Aber hallo! Gerade in mittelgroßen und kleineren Städten. Und ein Imagefaktor sind sie auch. Fan-Krawall hin oder her.
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Zitat von Hawkwind im Beitrag #42Schüsse auf Mannschaftsbusse und Spielerautos sind Kindergeburtstag???
Ein Einzeltäter, der auf einem Motorrad sitzend einen Schuß abgibt, und zwar außerhalb eines Spiels, ohne daß über sein Motiv etwas bekannt ist, taugt beim besten Willen nicht zum Bürgerkriegsszenario. Davon abgesehen, daß die Mannschaft gar nicht an Bord war.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Richtig ist natürlich, dass die Polizeieinsätze allein deshalb notwendig sind, weil eben entsprechende Partien stattfinden. Hundertschaften von Polizisten müssen dann die Straßen und Innenstädte sperren, Fans der Gäste eskortieren, etc. Und die Fußballfans sind letztlich auch die Kunden des DFL, die es zu schützen gilt. So ähnlich, wie etwa die Bahn ja auch ihr Sicherheitspersonal in den Zügen einsetzt. Von daher sollte die Sicherheit im Stadion vor allem eine Sache des Veranstalters sein. Dies einmal bezogen auf die reine Kostenfrage…
Im Öffentlichen Raum ist diese Sicherheit hoheitliche Aufgabe des Staates. Egal, ob nun Demo, Volksfest oder Kirchentag. Würde der Schutz privat organisiert, wäre schnell die Frage: genügen nicht 800 Ordner? Oder reichen uns 600? Geht es nicht auch mit 400? Müssen es eigentlich Beamte sein oder nimmt man dann besser einen privaten preiswerteren Sicherheitsdienst? Da passieren dann auch schnell Dinge wie bei der Loveparade…
Wenn man sich allerdings im Kino nur noch einen Film anschauen könnte, weil der Kinosaal dabei von 250 Polizisten beschützt würde oder wenn ein Straßenfest von 300 Beamten zu beschützen wäre, weil dort betrunkene Randalierer als Gefahr drohen, dann steht auch irgendwann einmal die Frage nach der gesamten Verhältnismäßigkeit im Raum. Gerade bei kommerziell organisierten Veranstaltungen kann es nicht nur darum gehen, dass die Gewinne der Veranstalter einstreicht und entstehende Kosten möglichst auf den Staat abgewälzt werden. Ggf. muss man da eben entsprechende Veranstaltungssteuern erheben. In NRW dient bereits jede dritte Arbeitsstunde der Bereitschaftspolizei der Sicherheit von Fußballspielen (pro Fußballspiel sind 150 bis 3000 Beamte im Einsatz).
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Hawkwind im Beitrag #42Schüsse auf Mannschaftsbusse und Spielerautos sind Kindergeburtstag???
Ein Einzeltäter, der auf einem Motorrad sitzend einen Schuß abgibt, und zwar außerhalb eines Spiels, ohne daß über sein Motiv etwas bekannt ist, taugt beim besten Willen nicht zum Bürgerkriegsszenario. Davon abgesehen, daß die Mannschaft gar nicht an Bord war.
Das Bürgerkriegsszenario ist sehr weit entfernt vom Kindergeburtstag. Und ob die Mannschaft an Bord war oder nicht, ist mir bei versuchten Morden egal. Was kommt demnächst: Schüsse auf Spieler die Elfer verschossen haben? In Nürnberg haben übrigens vor ein paar Monaten sogenannte Fans einen Feuerlöscher aus einer fahrenden U-Bahn auf dien Führerstand einer entgegenkommenden U-Bahn geworfen. Und die Verteidiger dieses asozialen Packs, von den natürlich keiner was mitgekriegt haben will, versuchen nun die U-Bahn-Fahrerin zu einzuschüchtern. Da war aiuch keine Mannschaft an Bord. Ist die Tat deshalb weniger schlimm? Warum knallt es ständig beim Fussball, während bei kürperbetonteren Sportarten wie Boxen, Eishockey, American Football oder auch Handball so gut wie keine Fanausschreitungen vorfallen?
Ich war jetzt von Deutschland ausgegangen. Mit den USA zu vergleichen, finde ich eher schwierig, das ist eine komplett andere Kultur in jeder Hinsicht.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Hawkwind im Beitrag #51Warum knallt es ständig beim Fussball, während bei kürperbetonteren Sportarten wie Boxen, Eishockey, American Football oder auch Handball so gut wie keine Fanausschreitungen vorfallen?
