Zitat von victorward im Beitrag #14Für mich überwiegen auch die praktischen Möglichkeiten eines Smartphones: Musik hören beim Joggen, unterwegs etwas im Web nachsehen, Abends auf der Couch Mails checken ohne an den Computer im Büro zu müssen, usw.. Ich möchte das alles nicht mehr missen.
Du läufst mit dem Smartphone? Das wär mir zu klumpig, da hab ich nen kleinen MP3player dabei. Wenn man sich allerdings verläuft, kann das Navi ganz nützlich sein...
ich verstehe, dass jemand der kein smartphone besitzt, auch dessen wert nicht erkennt. Ich kann aber nicht verstehen wie man mit einem smartphone massvoll umgehen kann. ich bin hundert pro süchtig nach den kleinen dopamindosen von whatsappnachrichten, emails, neuen artikeln auf twitter oder videos auf youtube. ich checke es ständig und überall, würde bei verlorenem ladekabel berge versetzen um ersatz zu bekommen, und ich hab sogar den verdacht, dass ich deswegen an freien tagen selten länger als bis 6 schlafen kann, weil sich mein Unterbewusstsein nach dem gewohnten check des morgens sehnt. zu meiner verteidigung muss ich sagen, dass dieses ding während und nach 12 oder 14h arbeit am abend oft meine einzige verbindung zu meinen stammesgenossen ist. ich bin informierter und vernetzter denn je, mir steht die gesamte kultur der menschheit zur verfügung, ich kann mich problemlos in jeder stadt bewegen, mit jeder sprache sprechen - wenn ich das internet und damit auch das smartphone mit einem roten knopf für immer löschen könnte, ich würde es in einer millisekunde tun.
Mir wurde es damals geklaut, und ich habe mir nie Ersatz besorgt. Anfangs wollte ich das noch, aber mittlerweile gehen mir die ganzen Handydaddler um mich herum extrem auf den Zeiger. Es ist schön, wenn Leute miteinander kommunizieren, anfangs hab ich das auch wohlwollend betrachtet. Aber muß man das auch, während man aus der Bahn aussteigt? Am Kneipenpissoir, eine Hand am Schwanz und die andere am tippen? Müssen, wenn ich mit jemandem zu zweit was trinken gehe, immer gleich 40 Leute mit am Start sein, die unbedingt zeitnah erfahren müssen, daß man grad zu zweit was trinken gegangen ist? Dieser Extremautismus geht mir dermaßen auf den Sack, daß ich irgendwann bewußt entschieden habe, mich dem zu entziehen. Das bringt mir zwar immermehr oder weniger sinnlose Diskussionen ein, ist mir aber mittlerweile völlig egal.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von victorward im Beitrag #14Für mich überwiegen auch die praktischen Möglichkeiten eines Smartphones: Musik hören beim Joggen, unterwegs etwas im Web nachsehen, Abends auf der Couch Mails checken ohne an den Computer im Büro zu müssen, usw.. Ich möchte das alles nicht mehr missen.
Du läufst mit dem Smartphone? Das wär mir zu klumpig, da hab ich nen kleinen MP3player dabei. Wenn man sich allerdings verläuft, kann das Navi ganz nützlich sein...
Ja, da ich für gewöhnlich auch die Nike Lauf App verwende. Aber ich hab (noch) keins von diesen Riesenteilen, die kaum in eine Hosentasche passen
In den letzten 15 Jahren ist das Forum um 1000 Jahre gealtert. sugate sagt viele wahre Dinge hier, ich bin absolut der Sucht anheim gefallen, wem mache ich was vor, aber sehr zufrieden damit, wie ich mit dem Ding meinen Alltag und Beruf gestalte. Außerdem ist Kickbase mobil viel praktischer, eh klar.
Ich stimme dir da zu 100% zu @G. Freeman . In dem Alter zwischen 16-20 Jahren hebt man die Welt mit links aus den Angeln, hat den besten Musikgeschmack und versucht diesen auf seine Freunde und ander zu transferieren und ist überhaupt der coolste Mensch, der auf dieser Erde herumläuft.
Mit 25 oder etwas später, stellt man fest, dass die Welt doch nicht ganz so ideal ist und man nicht der Nabel der Welt ist. Diese Erkenntnis fällt dem ein oder anderen schwer(er), ist aber so.
Nun aber zu der Ausgangsfrage des Threads: Wie hältst du es mit dem Handy?
Btw. Wo bleiben deine wiederholt angekündigten Filmkritiken zu Joker und Parasite?
