Zitat von Sugate im Beitrag #73anders formuliert, welcher kosmopolit will noch bei „gnotschi“ ertappt werden ?
Ich weise gelegentlich darauf hin, dass „Gnocchi“ bereits plural ist und daher kein „s“ dahinter braucht. Bei „Mozzarella“ hingegen denke ich, dass der Artikel sich auf „der Käse“ bezieht, auch wenn ich die Bauchschmerzen durchaus verstehe.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Das ist für uns Nordwest-Deutsche vermutlich nicht nachvollziehbar, weil es ein völlig normales hochdeutsches Wort ist, das dazu in den Niederlanden viel verwendet wird. Die Österreicher:innen aus dem Schnitzelverbrechen-Subreddit laufen aber auch Amok bei Sichtung „leckerer“ Schnitzel.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Es gibt keine leckeren Schnitzel. Es gibt sauguate Schnitzel. Saftige Schnitzel. Trockene Schnitzel. Scheißschnitzel. Feine Schnitzel. Hochfeine Schnitzel. Ghörige Schnitzel.
so ist es. auch wenn die italiener sämtliche teigwaren imperialistisch für sich reklamieren, darf man die slawische herkunft dieser schmackhaft-leckeren (wenn auch unkrossen) sättigungsbeilage nicht fahrlässig ignorieren. allein der hohe kartoffelanteil im teig sollte einen doch schon stutzig machen, und deutlich auf die ursprünglich ukrainische herkunft der гньочки verweisen.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #62Könnt ihr Bayern ja umgehen, indem ihr auf das vertraut klingende „a Nuss“ ausweicht.
Das erinnert mich an einen alten Joke meines Vaters: "Mogst a Nuss?" Wenn man mit ja antwortete, bekam man eine Kopfnuss.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #65 Damit wäre fanwanders Ableitung von „an Nutella“ zu „der Nutella“ (es ist auf Dauer nicht gut, wenn schon das nächste Dorf durch eine Gebirgskette nur schwer erreichbar ist) aber unzulässig.
Äh, nein, er hat doch die Bedeutung des unbestimmten Artikels im Bairischen dargelegt, insofern passt sein "an" zu seinem "der". Mit den Gebirgsketten hast du allerdings nicht unrecht, er lebt zwar luftlinie nicht weit entfernt von der giesinger Zivilisation in einem verfeindeten Nachbardorf namens Au, höhenmetermäßig ist es aber doch ein ausschlaggebender Unterschied. Von deren rätselhaftem Artikelgebrauch bekommt man hier nichts mit.
Wobei man natürlich dazusagen muss, dass ich kein aktiver Bairischsprecher bin. Und selbst die streiten sich gerne, was korrekt ist. Es gab z.B. in den wilden 1970/80ern eine Faschingspartyreihe namens "Schabernackt". Deren plakatierter Slogan war „Kommen S' so oder so - aber mit'm bisserl was o“, was „... mit einem bisschen was an“ heißen soll, übersetzt aber, worauf Sprachwissenschaftler/Erbsenzähler hinwiesen, „mit dem bisschen was an“ heißt, was natürlich Quatsch ist. „mit a bisserl was o“ müsste es korrekt lauten. Was auch vielen Nichtbayern Schwierigkeiten bereitet, ist die Unterscheidung zwischen dem unbestimmten Artikel (a) und dem Zahlwort (oa), den es im Schriftdeutschen nicht gibt, aber auch z.B. im Englischen (a/one) und sogar in den plattdeutschen Dialekten ('n/een).
Zitat von Larry Iutbally im Beitrag #72Wir sollten alle viel öfter 'resch' sagen.
Helmut Schleich hat mal berichtet, dass er beim Kauf einer Bretzn (in München!) mit der Bitte "möglichst a resche" von der Verkäuferin verständnislos angeschaut wurde. Vielleicht hätte er "kross" sagen sollen. Ich stellte mir jedenfalls, als eine werbungsaffinner Kumpel um die Jahrtausendwende von Schoko-Krossies sprach, irgendwas kreuzförmiges vor.
Zitat von Sugate im Beitrag #73anders formuliert, welcher kosmopolit will noch bei „gnotschi“ ertappt werden ?
Das erinnert mich schon wieder an meinen Vater, der angewidert/belustigt von einem Oktberfestbesuch berichtete, bei dem die Meute masskrugschwenkend "Ja, ja der Tschiantiwein" sang. Wobei es ihm nicht auf die Aussprache (seine Liebligspizza ist Quattro Stazioni) ankam, sondern auf die Diskrepanz zwischen besungenem und konsumiertem Getränk.
Zitat von CobraBora im Beitrag #83Ich bin für "Nockerl".
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #60Es heißt ja z.B. auch der Mozarella.
Meines Wissens sollte für alle Sachnamens-, Fremd-, und Lehnwörter im Deutschen das Genus gelten, das ein ergänzendes Substantiv oder die Übersetzung hätte. Das ist eben "der" Mozarella-"Käse". Entsprechend "die" Nutella-"Nussceme". Oder aber "das" Nutella-"Glas". Oder "das Event" für "das Ereignis" (was alle Marketingschwurbler gerne mit "Der Event war super" verschandeln. Super kann "der Weihnachtsbaum" gewesen sein, aber nicht "der Ereignis Weihnachten").
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #84höhenmetermäßig ist es aber doch ein ausschlaggebender Unterschied.
Allein die Wahlergebnisse sprechen Bände. (Giesing: klassische Arbeitnehmer-SPD, Au: Yuppie-Grün-Wähler). Allerdings kann man hier in der Au noch ungestraft mit Löwen-Schal rumlaufen, was in Moosach unmittelbar zum Teeren und Federn führen würde. Wir schweifen ab ...
Das E- sagt doch aber niemand mehr ernsthaft dazu, oder? Ich musste jetzt mal laut E-Mail lesen, damit ich E-Mail überhaupt mal wieder gesagt habe. Es klingt fremd und kalt.
"Schick mir einfach 'ne Mail mit den Infos"
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains