Zitat von LFB im Beitrag #46Ich habe es zunächst wirklich für eine Inszenierung gehalten.
Als ich das heute morgen als erste Radionachricht hörte, war das mein erster Gedanke, noch bevor ich überhaupt wusste, dass es um die Oscars ging. Und ich gehe nach wie vor davon aus. Zu sehr erinnert das an all die inszenierten Hollywood-Skandale wie z.B. dieser Quatsch mit Janet Jackson und Justin Timberlake. Triple-Win: Alle Welt redet jetzt von Rock und Smith und der Oscar-Verleihung. Mit aktuellen Filmen war das nicht zu erreichen.
Verdächtig finde ich vor allem, wie unglaublich elegant Rock das Einsteckt und weiter macht.
das überzeugt mich nicht so. die oscars haben ja eh schon ein glaubwürdigkeitsproblem - weiß männlich dies das. dann auch noch nem schläger den oscar für den besten hauptdarsteller zu geben, ist mir zu waghalsig dafür. und außerdem hätte ich chris rock dann sagen lassen, wie er mit son nem suckerpunch die rolle in ali landen konnte (das war zumindest der spruch der mir unmittelbar dafür in den kopf kam und ich halte chris rock für deutlich schlagfertiger als mich).
Finde ich überhaupt nicht. Der Typ ist Comedy-Profi und hat sicherlich seine Erfahrungen mit Gewaltandrohung oder sogar -ausführung gemacht. Da können die meisten Leute aus diesem Metier nämlich ein Lied von singen. Für solche Fälle legst du dir sicher ein paar entsprechende Sprüche parat. Seine Reaktion sieht auch ehrlich geschockt aus, speziell als er dann mit Will Smith von der Bühne runter redet.
Davon ab: Das ist niemals eine Inszenierung, weil diese Situation für genau alles steht, was die Academy eben nicht haben möchte. Die pochen in jedem Jahr wieder und wieder auf die Kraft der Filme, Menschen zusammenzubringen, Frieden und Verständigung und das übliche PR-Blabla. Mit so billigen Mitteln Aufmerksamkeit zu erzeugen, wäre eine Wende um 180 Grad. Ich kann's mir nicht wirklich nicht vorstellen. Außerdem wirkt die Situation sehr echt und es gibt Fotos, wie Will Smith am Rande von Bradley Cooper und anderen Leuten beruhigt werden muss.
Zitat von Sugate im Beitrag #105 wenn ich dich lfb richtig verstehe kannst du es nachvollziehen, und gleichzeitig auch nicht rechtfertigen. diese hermeneutisch-dialektische fleissaufgabe gehe ich dann bis zu einem gewissen punkt gerne mit, so wie ich auch verstehe, dass manche mörder als in die ecke gedrängte menschen austicken können und dann im affekt handeln. bei diesem körperlichen angriff im live tv überwiegt der episodische bewertungsaspekt aber mmn ungleich mehr, als die frage nach der ursache und dem zustandekommen.
Exakt, ich kann per se eine wie auch immer geartete Kurzschlussreaktion in dieser speziellen Situation nachempfinden, ohne damit moralisch den Schlag rechtfertigen zu wollen. Die Ursache des Aussetzers darf man meines Erachtens eben durchaus diskutieren, weil hier ja schnell ein einhelliges Urteil ("verletzter Stolz", "gekränkte Ehre", abstrahiert: toxische Männlichkeit) gefällt wurde, das ich eben nicht teile, weil ich mich aufgrund der eigenen Situation ein Stück weit in Smith hineinversetzen kann oder das zumindest glaube. Ein Schutzreflex bezüglich eines erkrankten Partners hat eben zumeist nichts mit überkommenen Männlichkeitsvorstellungen zu tun, insbesondere weil er auch andersherum oder bei gleichgeschlechtlichen Paaren existieren dürfte. Die ganze Kriminologie und das Strafrecht drehen sich im übrigen um die Suche und Bewertung von Motiven und Auslösern, es wäre schade, wenn das hier als bloße Rechtfertigung fehlgedeutet wird.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
er hat noch am ende des witzes gelacht, im gegensatz zu seiner frau, welche hollywood-untypisch mal keine gute miene zum bösen spiel machte. danach ist die kamera von den beiden weg, und höchstens 3 sekunden später ist smith schon auf dem weg zu rock. eine menschliche reaktion wäre auch scham und das empfinden von demütigung durch seinen sichtbaren „quasi-verrat“ an seiner ehefrau.
ehrlich gesagt, ich kann es nicht fassen, dass diese tat noch irgendwie relativiert wird, zumal er die chance hatte, reue zu zeigen. aber er hat sie stattdessen gerechtfertigt und eine windelweiche entschuldigung, die keine war, abgeliefert. also, ein einsehen gab es da nicht und das ist unverzeihlich. um mal eine saublöde vokabel vom stapel zu lassen: smith gehört gecancelt - zumindest solange er sich nicht wirklich glaubhaft und zwar bei chris rock persönlich entschuldigt.