Davon abgesehen, daß sich die Ticketpreise bei großen Boxkämpfen in Bereichen bewegen, die sich kein Mensch leisten kann, gab es da auch schon oft genug Zuschauerausschreitungen. Siehe zum Beispiel Botha- Schulz. Ansonsten geben Einzelsportarten da wenig her, da richtet sich der Furor des Publikums- wenn überhaupt- eher gemeinsam gegen Veranstalter als gegeneinander. Ansonsten ist die Frage durchaus berechtigt. Denke halt einfach, beim Fußball ist die Identfikation mit den Vereinen höher, da wird die Zugehörigkeit ja schon über Generationen vererbt (zumindest bei mir war es so). Da fühlt man sich schneller persönlich angegriffen. Auch die Gewalt begleitet den Fußball seit seiner Entstehungszeit, und das ist auch ein Automatismus, der von jeher weitergegeben wurde. Das soll keine Entschuldigung sein, sondern ein Erklärungsversuch. Bei Handball und Eishockey wurden ja auch vor Jahren schon die kompletten Ligen umstrukturiert, da ist es schwer, eine über Jahre gewachsene Vereinszugehörigkeit zu finden.Ich jedenfalls würde einen Handball- Hool höchstens herzhaft auslachen.
Auch sind das Sportarten, die eventuellen Gewalttätern keine große Plattform bieten, um sich zu produzieren. Und darauf kommt es wohl auch an.
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Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #52Weil da selbst zusammen nur ein Bruchteil der Fans aufläuft? Mehr Fans = mehr Idioten.
Ich denke auch es läuft darauf hinaus. Und bei den Massen die zum Fußball strömen, in denen man fast so herrlich anonym agieren kann wie im Internet, sammeln sich eben viele Typen, die mit Fußball gar nix oder nur wenig am Hut haben. Identifikation mit den Vereinen ist ja in Ordnung, aber wird leider - so meine Wahrnehmung - gern auch als Begründung für jeden Scheiß missbraucht.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #56Bei Handball und Eishockey wurden ja auch vor Jahren schon die kompletten Ligen umstrukturiert, da ist es schwer, eine über Jahre gewachsene Vereinszugehörigkeit zu finden.Ich jedenfalls würde einen Handball- Hool höchstens herzhaft auslachen.
Im Handball hat sich im Gegensatz zum Eishockey da nicht so viel geändert. Als Retortenclubs kann man da höchstens den HSV Hamburg (Ex-Bad Schwartau) oder die Rhein-Neckar Löwen (Ex-Kronau/Östringen) sehen. Hooligans sind da sehr selten, ab und zu liest man was über Flensburger Ultras oder eine Magdeburger Truppe. Aber die Vereine haben das zum Glück selber ganz gut im Griff und sind auch mit Hallenverboten sehr schnell bei der Sache.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #56Ich jedenfalls würde einen Handball- Hool höchstens herzhaft auslachen.
Das würde ich bei einem Fußball-Hool aber auch machen. Heimlich selbstverständlich, ich bin ja nicht doof.
ZitatAuch sind das Sportarten, die eventuellen Gewalttätern keine große Plattform bieten, um sich zu produzieren. Und darauf kommt es wohl auch an.
Auch das dürfte ein wichtiger Punkt sein, Fußballspiele und das Drumherum bieten eine große Bühne. Dazu kommt, dass Fußball eines der wenigen gesellschaftlich akzeptierten Ventile für Aggression ist: Da darf man mal 90 Minuten lang brüllen, parteiisch sein, ohne Vernunft und Begründung für "seinen Verein" eintreten. Danach sollte man aber auch wieder in der Lage sein, sich dran zu erinnern, dass gewisse Emotionen in unserer Gesellschaft anders ausgelebt werden. Mancher schafft die Differenzierung nicht, und das wird dann zum Problem.
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ZitatDas Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat das am Montag abgebrochene DFB-Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig im Einzelrichterverfahren mit 2:0 Toren für RB Leipzig als gewonnen gewertet. Die Pokalbegegnung der ersten Hauptrunde war in der 71. Minute beim Stand von 1:0 für Osnabrück von Schiedsrichter Martin Petersen abgebrochen worden, nachdem dieser aus dem Osnabrücker Zuschauerbereich von einem geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen worden war.
Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, erläutert das Urteil: "Gemäß der für alle Vereine geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den VfL Osnabrück mit 0:2 als verloren zu werten, da der Verein für seine Zuschauer verantwortlich ist und das Verschulden der Zuschauer dem Verein zuzurechnen ist. Die Spielumwertung ist in Paragraph 18, Nummer 4, als Rechtsfolge alternativlos vorgeschrieben. Ein Wiederholungsspiel oder ein Nachspielen der letzten 20 Minuten ist daher nicht möglich."