1. Die Frau heißt „Schöndorfer“. 2. Den stimmlosen glottalen Plosiv muss man als Sprecher*in des Deutschen nicht erlernen, bzw. tut das jede*r im Laufe des ganz normalen Spracherwerbs, denn 3. jedes auf einen Vokal anlautende Wort erfordert in der Aussprache zu Beginn die Bildung dieses stimmlosen glottalen Plosivs und der 4. klingt eigentlich überhaupt nicht bescheuert. 5. Raketenwissenschaft ist gendergerechtes Sprechen nun wirklich nicht, dafür aber 6. eben gerecht.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #1440 Ansonsten: warum eigentlich bist Du in dieser Hinsicht so sehr auf der Suche nach deiner eigenen Sprache? Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich finde, es gibt im Leben (ge)wichtigere Dinge, als eine vom Genderhype (ich vermeide die Bezeichnung "Wahn") inspirierte Suche nach der eigenen Sprache oder dem "sprachlichen Ich".
zum einen beschäftige ich mich schon viel länger mit sprache, als die meisten alten weißen männer das wort "genderhype" überhaupt rausrülpsen können und zwar nicht nur im rahmen von geschlechtergerechter sprache. ich liebe grammatik, ich liebe wörter. was "im leben wichtig ist" bestimmst nicht du. und was mir in meinem leben wichtig ist, kannst du so oder so getrost meine sorge sein lassen. wenn ich mich mit sprache beschäftigen will, dann mach ich das, wenn ich bock auf angrillen habe, dann grille ich an. sprache ist mächtig und bestimmt unser denken und handeln. darum ist mir gendern wichtig. ich halte es für extrem (ge)wichtig, nicht immer nur von männern zu sprechen (um auf die dinge, die "im leben wichtig" sind zurückzukommen. frauen sind nämlich fucking wichtig für diese welt). genauso achte ich auch darauf, eine möglichst rassismusfreie sprache zu haben. ich verwende nicht nur neger und hure nicht als schimpfwort, sondern auch schwul und behindert nicht.
und ja, sie heißt schöndorfer, nicht -berger. sorry.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #1440[quote=beth|p173891]
1. Ansonsten: warum eigentlich bist Du in dieser Hinsicht so sehr auf der Suche nach deiner eigenen Sprache? Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich finde, es gibt im Leben (ge)wichtigere Dinge, als eine vom Genderhype (ich vermeide die Bezeichnung "Wahn") inspirierte Suche nach der eigenen Sprache oder dem "sprachlichen Ich". Man stößt in Sachen gendergerechter Schrift oder Sprache auf so viel doktrinären Schwachsinn, dass man irgendwann an einen Punkt gelangt, ab dem man sich im besten Falle über sehr viele dieser Regularien lustig machen kann.
Ich muss hier nochmal nachfragen, warum dieses verbissene Hinweisen auf die Unwichtigkeit von gendergerechter Sprache so wichtig ist. Ich finde, es gibt wirklich gewichtigere Dinge im Leben, als sich daran hochzuziehen, dass andere sich damit beschäftigen.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von beth im Beitrag #1442genauso achte ich auch darauf, eine möglichst rassismusfreie sprache zu haben. ich verwende nicht nur neger und hure nicht als schimpfwort, sondern auch schwul und behindert nicht.
Ich verwende Neger und Hure gar nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass im bairischen Sprachgebrauch der "Näga" durchaus noch verankert ist, ohne bösen Willen natürlich, sondern rein beschreibend.
Beim Gendern ist es so, dass es mich starkt nervt, wie dadurch der Sprachfluss ge- oder sogar zerstört wird. Es kommt sehr oft umständlich, gekünstelt, abgehoben rüber. Von daher vermeide ich das Gendern in aller Regel, einfach weil es mir peinlich wäre.
Spontane Eingebung: Warum benutzen wir nicht nur noch die männliche Form, die dann ja nicht mehr die männliche Form ist, sondern allen gehört, also den bösen "alten weißen Männern" entrissen wird? Dieses angehängte "-in" kann man dann doch einfach als Relikt einer alten Zeit entsorgen und alles ist gut. Gibt's z.B. im englischen doch auch nicht. @Beth, da würde mich deine Einschätzung als 'Sprachexperte' interessieren. Hat die Sache einen Haken, den ich übersehe?
