Noch kein Album, das ich am Erscheinungstag erworben habe, das mich aber nachhaltig beeinflusst hat:
Black Sabbath - Master Of Reality
Nach der Single Paranoid war ich von dieser Band bis zu dem Album Technical Ecstasy fasziniert. Sie klangen so anders als alles, was man damals in/um die Ohren bekam. Selbst Deep Purple klangen gegen sie irgendwie "harmlos". Von der Musikpresse wurden sie zunächst belächelt.
So schrieb z.B. damals im Sounds Rainer Blome über ihr erstes Album: "Ossi Osbourne, ein Sänger ohne Kompetenz und Format möchte gern Robert Plant und Mick Jagger gleichzeitig sein. Er, wie auch die übrigen drei Mitglieder von Black Sabbath, haben an Originalität nichts, an Plagiaten aber alles zu bieten."
Erstaunlich, wie sehr Musikjournalisten manchmal irren können ;-)
Btw. Zum Glück habe ich die teilweise vernichtenden Plattenkritiken über Black Sabbath erst gelesen, als das Album schon gekauft und von mir für gut befunden war.
Jaaaaahaaaa, Leute... Wenn auf der Fahrt in den Urlaub der "Bakerman" aufgelegt wurde war ich richtig glücklich. Fun-Fact am Rande: Das zugehörige Trash-Video hat Lars von Trier gedreht An den Rest des Albums erinnere ich mich nur wage, meine aber, dass es überwiegend aus triefenden Schmalznummern bestand. Die mochte ich zumindest damals trotzdem. Muss mir das auf jeden Fall mal wieder anhören
Bakerman von Laid Back gehöhrte damals bei Erscheinen durchaus zu meinen Favoriten, @RegularJohn ; habe ich noch irgendwo auf Cassette hier herumschwirren.
15 (1976)
Die ersten selbst gekauften Alben im Plattenschrank (o.k. eher Schränkchen) suchen nach einem Ranking:
Tangerine Dream eröffneten mir damals neben Kraftwerk den Einstieg in die elektronische Musik. Kraftwerk für das experimentelle Tangerine Dream für das kontemplative Element und Rainbow waren für mich mit Rising die ultimative Fortsetzung von Deep Purple.
Das meistgehöhrte Album war aber Dawn von Eloy. Bei Tageslicht Gardinen zu, Raum verdunkeln und Stunden-/Albumlang dieses Album für mehrere Wochen. Im Prinzip die Fortsetzung von Wish You Were Here. Hört sich aus heutiger Sicht vielleicht ein bisschen albern an, war damals aber einfach so.
5 (1974) Tja, da war noch nicht viel mit Musik. Meine Eltern haben eigentlich gar keine gehört und sowas wie die Beatles war im Haus vollkommen unbekannt, aber es gab den klassischen Musikschrank mit Radio und Plattenspieler im Wohnzimmer. Den Hersteller weiß ich nicht mehr, aber er sah ungfeähr so aus: Über den Weltempfänger habe ich gerne mal Kontakt mit Außerirdischen aufgenommen, denn er war außerdem auch die Kommunikationszentrale meines Raumschiffes. Das Steuerpult war der S/W Grundig Fernseher gegenüber. Ich konnte jedenfalls nur hören, was da war. Zur Auswahl standen ein paar Klassikaufnahmen, auf denen mein Onkel dirigiert hat, diverse lieblos gestapelte Schellack-Platten und einige neuere Vinyl-Singles mit Schlagermusik von Caterina Valente oder Peter Alexander. Auf eine gewisse Art habe ich damit auch meine erste Erfahrung als Gabber-DJ gemacht, denn es war mir eine Freude die 33er oder 45er auf 78rpm abzuspielen. Da die Eisen-Nadel so dick war wie ein Kugelschreiber und der Tonarm das Gewicht von Trude Herr hatte, kann ich ebenfalls auf meine Fahnen schreiben, das Scratchen erfunden zu haben. Ganze Alben standen also noch nicht auf dem Programm, noch nicht mal Hörspiele wie Biene Maja & Co, das erschien alles erst später. Drum kann ich für jenes Jahr nur versuchen meine Single-Charts zu rekonstruieren (und aktuell waren die natürlich auch nicht)
1. WUM - Ich wünsch mir ne kleine Miezekatze (1972) 2. Bill Ramsey - Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962) 3. Bruce Low - Das Alte Haus Von Rocky-Docky (1955)
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
2001 hatten sich meine Eltern kurz zuvor getrennt (ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wann genau) und meine Mutter und ich sind in eine Wohnung in unserem kleinen Kaff gezogen. An einem Freitagabend haben wir MTV geschaut, wo irgendeine "Top 100"-Sendung lief. Keine Ahnung, was eigentlich das Thema war. Meine Mutter ist jedenfalls irgendwann eingeschlafen und dann kam das Video zu "In The End". Ich fand das total unheimlich, aber irgendwie auch faszinierend. Dieser Abend hat sich total in meinen Kopf gebrannt, obwohl "Meteora" zwei Jahre später für mich zum wegweisenden Album werden sollte, an das "Hybrid Theory" im Grunde nicht rankam.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
