Der Merz war schon immer Philipp Amthors Lieblingsmonat.

dies im übrigen zur einordnung:

Ich verstehe auch nicht, warum die CDU versucht, ein paar wenige Wähler von Rechtsaußen einzufangen, statt zu versuchen, die zurück zu gewinnen, die ihr in deutlich höherer Zahl in die andere Richtung davongelaufen sind. Das ist nicht die 80:20-Regel, sondern die 20:80-Regel irgendwie.

@tenno: Du siehst in der Bekämpfung illegaler Einwanderung und von Clankriminalität ein Einknicken vor Rechtsradikalen? Auf welches Basis soll denn da noch irgendein demokratischer Konsens mit all jenen möglich sein, die aus guten Gründen offene Außengrenzen und ungesteuerte Zuwanderung weder für moralisch alternativlos noch als Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme der Menschheit sehen und trotzdem nicht im geringsten Rassisten oder Rechtsradikale sind?

Zitat von LFB im Beitrag #4010

---

Du siehst in der Bekämpfung illegaler Einwanderung und von Clankriminalität ein Einknicken vor Rechtsradikalen?

---

Ich sehe die Aussagen von Merz auch kritisch. Das klingt ja so, als ob die Migranten Schuld daran haben, dass die Rechtsradikalen rechtsradikal geworden sind und man die Rechtsradikalen dadurch vom Rechtsradikalismus heilen könnte, indem man die Migranten wegschickt oder gar nicht erst reinlässt.

Dabei waren die Rechtsradikalen schon immer rechtsradikal und diese gesellschaftsfeindliche Weltbild sollte geächtet und sanktioniert werden - vor allem dann, wenn andere Menschen Opfer dieser perfiden Ideologie werden.

Im übrigen wäre es mir lieber, Merz würde sich um die Bekämpfung der Fluchtursachen kümmern, statt in Not geratenen Menschen als illegal zu diffamieren. Es sollte gar keine illegale Migration geben.

Das macht gerade bei Facebook die Runde, nur um mal aufzuzeigen, wie lange dieser rechtsradikale Dreck unser Land schon drangsaliert, ohne dass eine CDU oder eine andere bürgerliche Partei sich eindeutig davon abgrenzt.

"Wenn die Polizei sich permanent unterlassener Hilfeleistung schuldig macht, indem sie etwa den Überfall auf einen polnischen Bus oder den Angriff faschistischer Schläger auf einen Trauerzug trotz Präsenz am Tatort nicht verhindert; wenn die Polizei stundenlang untätig Gesetzesverstöße hinnimmt, die sich unter ihren Augen abspielen, wie in Frankfurt/Oder, wo man den Eindruck gewann, die Beamten wären eine Art Ehrengarde für das Sieg-Heil-Gebrüll und die zum Hitlergruß erhobenen Arme; wenn die Polizei vorgibt, Angriffe auf Heime für Asylbewerber und Ausländerunterkünfte nicht verhindern zu können, obwohl in diesem Fall der Tatort eines geplanten Verbrechens bekannt ist - dann steht, vorerst noch in der Zone, über kurz oder lang aber im gesamten Bundesgebiet, die Existenz einer politischen Verfassung auf dem Spiel, der man bei aller Kritik doch bescheinigen muß, daß es ihr eine ganze Weile gelang, die Deutschen im eigenen Interesse und im Interesse anderer vor der Verwirklichung ihrer völkischen Bedürfnisse zu schützen.

Noch ist die Entwicklung vielleicht aufzuhalten, indem der Druck der öffentlichen Meinung die bundesrepublikanischen Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden dazu zwingt, geltendes Recht auch gegen rechtsradikale Schläger- und Foltertrupps durchzusetzen. Noch liegt dies vielleicht in der Macht von Journalisten und Bundestagsabgeordneten, denn noch ist die Bundesrepublik kein faschistischer Staat. Sie sollten diese Möglichkeit nutzen, bevor die Vollstreckungskommandos ihre Zielgruppe erweitern und auch demokratischen Politikern und kritischen Journalisten droht, was derzeit Asylbewerber erleiden."

Wolfgang Pohrt, "Konkret" 5/1991

Die Bekämpfung der Clankriminalität sollte die Antwort auf das Problem der Clankriminalität sein.

Aber Merz will - laut dieser Antwort - das Problem des Rechtsradikalismus bekämpfen, in dem er diese Punkte thematisiert (nicht einmal angeht, darüber reden will er aus taktischen Gründen)

Das ist der zigste Hinweis dafür, dass Merz mental in der Ära Kohl stehengeblieben ist. Genau wie damals sind Migranten Grund für Fremdenfeindlichkeit, weswegen die Verschärfung des Asylrechts auch die passende Antwort auf Anschläge gegen Asylunterkünfte war.

So vom Gefühl her würde ich sagen: Von den drei Kandidaten könnte Röttgen tatsächlich das kleinste Übel sein?

Zumindest intellektuell spielt er schon in einer anderen Liga als die übrigen Kandidaten.

Allerdings weiß man bei dem auch nie, welches Spielchen er gerade spielt.
Ich finde das Duo Laschet / Spahn nicht ungeschickt, die könnten zusammen einen weiten Bereich abdecken.

merz/eskebor ist auf jeden fall das duo, das die SPD retten könnte.

Zitat von Lumich im Beitrag #4015

---

Genau wie damals sind Migranten Grund für Fremdenfeindlichkeit, weswegen die Verschärfung des Asylrechts auch die passende Antwort auf Anschläge gegen Asylunterkünfte war.

---

viel bedrohlicher als das coronavirus finde ich das, was da gerade an der türkisch-griechischen grenze passiert. ich bin total deprimiert und ratlos.
offenbar sind auf lesbos rechtsradikale im begriff, die kontrolle über die insel zu übernehmen. sie terrorisieren die flüchtlingslager, und stoßen die ankommenden boote immer wieder zurück ins wasser. hier ein bericht des journalisten michael trammer, der dort von einem schlägertrupp angegriffen wurde:

https://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlinge-auf-lesbos-da-braut-sich-ein-pogrom-zusammen/25599234.html