Das war sie dann. Die Offenbarung. Bis heute mein liebstes Album. Und in meinem ersten Auto ein ständiger Begleiter von dem Tag an, an dem ich die CD aus der Stadtbücherei auf eine Cassette gespielt hatte, bis zum Schluss. Und sogar im zweiten Auto war sie, zumindest solange ich einen Cassettenspieler hatte, dabei. Wenn gar nix mehr lief, lief eben Oasis. Champagne Supernova, Wonderwall, Morning Glory, Don't Look Back in Anger - Britpop war davor und danach nie wieder so gut, Oasis schon mal gar nicht (auch wenn das Debüt knapp dahinter rangiert). Oasis öffneten mir aber auch die Tür zu einer anderen Musikwelt (oder schlossen sie zumindest auf, geöffnet hat sie vielleicht im Jahr 2000 die "Kid A" von Radiohead, die so gar nicht mehr nach Britpop klang und auch keiner war. Ich bedauere bis heute, Oasis nie live gesehen zu haben. Ich bedaure aber nicht, dass ich mir zwischenzeitlich das Album auch endlich selbst gekauft habe. Die Kassette müsste irgendwo noch rumfliegen. Die Erinnerungen sind schön. Ein fantastisches Stück Musik!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Tja, das ist ja allgemein bekannt, dass wir im Tal der Ahnungslosen immer ziemlich hinterherhinkten, was aktuelle Musik betraf. Man war oftmals froh, überhaupt irgendeine "Westplatte" auf teils abenteuerlichen Vermittlungswegen zu bekommen. Anno 76 kann ich mich an zwei Platten noch sehr gut erinnern, die ich gern gehört habe, aber nur relativ kurz zu Hause hatte - gekauft und weiterverkauft bzw.geliehen und zurückgegeben.
Es waren natürlich noch viele andere im "Durchlauf" dabei - A Night At The Opera von Queen - ohne Cover, in Zeitungspapier eingewickelt. Oder Lark Tongues in Aspik von King Crimson, ebenfalls ohne Cover. Nur in der Schutzfolie. War eben so.
Die beste Platte war aber ein Dreifach-Album zum Firmenjubiläum von WEA - Warner-Elektra-Asylum - mit je einer LP pro Label und einem grandios gemalten Cover. Hätte mich 300 Ostmärker gekostet, die ich nicht flüssig hatte. Bedaure ich heute noch.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #76… Britpop war davor und danach nie wieder so gut, Oasis schon mal gar nicht (auch wenn das Debüt knapp dahinter rangiert)
Ähm, hüstel, ich hörte, dass Stand By Me auch garnicht soooo schlecht sein soll ...
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #76… Britpop war davor und danach nie wieder so gut, Oasis schon mal gar nicht (auch wenn das Debüt knapp dahinter rangiert)
Ähm, hüstel, ich hörte, dass Stand By Me auch garnicht soooo schlecht sein soll ...
Da hast du natürlich Recht. Aber das Album ist, bei aller Qualität, dann doch zu viel von allem: Zu lang, zu groß, zu laut, zu pompös. Da hatte Oasis, wohl auch dank bestimmter Substanzen, die Bodenhaftung verloren. Ich müsste mir die "Be Here Now" trotzdem noch mal anhören, immerhin reicht ein Blick auf das Cover und ich weiß meinen Geburtstag...
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Ich hab eben doch ziemlich lange überlegt, aber dann fiel mir endlich wieder ein, dass ich tatsächlich im Erscheinungsjahr ein paar echte Knaller ins Haus bekommen hatte - immer noch nur für kurze Zeit. keine Platte davon konnte ich mir leisten zu behalten:
Foreigner und Styx waren schon lange meine Lieblinge - Rush und The Police kamen in dem Jahr dazu.
Ansonsten hatte ich noch viele Arcade-, K-Tel und Ariola Super 20-Sampler im Haus wegen meiner Disco-Aktivitäten. Dafür habe ich auch sehr viel Geld ausgegeben, was gelegentlich beim Weiterverkauf leider nicht mehr reinkam. War aber egal. Hauptsache man hatte den ganzen Sch...
Kann sich noch jemand an P.I.L., die Nachfolgeband von John Lydon's Sex Pistols erinnern? Da spielte ein gewisser Jah Wobble Bass.
Besser oder besser gesagt am besten spielte er den Bass, nach kurzem Zwischenspiel auf Holger Czukays’s Soloalbum Peak Of Normal, welches ich schon erwähnt habe, auf seinem eigenen Album:
Jah Wobble’s Invaders Of The Heart – Rising Above Bedlam
Für mich die Erleuchtung des Jahres 1991. Etwas magischeres und aufregenderes hatte ich lange nicht mehr gehört. Genialer Bass von Wobble, mit Justin Adams einen kongenialen Gitarristen an seiner Seite und mit diversen Vocalisten das ganze traumhaft abgestimmt.