10 (1979) Hätte ich ältere Geschwister gehabt, dann hätte mir damals bestimmt jemand gesagt "Hör doch mal Deep Purple." ... oder Sweet, Bee Gees, Abba, ... was auch immer. Aber in meiner Verwandschaft war eigentlich niemand unter 50, und so liefen die Mid-70s auch ohne Kontakt zu aktuellen Charts, dafür dominiert von Pinocchio, Nonstop-Nonsens und Winnetou-Hörspielen. Um nicht immer im Wohnzimmer zu nerven, hat man mir mal den tollen "Telefunken Mr. Hit" Plattenspieler mit abnehmbaren Lautsprecher im Deckel geschenkt. Im Haushalt tauchte irgendwann die "JAMES LAST - Live in London" auf, darauf auch ein Medley mit diversen Hits von Baccara, Mud oder Golden Earring, die ich allerdings erst Jahre später im Original wahrnehmen konnte. So wie ich darauf reagiert habe, hatte eine Tante ein einsehen, daß der Schlager mich in meiner Entwicklung nur hemmen würde, und mir eine Platte geschenkt, die Grundstein gelegt hat für meine Zukunft als Rockhörer. Ok, es war nicht Led Zeppelin oder Rolling Stones oder sowas, sondern etwas weniger modern:
Elvis Presley - 20 Fantatsic Golden Hits (1979) Ja, das war nicht gerade Top Of The Pops ... andererseits schon irgendwie, denn es war immerhin eine Neuerscheinung aus jenem Jahr. Hintergrund ist folgende Geschichte: Alle wissen wo sie waren, als sie von Tschernobyl oder dem 11. September gehört haben. Ich weiß zudem wo ich war, als 1977 in den Nachrichten kam, daß Elvis gestorben sei. Es war auf dem Weg von Basel zum Bodensee auf der Bundesstraße 34 am Rhein entlang, und zwar genau auf der Höhe der Papierfabrik Albbruck. Meine Eltern vorne im Auto, ich hinten, vernehme, daß der King gestorben ist (von dem ich noch nie gehört hatte) und war sofort Feuer und Flamme, als die Moderatoren einige seiner Hits aufgelegt haben. Das war die Initialzündung! Das Jahr endete dann mit diversen K-Tel-Samplern zu Weihnachten mit Chic, Foreigner, Blondie & Co. und ich habe aufgeschlossen zu den Influencern jener Zeit.
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Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ok. Meine entscheidenden Jahre der musikalischen Sozialisierung bleiben damit ausgeblendet. Ist aber auch mal ein interessanter Blickwinkel, was dann eigentlich danach noch übrig blieb.
Für mich waren das für das Jahr 1981 vor allem folgende drei Alben: 001 Holger Czukay – (On The Way To The) Peak Of Normal 002 Heaven 17 – Penthouse And Pavement 003 Echo & The Bunnymen – Heaven Up Here
Mit Echo & The Bunnymen betrat 1981 eine neue Band (für mich mit ihrem zweiten Album) die Bühne, die über die Länge von ihren ersten vier Alben für mich herausragende und in diesem Stil vollkommen neue Songs veröffentlichte. Höre ich auch heute noch uneingeschränkt gerne. Da hat sich garnichts verbraucht/verschlissen/ist schlecht gealtert.
Heaven 17 als Spaltungsprodukt von Human League haben für mich auch zwei wegweisende Alben auf den Markt gebracht. Synthiepop in feinster Form, die ich auch heute noch sehr mag.
Den Höhepunkt dieses Jahres hat allerdings der Bassist von Can abgeliefert. Nach dem schon interessanten Movies ist er hier nun tatsächlich auf dem Peak angekommen. Besser geht einfach nicht. Ich würde es auch heute noch so beschreiben: „Sphärische Klänge, die mich einfach vom Sofa blasen“ Ein Album, welches ich heute nicht mehr jeden Tag auflege, aber wenn ich es auflege, versprüht es noch immer die Magie der damaligen Tage.
Ganz sicher alles nur adoleszenter Trotz. Wären meine Eltern musikinteressierte Hippies gewesen, die Amon Düül hören, dann wäre ich heute vielleicht Helene Fischer Fan und Bankangestellter.
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Zitat von Der Lokus im Beitrag #20WUM - Ich wünsch mir ne kleine Miezekatze (1972)
Die Single hatte ich auch.
dito.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
10 (1976) Die "5" lasse ich vorerst aus, so weit reicht mein Gedächtnis nicht zurück. Und da es kaum noch Zeitzeugen gibt, wird es schwierig, meinem Gehirn auf die Sprünge zu helfen.
Mit zehn möchte ich auf jeden Fall eher raue Stimmen. Vielleicht war "Lost in France" von Bonnie Tyler mein Favourite. Oder etwas von Smokie oder so.
Was ich aber auch sehr mochte, war die Musik von Elvis Presley. Meine Mutter hatte ein oder zwei der damals schon in großer Zahl existierenden RCA-Zusammenstellungen daheim und die habe ich immer gerne aufgelegt. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie aussahen. Bei einer war das Cover eher in Brauntönen gehalten und drauf war der eher mittelalte Elvis zu sehen. Aber die Titelliste las sich so wie die von der hier:
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