Und zwischen 46 und 70 hat man alles bereits gesehen und sich die richtige Meinung gebildet, referiert sie gerne gegenüber allen, die nachts noch nicht dreimal aufstehen müssen um einmal zu pinkeln und ist überhaupt der weiseste Mensch, der auf der Erde herumläuft. Zu Handys hat er übrigens auch was geschrieben.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Internet löschen? Keine Smartphones? Puuuh. Ja, früher war alles besser, damals, als wir noch zu Fuß zur Arbeit gegangen sind, drei Fernsehprogramme hatte und zum Pinkeln raus auf den Hof mussten...
Ein echter Kontakt mit Menschen ist immer noch schöner als ein digitaler. Die ständige Erreichbarkeit nervt. Aber ein Smartphone ist schon was Feines, das Internet auch. Es kommt am Ende doch nicht auf die Technik an, sondern darauf, wie sie genutzt wird, sprich: Wie jeder Einzelne damit umgeht. Das kann man auch anprangern. Aber daran haben im Endeffekt nicht die Smartphones schuld oder das Internet, sondern die Individuen, die sie nutzen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #29Es kommt am Ende doch nicht auf die Technik an, sondern darauf, wie sie genutzt wird, sprich: Wie jeder Einzelne damit umgeht. Das kann man auch anprangern. Aber daran haben im Endeffekt nicht die Smartphones schuld oder das Internet, sondern die Individuen, die sie nutzen.
da muss ich dir leider widersprechen. es ist, wie sugate schreibt, dass das empfangen von nachrichten dem gehirn feine, kleine kicks gibt, die glücklich machen. facebook zeigt deswegen beispielweise nicht alle likes, die man auf einen kommentar bekommt, sofort an, sondern dosiert sie, so dass man öfter auf die plattform zugreift. da bist du raus aus der steuerung. das gerät steuert dich. ich betreibe seit eineinhalb jahren eine medienwerkstatt und wenn ich könnte würde ich alle digitalen medien für menschen unter 14 verbieten. ich zähle mich selbst auch zu den süchtigen und ich schätze die funktionen, die ein smartphone hat, sehr. gerade beim reisen ist es für mich inzwischen unersetzlich. angefangen von der boardkarte am handy bis hin zu google maps, mit dem ich mich dann durch die städte navigiere. beim reisen habe ich oft nur noch handgepäck, pass und handy. zettel, wegbeschreibungen, buchungsbestätigungen usw. sind einfach auf dem handy gespeichert. außerdem bin ich beruflich darauf angewiesen. hätte ich kein handy, würde ich ein diensthandy nehmen müssen, denn ohne handy kann man bei uns nicht arbeiten. und trotzdem: ich bin in keiner einzigen whatsapp-gruppe (weil ich es verabscheue. whatsapp an sich und vor allem große gruppenchats) und treffe die leute lieber im echten leben, als dass ich am handy mit ihnen chatte. lange texte am handy zu schreiben, finde ich lästig und sprachnachrichten sind ebenso verabscheuungswürdig wie whatsapp selbst. ich kann auch problemlos mein handy daheim lassen, wenn ich weggehe. das ist gerade letzte woche, zwar nicht mit absicht, aber doch, passiert. ich musste dann zwar ganz altmodisch an der bar fragen, ob man mir bitte ein taxi bestellen könne, aber auch das habe ich überlebt. ich weiß nicht, ob man immer die extreme bedienen muss, um etwas zu bewerten. leute, die nur noch auf ihr handy starren, sind doof, ja. leute ohne handy sind deswegen aber nicht die besseren menschen.
Nun kenne ich euch alle nicht persönlich, weiß nicht einmal, wie alt ihr seid - dass das aber so arg diskutiert wird, wundert mich schon.
Spotify ist mein Autoradio in der Bahn, Twitter, die Zeit- und Spiegel- App meine Tageszeitung Amazon ist mein Karstadt, Netflix mein Fernsehen im Fitnessstudio, im Nachtdienst... Instagram mein Reiseführer, WhatsApp die beste Möglichkeit mit den Menschen in der großen, weiten Welt Kontakt zu halten.
So lange ich das Teil aber auch weglegen kann, weil das "echte" Leben und die Gesprächspartner spannender sind, mache ich mir keine Sorgen.
Edit: Die ständige Erreichbarkeit würde mich nerven, wenn das beruflich der Fall wäre - ist bei mir aber egal, wenn ich aus dem Krankenhaus raus bin, will niemand mehr etwas mit mir zu tun haben.