Zitat von LFB im Beitrag #109Exakt, ich kann per se eine wie auch immer geartete Kurzschlussreaktion in dieser speziellen Situation nachempfinden, ohne damit moralisch den Schlag rechtfertigen zu wollen. Die Ursache des Aussetzers darf man meines Erachtens eben durchaus diskutieren, weil hier ja schnell ein einhelliges Urteil ("verletzter Stolz", "gekränkte Ehre", abstrahiert: toxische Männlichkeit) gefällt wurde, das ich eben nicht teile, weil ich mich aufgrund der eigenen Situation ein Stück weit in Smith hineinversetzen kann oder das zumindest glaube. Ein Schutzreflex bezüglich eines erkrankten Partners hat eben zumeist nichts mit überkommenen Männlichkeitsvorstellungen zu tun, insbesondere weil er auch andersherum oder bei gleichgeschlechtlichen Paaren existieren dürfte.
Danke. Die verbale Keule ("take my wife's name out of your fuckin' mouth") hätte zwar auch gereicht, aber ansonsten wird hier IMHO aus einer Mücke ein Elefant gemacht. In der Bundesliga hat man seit Jahr und Tag mindestens eine vergleichbare Situation alle drei Spieltage, ohne daß so ein Faß aufgemacht wird. Und da sind auch Kinder im Stadion.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Noch dazu: er hat ihm nicht den Kiefer gebrochen, er hat ihm eine Ohrfeige gegeben. Bei Frauen auch in meinen Augen ein durchaus legales Mittel, um jemand öffentlich bloßzustellen, der sich despektierlich verhält. Die hätte er sich sparen können, aber ansonsten finde ich diese ganze Empörungsspiraler, die sich gerade hochschraubt, nicht weniger übertrieben. Und nein, von dieser Meinung weiche ich auch nicht mehr ab. Dann bin ich halt mit dem Forum nicht einer Meinung, das wäre aber auch nicht das erste nMal.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von LFB im Beitrag #109Exakt, ich kann per se eine wie auch immer geartete Kurzschlussreaktion in dieser speziellen Situation nachempfinden, ohne damit moralisch den Schlag rechtfertigen zu wollen. Die Ursache des Aussetzers darf man meines Erachtens eben durchaus diskutieren, weil hier ja schnell ein einhelliges Urteil ("verletzter Stolz", "gekränkte Ehre", abstrahiert: toxische Männlichkeit) gefällt wurde, das ich eben nicht teile, weil ich mich aufgrund der eigenen Situation ein Stück weit in Smith hineinversetzen kann oder das zumindest glaube. Ein Schutzreflex bezüglich eines erkrankten Partners hat eben zumeist nichts mit überkommenen Männlichkeitsvorstellungen zu tun, insbesondere weil er auch andersherum oder bei gleichgeschlechtlichen Paaren existieren dürfte.
Danke. Die verbale Keule ("take my wife's name out of your fuckin' mouth") hätte zwar auch gereicht, aber ansonsten wird hier IMHO aus einer Mücke ein Elefant gemacht. In der Bundesliga hat man seit Jahr und Tag mindestens eine vergleichbare Situation alle drei Spieltage, ohne daß so ein Faß aufgemacht wird. Und da sind auch Kinder im Stadion.
Mir den Vergleich mit Äpfel und Birnen vorwerfen, aber hier jetzt die Oscar-Verleihung mit einem Bundesliga-Spiel vergleichen. Das ist noch nicht mal beides Obst!
Ich scrolle mich gerade durch Facebook und bin erschrocken, wie viele Menschen Will Smith gratulieren.
Es gibt eine Regel: Es wird nicht geschlagen - und wenn überhaupt, dann nur in Notwehr. Gewalt ist NIE ein Mittel - und wenn, dann das Mittel der Idioten.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #119Ich scrolle mich gerade durch Facebook und bin erschrocken, wie viele Menschen Will Smith gratulieren.
ja, genau das ist das problem. auf welch fruchtbaren boden diese aktion gerade fällt. mir ist klar, dass messieurs lfb und bronkowitz da nicht wirklich an bord sind, aber es ist zur zeit notwendig, so eine scheiße klipp und klar zu verurteilen. relativieren ist da einfach nur kontraproduktiv.