Mit Visions Of You (Co-Vocals Sinnead O’Connor) enthält das Album sogar einen Ohrwurm, den es garnicht nötig hat, denn es hat:
Zitat von HarlanEiffler im Beitrag #6630, 2018 Knocked Loose - Laugh Tracks
Die Zeit ist musikalisch nicht nur die explorativste seit langem, sondern kollidiert auch mit der bisher schönsten Zeit meines Lebens. Ich habe durch Marla so viel neue Musik kennen gelernt, und konnte ihr auch ein bisschen was zeigen. Wir waren auf unfassbar vielen großartigen Konzerten, wie man hier im Forum nachlesen kann. Das, was mir am nachhaltigsten im Gedächtnis blieb, war das von Knocked Loose Ende 2017 als Vorband von Comeback Kid. Was für eine Band. Unglaubliche Energie, unfassbar gut live. Wir haben die Band und das Album zusammen entdeckt und lieben gelernt. Immer wenn ich es höre wird mir wieder bewusst, was für ein Glück ich hab, dass Marla damals nach Wien gezogen ist. Dass das neue Album gerade jetzt rauskommt, kurz bevor die wohl aufregendste und intensivste Phase unseres Lebens beginnt ist ein fast schon kitschiger Zufall und erleichtert die Entscheidung zu Laugh Tracks als DAS Album, welches ich mit meinem dritten Lebensjahrzehnt verbinde.
20
20 Jahre alt war ich 2011. Ich war im Herbst 2010 nach Göttingen zum studieren gezogen und fing jetzt an, richtig intensiv die Musikpresse zu verfolgen (Musikexpress, Spex, manchmal auch schon die Juice). Da sprang ich dann auch in das Nerd-Kaninchenloch und zog mir so ziemlich alles rein, was beim ME und der Spex interessant besprochen wurde. Am häufigsten hörte ich sicherlich Tocotronic, aber da erzähle ich euch nichts neues und darum wäre das jetzt vielleicht etwas langweilig. Außerdem kam "Suck It And See" von den Arctic Monkeys raus - auch wichtig für mich, aber ebenso ausgenudelt. Eine ganz neue Tür stieß hingegen Jamie Woon für mich auf und retrospektiv ist "Mirrorwriting" für mich DAS Album des Jahres 2011 und auch der perfekte Sound meiner very early twenties. Das Video zu "Night Air" habe ich unzählige Male nachts geschaut bevor ich zum Feiern ging und nachdem ich wiederkam. Da breitet sich bis heute ein wohliges Gefühl in mir aus.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Nach Jethro Tull, Pink Floyd, Yes, The Police etc.pp. wurden mit Anfang 20 auch andere Stilrichtungen und Musik interessant ... um die wichtigsten Protagonisten aus der Zeit zu nennen: Joy Division, David Bowie, Pixies, Sisters Of Mercy, The Smiths, The Mission, Jane's Addiction, Killing Joke, Sex Pistols, Slime, Anne Clark, Ramones, Gun Club, Abwärts, Ton Steine Scherben, Kraftwerk, (die alten) Simple Minds, Dead Kennedys, R.E.M., Misfits, Danzig, Revolting Cocks, Motörhead, My Bloody Valentine, Sonic Youth, New Model Army, Talking Heads, New Order, Bauhaus, The The und noch einige andere ...
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Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Jazzmaster im Beitrag #395 So, jetzt habe ich sie gefunden. Esther Im Kinderland.
Oha, auch da werden Erinnerungen wach. Als Kind hörte ich damals ziemlich oft einen Sampler mit Antikriegsliedern, auf dem auch Esther Ofarim mit "Monsieur Le President" vertreten war, und sogar dieses Bild war im Innencover. Und anonsten waren da auch noch Klassiker wie "Die Moorsoldaten" oder "Göttingen" drauf. Wäre für mich ein Kandidat für die Fünfer-Kategorie.|addpics|poi-2-c5f0.jpg|/addpics|
15 - ein kompliziertes Alter, eine verrückte Zeit. Ich muss Chet Baker spätestens 1981 gehört habe, was mich gerade überrascht. Aber der Club, in dem er spielte, machte 1981 dicht. Ich hatte auch Coltrane entdeckt und zuerst Dakar gekauft - die bei mir immer noch im Regal steht und viel gehört wird - mit dem seltenen Cover:
Ich hatte eine E-Gitarre gekauft und mit Bandworkshops begonnen. Und dass der Lehrer - der überhaupt nicht wie ein Musiklehrer aussah, sondern wie ein Rocker, in Wirklichkeit ein moderner Jazzer war, kam meinen Ohren sehr entgegen. In einer Zeit, als sich jeder als Popper, Punk, Mod, Waver definierte, hatte ich meine eigene Insel gefunden - und sogar Freunde, die Aufnahmen meiner Jazzplatten haben wollten. Na, sagen wir besser: Mitschüler. Freunde hate ich nicht viele, und die hörten anderes Zeug. Und meine ältere Schwester war schon auf Volent Femmes - was ich damals offiziell cool fand, aber nie freiwillig gehört hätte.
