Sprache lebt immerzu und sie kommt nicht nur aus einer sprachlichen Vergangenheit, sondern sie entwickelt sich auch in eine sprachliche Zukunft weiter.
Vor allem aber sollte sie natürlich der Kommunikation dienen – im Idealfall sollt man also mit ihr auch genau das wiedergeben können, was man ausdrücken will.
Meine Mutter sagt z.B.: „Ich fahre morgen zur Augenärztin“. Weil sie genau weiß, dass sie dort auch von einer Frau untersucht wird.
Ich würde einen Satz wie „Ich hole noch einige Brötchen bei der Bäckerin“ nur anwenden, wenn ich es dort vor Ort auch mit einer Bäckerin zu tun hätte. Wäre mir dies vorab eher unklar, sollte ein Satz wie „Ich habe morgen einen Termin beim Notar“ genügen. Zumindest mir ...
Sprachlich entwickelt sich manches auch nicht unbedingt automatisch weiter. Wir kennen Lehrer und Lehrerin, Moderator und Moderatorin oder Arzt und Ärztin. Aber hatten oder haben wir eine Lehrlingin oder eine Flüchtlingin?? Nein, nicht… weil die Endung „ing“ nicht mehr erweitert werden sollte.
Auch sagt man beim Banküberfall o.ä.: „Der Geisel geht es den Umständen entsprechend gut“. Ist es aber irgendwann ein Geisel oder eine Geiselin? Oder bleibt es eher die männliche bzw. weibliche Geisel?
In Zeiten, in denen man „zum Kalorientanken mit der bengablen Schleckrosine Mafiatorte einwirft“ (aka weil man Hunger hat mit einer (äh...) „hübschen Frau“ zusammen eine Pizza essen geht) sind für die Zukunft in der Tat noch diverse sprachliche Abänderungen denkbar…Bitch, please!
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #1457Aber dass "Arzt" geschlechtsneutral sein soll, ist doch Unfug. "Arzt" ist die männliche Form, während "Ärztin" die weibliche Form ist. Dass bei "Arzt" seit 80 Jahren Frauen "mitgemeint" sind, macht das Wort doch nicht geschlechtsneutral.
Wenn ich sage "Ich brauche einen Arzt", dann sollte es doch selbstredend sein, dass damit kein bestimmtes Geschlecht gemeint ist. Da muss ich doch nicht umständlich formulieren, dass ich "einen Arzt oder eine Ärztin" brauche. Dasselbe gilt z.B. auch für "Helfer", im Plural erst recht.
1. Nein. 2. "Der Arzt" ist grammatikalisch männlich. 3. Viele Menschen halten das für einen grammatikalischen Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems. 4. Man muss diese Meinung nicht zwingend teilen. 5. Aber dass hier schon die Tatsache als solche negiert wird, ist erstaunlich.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
1. Mir ist jetzt nicht ganz klar, worauf sich das "Nein" bezieht. 2. Wenn ich jetzt sagen würde "Ich brauche einen Arzt" oder "Ich brauche ein paar Helfer" 3. Würdest du das dann so verstehen, dass diese unbedingt männlich sein müssen?
4. Was grammatikalisch männlich oder weiblich ist, finde ich eher mäßig interessant. 5. Im Deutschen sind ja sogar Dinge männlich oder weiblich.
7. Akris Ausführungen kann ich nachvollziehen. 8. Mit Ausnahme des letzten Absatzes, den kapiere ich nicht so richtig.
1. Ich halte es nicht für selbstredend, dass "ich brauche einen Arzt" immer die Ärztin mitmeinen soll. 2. Mir ist bewusst, dass das derzeit der Usus ist, aber hier und nahezu überall sonst wurde ja schon gut auseinandergesetzt, was an dieser Gegebenheit auszusetzen ist. 3. Wenn ich auf einen alten Grabstein schaue, steht da nicht selten "Familie Bernd Meier". 4. Mir ist bewusst, dass da die Ehefrau mitgemeint ist. 5. Trotzdem läuft es mir kalt den Rücken runter, und ich bin froh, dass irgendjemand diesen Status quo mal infrage gestellt hat.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
1. Natürlich ist beim Arzt zuerst der Mann gemeint 2. Ich denke, dass man im Notfall nicht erst anfängt, korrekt zu gendern 3. Ich brauche den Notarzt, die Notärztin oder irgendwas dazwischen ist etwas lang
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
1. Bei "der Arzt" ist möglicherweise ein Mann gemeint, je nach Zusammenhang. 2. bei "ein Arzt" ist ein Mensch gemeint, der diesen Beruf ausübt. 3. So habe ich es bisher gehalten und bin immer richtig verstanden worden. 4. Außer mit Absicht.
