Ganz so pessimistisch wie Squonk würde ich es jetzt nicht sehen! Ohne komplette alphabetische Sortierung habe ich es ja auch einst mit über 5000 Tonträgern geschafft. Man darf eben nicht den Fehler machen, für die Sortierung eher schwammige Genres wie Indie, New Wave, Postrock oder Alternative zu wählen!
Ich habe z.B. „klassische Musik“ als einen Bereich gehabt und da kann man schon gut zuordnen. Auch mit dem Mixgenre Blues & Jazz hatte ich kaum Probleme. Vergleichsweise einfach war es, Musik aus Russland, Italien, Asien, Afrika oder Frankreich zuzuordnen. Oder die Filmsoundtracks. Und auch deutschsprachige Musik oder Schlager war nie ein Problem. Ebenso nicht der Bereich Country oder die „elektronische Musik aka Berliner Schule“. Und auch nicht das Aussortieren von Künstlern mit besonderem Stellenwert - sprich jene mit besonders vielen Tonträgern. Der teils diffuse Rest an Tonträgern blieb ja in der Sortierung A-Z bestehen. Wobei ich da teils auch die Solokünstler und Solokünstlerinnen getrennt sortierte.
Nichts wäre schlimmer, als beim Gedanken an eine CD zu überlegen: ja, wo steht sie denn nun? Daher sollte es keinen kruden Mix aus Label, Genre, Kaufdatum, Erscheinungsjahr, Herkunftsort, etc. geben. Es ist eben letztlich doch wieder fast wie im Tonträger-Shop. Wer natürlich Tocotronic auch für Britpop halten würde, Stefanie Hertel für NDW, Madonna für Kirchenmusik, Udo Lindenberg für einen klassischen Komponisten oder Rainbow für esoterische Weltmusik, der sollte wirklich besser komplett nach A-Z sortieren. Das „Wegsortieren“ von Alben aus dem A-Z-Bereich raus hin zu einem eigenen Thema hilft ja auch dabei, das Thema und seine Tonträger fortan – schon rein zahlenmäßig - etwas besser überblicken zu können.
Bei Büchern verfahre ich übrigens ähnlich: die sind bei mir auch nach Themen sortiert. Ich fände es unpraktisch, etwa Hobby-, Koch- oder Gartenbücher per Alphabet sortiert im Regal stehen zu haben. Für mich wäre auch eine Buchhandlung völlig undenkbar, in der alle Bücher nur alphabetisch sortiert herumstehen würden. Das hat für mich dann viel zu viel von Lagerhalle und logistisch geordnetem Zugriff und würde jeder emotionalen Bindung entbehren. Und ja, ich weiß, dass Themen wie Ratgeber, Frauenliteratur, Psychotherapie oder Lebenshilfe auch dort zu etwas abenteuerlichen Zuordnungen einladen. Alles easy, so lange nicht ein Buch wie „Culinaria Italien“ letztlich bei den Reiseführern landet…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
ich habe nur für die genres metal, schlager, eurodance, kirmestechno und volkstümliche musik einen extra aufbewahrungsort. das praktische daran ist, dass dieser wöchentlich geleert wird. ansonsten ist mir schubladisierung von musik zuwider. also a -z und basta.
Reine A-Z-Sortierung könnte ich nicht aushalten, da es wesentlich häufiger vorkommt, dass ich z.B. gerade Lust auf eine syrische 50er-Jahre-Platte habe als auf einen Interpreten, der mit "L" anfängt.
Wobei ich auch nicht abstreiten will, dass meine Sortierung ihre Schattenseiten hat (Zunächst nach Formaten (CDs und 7"es zwischen LPs wäre nicht das wahre), dann nach Genres, innerhalb davon chronologisch nach Erscheinungsdatum der ältesten Platte des Künstlers. Ein paar wichtige Bands/Labels haben ein eigenes Fach. "Demnächst zum Charity Shop tragen" ist ein eigenes Genre.) Da ist natürlich das Problem, wenn eine Band von Elefant zu 4AD wechselt. Und das Abgrenzungsproblem: Sind die Pet Shop Boys "Rock/Pop" oder "Dance"? Und das chronologische Problem, wenn ich nach einer bestimmten Band suche: Von wann ist gleich noch mal meine Prolapse-LP? 1994 oder 1999? Und über allem schwebt natürlich das Platzproblem: Manchmal habe ich schon Bands z.B. vom "Indie" zu "Rock/Pop" umerklärt, weil im Indie-Regal kein Platz mehr war. Aber das Platzproblem ist bei jeder Sortierung problematisch. Ist doch auch blöd, wenn im Wohnzimmer nur Platz für A-R ist, S-T ins Schlafzimmer müssen, U-W ins Bad und X-Z in die Küche.
da ich meistens ziemlich genau weiß, was ich gerade hören will, und ich dann tatsächlich eine band mit "L" suche, kommt mir die alphabetische sortierung doch recht entgegen. meine abteilung für syrische 50er-jahre platten wäre auf jeden fall sehr unergiebig. und wenn ich im zufallsmodus suche, dann ist mir das genre meistens eher wurscht. dann blättere ich rum und es kann genauso gut sein, dass mich ein harcore-album anspringt oder eins mit twee-pop. die formate sind natürlich getrennt. cds, box-sets, lps, maxi-singles, ten-inches, singles. alles andere wäre schon rein optisch doof. die einzige sonstige trennung, die ich jenseits davon habe, ist künstler-alben vs. compilations. ansonsten finde ich dass genre-grenzen viel zu fließend sind, als dass man die irgendwie sinnvoll trennen könnte.
