Mich wundert es etwas, das zu hören. Ich habe den Eindruck, dass in der letzten Zeit mehr Konzerte ausverkauft sind als je zuvor. Und ich meine nicht die Stadionliga sondern so Sachen wie Los Bitchos. Und das Puls-Festival vor ein paar Wochen wurde nicht wegen schwachem Kartenverkauf vorzeitig abgebrochen, sondern weil sie nicht genug Security-Leute hatten.
Vielleicht hat sich in der letzten Zeit bei Veranstaltern und Bands eine übertriebene Erwartungshaltung breit gemacht, dass alle Leute ihre Tickets Monate im voraus kaufen. Früher hat das, außer bei ganz großen Acts, niemand gemacht. Und warum sollten das die Leute ausgerechnet jetzt machen, wenn niemand weiß, wie die Pandemielage in ein paar Monaten aussieht?
Ein Bekannter von mir ist Konzert-Caterer. Der hat mir das vor ein paar Tagen recht ähnlich geschildert. Ich mag die Namen nicht sagen, aber ihm wurde recht aktuell eine größere Tour für 2023 abgesagt. Auf der Seite der Band steht eine Corona-Begründung. Doch mit dieser Haltung hätte das Ansetzen der Tour schon überhaupt keinen Sinn gemacht. Angeblich haben sie einfach viel zu wenig Tickets verkauft.
Was sind mir solche Gigantomanie-Veranstaltungen ein Graus. Der Stadtrat findet es also mehrheitlich gut, wenn an Silvester 145.000 Leute zu einer Unsympathen-Band mitten in der Innenstadt pilgern. Was soll denn da außer Chaos heraus kommen? Ja, durch und durch eine wirklich super Imagekampagne für München.
Hat schon ein deutliches Geschmäckle, dass da plötzlich aus dem Nichts eine "Leutgeb Entertainment GmbH" auftaucht, die vorher nichts in München veranstaltet hat und nun Zusagen für Flächen bekommt, bei denen sich sämtliche Münchener Veranstalter nur Absagen eingehandelt haben.