Auch gut, ich wäre dabei, Userin zickzack. Allerdings ist die eben meist länger und setzt in 90% einfach ein "-in" hinten dran. Wenn schon vereinheitlichen (als Möglichkeit, die Sprache gerechter zu gestalten), dann besser auch gleich so einfach wie möglich. Außerdem würden sich womöglich finstere Typen in subversiven Gruppen treffen und sich weiterhin in der männlichen Form ansprechen, das verhindern man, indem die ehemals männliche Form allen gehört.
Na geh bitte, Deutsch ist jetzt nicht gerade so effizient gebaut, dass man mir erzählen kann, dass zwei Buchstaben mehr oder weniger schlimm wären. ;)
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Wir sollten einfach einen Buchstaben nehmen, der kaum genutzt wird. Y zum Beispiel. Gasty. Das ist auch noch cool, weil alles mit y am Ende cool ist.
Nein, ich finde es alles nachvollziehbar. Aus beruflicher Sicht aber immer noch umständlich.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von LFB im Beitrag #1447Spontane Eingebung: Warum benutzen wir nicht nur noch die männliche Form, die dann ja nicht mehr die männliche Form ist, sondern allen gehört, also den bösen "alten weißen Männern" entrissen wird? Dieses angehängte "-in" kann man dann doch einfach als Relikt einer alten Zeit entsorgen und alles ist gut. Gibt's z.B. im englischen doch auch nicht. @Beth, da würde mich deine Einschätzung als 'Sprachexperte' interessieren. Hat die Sache einen Haken, den ich übersehe?
ja. wie bezeichne ich eine gruppe, die nur aus männern besteht, wenn die männliche form immer beide geschlechter meint?
englisch ist übrigens nicht so genderneutral, wie man gerne denkt. es gibt die unterscheidung actor und actress. warum gibt es keine bei teacher?
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1451Wir sollten einfach einen Buchstaben nehmen, der kaum genutzt wird. Y zum Beispiel. Gasty. Das ist auch noch cool, weil alles mit y am Ende cool ist.
Nein, ich finde es alles nachvollziehbar. Aus beruflicher Sicht aber immer noch umständlich.
es gibt solche vorschläge bereits. ich halte sie für nicht sinnvoll. abgesehen davon kann privat und auch beruflich jede*r schreiben und sprechen, wie es gerade beliebt. für mich als lehrerin gelten da aber andere kriterien. ich kann in der schule ja auch nicht einfach alles kleinschreiben, so wie hier. die meisten anderen berufsgruppen betrifft das aber nicht.
Zitat von CobraBora im Beitrag #1446Beim Gendern ist es so, dass es mich starkt nervt, wie dadurch der Sprachfluss ge- oder sogar zerstört wird. Es kommt sehr oft umständlich, gekünstelt, abgehoben rüber. Von daher vermeide ich das Gendern in aller Regel, einfach weil es mir peinlich wäre.
warum ist es dir peinlich "ärtzinnen und ärzte" zu sagen? ist "damen und herren" auch peinlich?
Zitat von beth im Beitrag #1452 ja. wie bezeichne ich eine gruppe, die nur aus männern besteht, wenn die männliche form immer beide geschlechter meint?
Wenn das wirklich mal bei einer Gruppe wichtig ist, dass das nur Männer oder nur Frauen sind, dann sagt man eben dazu, dass es nur Männer oder nur Frauen sind. Fände ich weniger aufwändig, als immer beide Formen zu nennen, Wortschöpfungen wie "Lehrende" oder "Studierende" zu ertragen oder dieses Sternchen einzubauen, dem ich ehrlich gesagt keine große Zukunft zutraue.
Zitat von beth im Beitrag #1452 englisch ist übrigens nicht so genderneutral, wie man gerne denkt. es gibt die unterscheidung actor und actress. warum gibt es keine bei teacher?
Stimmt, aber auch dann wäre es doch nicht dramatisch, wenn das zukünftig einfach alles actors sind?