platten auf beiden Seiten mit Aufklebern voller Adjektive wie "magisch", "verspielt" oder "stürmisch" zu versehen, weil er sich nie merken konnte, was wo drauf war. Ein schlauer Mann, mein Vater. Ich kann es mir auch nicht merken. Ein weiterer Grund, warum er nicht in der Liste auftaucht, obwohl er es verdient hätte. Sein verzücktes Gestöhne im Hintergrund der Aufnahmen ist unschlagbar.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."