In meinen ersten Bands wollte ich aber lieber klingen, wie Ton Steine Scherben - "keine Macht für niemand" stand auch im Regal und 1983 spielten sie im Circus Krone. Mein erstes Rockkonzert, mal abgesehen von peinlichen Schul- und Freizeitheim-Bands.
und dann wurde ich also doch noch zum spätberufenen punk, aber die rebellion beschränkte sich auf strubbelhaare, zerfetzte bzw. wühltisch-klamotten (oder das "halt's maul deutschland" t-shirt von der kolossalen jugend), in abgefuckten kneipen abhängen und natürlich die musik: fugazi, bad religion, all, cosmic psychos, cows, victims family ... aber die größten für mich waren nomeansno. nicht dass ich etwas gegen stumpfen punkrock hatte, aber das war halt nicht nur zum matte schütteln und pogen, sondern hatte durch komplexes songwriting und rhythmische extravaganzen noch einiges an zusätzlichem mehr- (oder nähr)wert. jazzcore wurde das genre genannt und obwohl ich damals mit jazz überhaupt noch nix anfangen konnte, kam ich mir mächtig intellektuell vor. zwei jahre später, auf der tour zum - auch noch sehr guten - nachfolger "0+2=1" spielten sie in einer turnhalle in irgendeinem kaff auf der schwäbischen alb. das war der pure wahnsinn. ich habe mich im mosh pit grün und blau gestoßen und mir einen zwei tage andauernden tinnitus zugezogen, aber ich war soooo glücklich.
zum hip hop kam ich erst mit der native tongues clique um de la soul, jungle brothers, queen latifah und a tribe called quest, denn bei denen wurde man nämlich mit der nase drauf gestoßen, dass das tatsächlich musik ist und nicht nur großmäuliges gekläffe zu dem parallel platten kaputtgescratcht werden (wobei ich überhaupt kein problem mit großmäuligem gekläffe hatte, zu dem parallel instrumente malrätiert wurden - sobald es von irgendwelchen weißbroten kam). was diese crews auslösten war unglaublich. einen solchen schub an kreativität wie im hip hop der 90er hatte ich noch nie in echtzeit miterlebt. in der mitte des jahrzehnts waren dj premier und pete rock meine favorisierten producer und die haben die beats dieses albums zum großteil zu verantworten. und dazu der smoothe aber durch aus nicht ohne aggressivität daherkommende flow von nasir jones und hits hits hits: life's a bitch, the world is yours, one love, it ain't hard to tell ... für mich immer noch eines der besten rap-alben aller zeiten.
curtis mayfield; move on up - the singles anthology 1970 - 1990
bis mitte der 90er fand soul bei mir so gut wie gar nicht statt. eine best of aretha franklin, eine von bill withers, die debüt-alben von anita baker und omar - das war's. in meinem kopf hatte sich das bild des soul der 80er als schmierig-schmusige radiomusik eingebrannt und die flut an seichtem r'n'b in den neunzigern korrigierte das auch nicht gerade. aber dann kamen solche tollen künstler wie erykah badu, d'angelo, jill scott oder maxwell, bei denen ich das gefühl hatte, dass sie dem soul die seele zurück geben. und davon ausgehend begann ich endlich mal, mich mit der hochzeit des soul, den 60ern und 70ern zu beschäftigen. kiloweise habe ich bei labels wie sundazed oder 4 men with beards sackteure vinyl reissues geordert: aretha franklin, otis redding, marvin gaye, stevie wonder, ann peebles, delfonics, minnie riperton, etc. pp. den anfang hatte ich allerdings mit diesem doppel-cd-sampler gemacht. "move on up" ist halt ein unwiderstehlicher hit und das hat mir den einstieg schon sehr erleichtert. mittlerweile ist meine soul-platten-sammlung recht beachtlich und dieses album war zu einem gutteil mitverantwortlich dafür.