Ich bin ja jemand, der sowohl schon nach „Themen/Genres“ als auch nach „A-Z“ sortiert hat. Mit thematischen Abgrenzungen hatte ich nie Probleme, da ja alle Tonträger, die nicht so wirklich zu einem Thema passten, weiterhin in der Sortierung A-Z blieben. Genau gezählt habe ich nicht, aber es dürften etwa 70 % der Tonträger thematisch sortiert gewesen sein und für 30 % blieb es weiterhin bei A-Z. Da die „Sortierung“ ja von mir selbst und für mich selbst erfolgte, gab es seitens der Zuordnung auch eigentlich nie negative Auswirkungen.
Bei der aktuellen Sortierung A-Z ist alles eher ein Krampf: ich muss erst am Computer bzw. per Excel-Datei checken, welche CDs ich von einem Genre überhaupt so habe. Im schlimmsten Fall dann sogar eine Liste drucken. Damit geht es dann an das Regal und ich darf die einzelnen Scheiben nach und nach aus dem Regal ziehen. Erst dann kann ich „themenzentriert“ Musik hören oder einen eigenen Sampler bzw. eine MIB, etc. daraus erstellen. Und am Ende müssen alle Scheiben wieder einzeln ins Alphabet weggeräumt werden. Das kann es teils einfach nicht sein!
Bei der Themensortierung habe ich mich oft vor das Regal gestellt und einfach etwa aus der Ecke mit den Filmsoundtracks 20 CDs ausgewählt, um diese dann (teils nur einzelne Tracks) anzuhören. Ebenso schnell konnte ich alles auch wieder einräumen. Hatte ich Lust auf russische Künstler, wurden teils die Regalfächer ganz geleert und dann hörte ich im Laufe der Woche eben verstärkt diese CDs durch. Auf diese Weise konnte ich mich immer wieder verstärkt mit einem Thema beschäftigen - und lernte so auch den Bestand halbwegs kennen. Genau dies fehlt mir etwas, wenn ich jetzt vor den gefüllten Regalen stehe. Einzelne CDs zu entnehmen ist ein Kinderspiel. Aber es ist ansonsten wie in der alphabetisch sortierten Buchhandlung: man findet immer nur das, was man konkret sucht und hat keinen Überblick mehr über bevorzugte Themen und erhält auch keine alternativen Anregungen. Es fehlt einfach etwas, wenn man in der eigenen Sammlung nicht sinnvoll herumstöbern kann. Wer jetzt ernsthaft behauptet, er würde eben jeweils immerzu Tausende von CDs betrachten, um sich so einige thematisch passende Scheiben aus dem Regal zu ziehen, der…nun ja.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
unterteilt hab ich in die genres rock/pop, klassik, jazz und freistil (da darf alles rein, was ich anderswo nicht unterbringe). maxis noch mal gesondert. ab da alphabetisch/erscheinungsjahr. ich überlege gerade, ob ich soul/funk auslagere und/oder mit dem jazz verheirate, da gibts eh ne menge überschneidungen.
dies betrifft das vinyl; die cds sind gerade größtenteils in kartons verpackt zum ausmisten ins externe atelier verbracht worden - ich hoffe, den bestand mittelfristig halbieren zu können. danach werden sie ähnlich unterteilt sortiert, unter zugabe des einen regals, wo die referenzexemplare meiner eigenen mitwirkungen drinstehen.
Kann den Vorteil der (bis auf Compilations) reinen alphabetischen Sortierung schon verstehen, nur wäre mir das zu anstrengend optisch auch noch Jazz, Blues, Soul, Funk mit zu scannen, um eine CD zu finden. Dafür muß man halt in Einzelfällen etwas bei der Sortierung grübeln...z.B. Nina Simone paßt in viele Schubladen. Steht bei mir in der Abt. 50/60er.
Meine Sortierung macht für jemand anders vielleicht keinen Sinn, aber ich finde fast jede CD oder LP innerhalb von 30 Sekunden. Die in den ausgelagerten Genres sogar schneller.
Zitat von sisty im Beitrag #21bei mir stehen nur die weihnachtsplatten getrennt vom rest.
Stimmt, dir stehen bei mir auch gesondert und werden von Anfang Januar bis Mitte November in den Keller ausgelagert, zusammen mit den anderen Weihnachtssachen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Das Genre-Problem habe ich Software-seitig gelöst. Ich erfasse ja alles penibel in einem Archiv-Programm, da kann ich mir dann problemlos alle Alben auflisten lassen, je nachdem wie ich die Genres vorher getagt habe. Oder nach Plattenfirma. Oder nach Livealben. Oder nach Erscheinungsjahr (sehr nützlich bei der Erstellung von Jahressamplern oder -listen).
Warum sortiert eigentlich niemand nach Plattencover-Farben? Oder nach dem dritten Buchstaben des Albumtitels? Oder warum wirft niemand einfach seine CDs auf einen Haufen und macht manuelles Random-Play?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von gnathonemus im Beitrag #27ich finde, man sollte das "problem" dringend von wissenschaftlicher seite angehen. und was sagt eigentlich marie kondo dazu?
Alles wegwerfen und als mp3 neukaufen.
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