Zitat von CobraBora im Beitrag #1446Beim Gendern ist es so, dass es mich starkt nervt, wie dadurch der Sprachfluss ge- oder sogar zerstört wird. Es kommt sehr oft umständlich, gekünstelt, abgehoben rüber. Von daher vermeide ich das Gendern in aller Regel, einfach weil es mir peinlich wäre.
warum ist es dir peinlich "ärtzinnen und ärzte" zu sagen? ist "damen und herren" auch peinlich?
Es ist zu umständlich. "Arzt" ist eine geschlechtsneutrale Berufsbezeichnung, wenn ich also von "Ärzten" spreche, sollte jedem klar sein, dass damit Ärzte jeden Geschlechts gemeint sind (und nicht nur männliche und weibliche).
Bei einer direkten Ansprache oder einer Einzelperson ist das wieder was anderes. Wenn also ein bestimmter weiblicher Arzt gemeint ist, oder weibliche Ärzte generell, sage ich natürlich Ärztin oder Ärztinnen. "Liebe Ärztinnen und Ärzte" - naja, kann man vielleicht aus Höflichkeit beim Beginn einer Ansprache als Anrede so machen, aber nicht ständig in einem kompletten wiederholen, irgendwann muss es ja mal klar sein.
Wobei... in der Realität ist das oftmals skurril genug. Ich habe mich bei der SPD schon viele Jahre darüber amüsiert, dass da immer "liebe Genossn und Genossn" gesagt wird.
"Damen und Herren" ist nicht peinlich, da wird ja direkt aufs Geschlecht bezug genommen. Aber "Herrinnen und Herren" sage ich lieber nicht.
Aber dass "Arzt" geschlechtsneutral sein soll, ist doch Unfug. "Arzt" ist die männliche Form, während "Ärztin" die weibliche Form ist. Dass bei "Arzt" seit 80 Jahren Frauen "mitgemeint" sind, macht das Wort doch nicht geschlechtsneutral.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
in meinem metier kommt es immer wieder vor, dass im englischen original ein experte ("the doctor will be here soon") angekündigt wird, der sich dann entgegen der erwartung des protagonisten als frau entpuppt. bei der übertragung ins deutsche funktioniert dies mal mehr, mal weniger gut. ausnahmsweise übernehme ich in solchen fällen mit freuden den anglizismus, weil ich die hoffnung habe, dass neben all den unarten, die das "synchrondeutsch" in unsere sprache eingeschleust hat, auch mal was gutes daraus erwachsen kann. vielleicht benutzt man in einer generation (oder sogar früher) wirklich "arzt", "anwalt" oder "pilot" als genderneutrale worte.
Zitat von tenno im Beitrag #1458neben all den unarten, die das "synchrondeutsch" in unsere sprache eingeschleust hat
1. Kannst du ein paar Beispiele dafür nennen? 2. Huch, das ist ja gar keine Feststellung. 3. Ich habe gerade keine Idee, wie ich diese Frage in eine Feststellung ummünzen könnte.
Zitat von Olsen im Beitrag #14631. Das ist keine Feststellung, das ist eine Aufforderung.
1. Nein, die Aussage, dass ich mich freuen würde, ist erstmal eine Aussage über meine Emotionen und damit eine Feststellung. 2. Dass man natürlich die Appellseite der Nachricht kaum ignorieren kann, ist korrekt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von tenno im Beitrag #1458neben all den unarten, die das "synchrondeutsch" in unsere sprache eingeschleust hat
1. Kannst du ein paar Beispiele dafür nennen? 2. Huch, das ist ja gar keine Feststellung. 3. Ich habe gerade keine Idee, wie ich diese Frage in eine Feststellung ummünzen könnte.
1. "das ist kein traum, es ist real!" 2. "was zur hölle?!" 3. "ich werde jetzt durch diese tür gehen und meine männer da rausholen!" 4. "das macht keinen sinn!" 5. "hör zu, warum gehen wir nicht erst mal rein und reden darüber?" 6. "doch dann realisierte ich, dass es nicht so war!" 7. da gibts noch viel mehr, 8. aber das muss vorerst reichen.
Zitat von beth im Beitrag #1443 Ich muss hier nochmal nachfragen, warum dieses verbissene Hinweisen auf die Unwichtigkeit von gendergerechter Sprache so wichtig ist. Ich finde, es gibt wirklich gewichtigere Dinge im Leben, als sich daran hochzuziehen, dass andere sich damit beschäftigen.
Ich bin weder verbissen, noch ist es mir irre wichtig, auf auf die Unwichtigkeit von gendergerechter Sprache hinzuweisen. Ich habe lediglich ein Problem mit etlichen aus meiner Sicht ziemlich irren Auswüchsen und diesem gewissen Dogmatismus bei so einigen Hardcore-Befürwortern. Und by the way: Du reagierst in #1442 schon so dermaßen angepisst, dass ich wohl feststellen muss, dir tatsächlich zu nahe getreten zu sein. Dein dezenter Hinweis darauf, daß ich für dich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl auch zu den alten weißen Männern gehöre, die seltsame Dinge "rausrülpsen", ist ein recht guter Anlass, dir hier das Feld jetzt auch zu überlassen.
Beth, ich bewundere deine Gelassenheit, mag sie auch nur als solche wirken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie oft man sowas hören und lesen muss. Und wie sehr es auch beim 1000. mal nerven muss.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #1457Aber dass "Arzt" geschlechtsneutral sein soll, ist doch Unfug. "Arzt" ist die männliche Form, während "Ärztin" die weibliche Form ist. Dass bei "Arzt" seit 80 Jahren Frauen "mitgemeint" sind, macht das Wort doch nicht geschlechtsneutral.
Wenn ich sage "Ich brauche einen Arzt", dann sollte es doch selbstredend sein, dass damit kein bestimmtes Geschlecht gemeint ist. Da muss ich doch nicht umständlich formulieren, dass ich "einen Arzt oder eine Ärztin" brauche. Dasselbe gilt z.B. auch für "Helfer", im Plural erst recht.
Kürzlich habe ich im Radio einen Grünen-Politiker gehört, der innerhalb eines kurzen Statements von wenigen Sätzen dreimal "Helferinnen und Helfer" gesagt und sich dabei fast verschluckt hat. Das war wirklich zum Fremdschämen. Wenn Politikern oft Abgehobenheit vorgeworfen wird, dann liegt das sicherlich auch an dieser Art Sprache.