1. Wenn du "Der Arzt war ein Nigger" sagst, wirst du auch richtig verstanden. 2. Würdest du trotzdem niemals machen. 3. Ob ich im Notfall mit irgendwas weiterkomme oder grundlegend verstanden werde, ist eine Sache. 4. Sprache ist aber mehr als nur das.
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1. Mir geht es schon in erster Linie darum, mich verständlich zu machen. 2. Und zwar ohne künstliche Konstruktionen einzufügen, die in der Praxis gar nicht notwendig sind. 3. Anders gesagt, ich möchte schon auch authentisch bleiben. 4. Vielleicht spielt da auch rein, dass meine Muttersprache bairisch ist, das kann ich nicht wirklich beurteilen.
5. Der "Mensch" ist grammatikalisch auch männlich. 6. Ist aber nicht wirklich wichtig, oder? 7. In der bairischen Sprache steht "das Mensch" für eine junge Frau.
Zitat von CobraBora im Beitrag #14804. Was nicht okay ist: Wenn andere versuchen, es zu meinem Problem zu machen. 5. Das halte ich für übergriffig.
1. Wenn du Teil des Problems bist, ist das nicht übergriffig, sondern zielführend. 2. Wenn ich meinen Nachbarn nachts um 3 bitte, die Musik leiser zu drehen (ich weiß, dieses Forum ist ein schlechter Ort für dieses Beispiel), mache ich mein Problem (kann nicht schlafen) zu seinem (muss seine Musik leiser drehen). 3. Übergriffig?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
1. Für mich ist der Treppenwitz dieses Threads, dass über Übergriffigkeit geklagt wird. 2. Dabei hat nicht die "Gender-Fraktion" angefangen. 3. Beth musste sich für Gästinnen rechtfertigen. 4. Redet und schreibt wie ihr wollt. 5. Aber dann gesteht anderen doch auch so viele -innen und * zu wie sie für richtig erachten.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von CobraBora im Beitrag #14737. Akris Ausführungen kann ich nachvollziehen. 8. Mit Ausnahme des letzten Absatzes, den kapiere ich nicht so richtig.
Der letzte Absatz zielte etwas auf die sprachlichen Abänderungen, die nun einmal durch die Nutzung von Sprache in „jüngeren Kreisen“ gegeben ist. Ich hatte versucht, zu übersetzen… wenn man „zum Kalorientanken mit der bengablen Schleckrosine Mafiatorte einwirft“, dann bedeutet:
zum Kalorientanken (zwecks Kalorienaufnahme, also weil man Hunger hat) mit der bengablen (sprachlich abgeleitet von bangable, fickbar, also eine Frau, mit der man gerne Sex hätte) Schleckrosine (attraktive Frau) Mafiatorte einwirft (Mafiatorte = Pizza, einwerfen = essen) Bitch, please! ( hier als Ersatz für: ““Ich kann es nicht glauben“)
Angesichts solcher Wortneuschöpfungen ist die Genderisierung von Wörtern doch eher easy zu handhaben und zu verstehen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von CobraBora im Beitrag #14804. Was nicht okay ist: Wenn andere versuchen, es zu meinem Problem zu machen. 5. Das halte ich für übergriffig.
1. Wenn du Teil des Problems bist, ist das nicht übergriffig, sondern zielführend. 2. Wenn ich meinen Nachbarn nachts um 3 bitte, die Musik leiser zu drehen (ich weiß, dieses Forum ist ein schlechter Ort für dieses Beispiel), mache ich mein Problem (kann nicht schlafen) zu seinem (muss seine Musik leiser drehen). 3. Übergriffig?
1. Mal ein anderes Beispiel. 2. Auf einer Wiese in einem bayerischen Dorf weiden seit hundert Jahren die Kühe und bimmeln mit ihren Glocken. 3. Dann zieht jemand zu und fühlt sich von den Glocken gestört und will sie weghaben. 4. Wer ist nun das Problem, die Kuhglocken oder der Zugereiste?