Die Lage auf Lesbos ist seit Jahren schon furchtbar. Ich habe vor fast anderthalb Jahren einen Vortrag eines Bekannten dokumentiert, der früher als Tourist in Lesbos war und sich zuletzt als Privatmann die Situation angeschaut hat, um darüber zu berichten. Er berichtete damals schon von menschenunwürdigen Verhältnissen im Flüchtlingscamp und dass die Insel vom restlichen Europa, von der EU, komplett sich selbst überlassen wird.
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Zitat von tenno im Beitrag #4021viel bedrohlicher als das coronavirus finde ich das, was da gerade an der türkisch-griechischen grenze passiert. ich bin total deprimiert und ratlos.
Ich finde das alles auch ungemein depremierend. Da werden Menschen zu einem Spielball von verworrenen Machtkämpfen und religiösen Fanatikern. Ich blicke bei den Hintergründen um die einzelnen Positionen in Syrien nicht mehr durch. Aber das ist alles schwer zu ertragen.
Zitat von tenno im Beitrag #4021viel bedrohlicher als das coronavirus finde ich das, was da gerade an der türkisch-griechischen grenze passiert. ich bin total deprimiert und ratlos.
Ich finde das alles auch ungemein depremierend. Da werden Menschen zu einem Spielball von verworrenen Machtkämpfen und religiösen Fanatikern. Ich blicke bei den Hintergründen um die einzelnen Positionen in Syrien nicht mehr durch. Aber das ist alles schwer zu ertragen.
Das was ihr beide sagt.
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Die Insel Lesbos ist nur 1 636 km² groß. Lesbos ist rein landwirtschaftlich geprägt und hat ca. 86.000 Einwohner. Haupteinnahmequelle ist Olivenöl, daneben handelt man mit Käse, Ouzo, Fisch und Salz. Der Tourismus ist eine weitere Einnahmequelle. Die Insel verfügt über den Flughafen Mytilini und eine Fährverbindung.
Seit dem Jahr 2015 kamen auf der Insel immerzu Flüchtlinge an, viele aus Syrien und über die Türkei. Im September 2015 warteten ca. 11.000 Flüchtlinge auf die Weiterreise zum griechischen Festland. Erst nach den „Maßnahmen“ der Türkei kamen weniger Flüchtlinge an. Seit Sommer 2019 kamen erneut rund 12.000 Flüchtlinge dorthin. Das Flüchtlingslager Moria (vorgesehen für 3000 Flüchtlinge) war somit vierfach überbelegt und der Lagerleiter Yannis Balpakakis trat 2019 von seinem Amt zurück. Im Januar 2020 waren berteits 19.000 Menschen im Lager.
Aufgrund der zu vielen Flüchtlinge haben sich auf Lesbos „wilde Lager“ gebildet. Diese Flüchtlinge haben weder ausreichende Nahrung, Toiletten, noch elektrischem Strom oder Heizung. Sie suchen sich folglich in umliegenden Feldern Heizmaterial und Nahrung. Dabei wurden auch Olivenhaine durch Holzschlag faktisch komplett zerstört. Die Regierung versprach zwar Entschädigungen, die jedoch nie gezahlt wurden. Entsprechend gestaltet sich derweil die Stimmung der Einheimischen… zumal aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen rund 70 % der früheren Touristen derweil der Insel fernbleiben.
Es patrouillieren selbsternannte Bürgerwehren die Insel. Sie kontrollieren Passanten, Wohnungen und Geschäfte. Neben Flüchtlingen bedrohen sie Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen (NGO). Denn die griechischen Medien rücken NGOs in den Bereich von Schleusern und Aufwieglern.
Per Gesetz müssen sich derweil alle Mitarbeiter von NGOs in einem staatlichen Register eintragen, damit kein Flüchtlingshelfer anonym bleibt. Wer unregistriert bei der Flüchtlingshilfe erwischt wird, wird als Schleuser strafrechtlich verfolgt. In den griechischen Medien wird betont, dass auf Lesbos viele NGOs tätig sind, die "noch nicht einmal über eine griechische Steuernummer" verfügen. Die Bevölkerung wird über die Medien darüber in Kenntnis gesetzt, dass jene NGO-Mitarbeiter, die mit für den Rückgang des Tourismus sorgen bzw. die Zahl der Flüchtlinge erhöhen, auch deutlich mehr verdienen würden als die Mehrzahl der Inselbewohner.
Entsprechend wiegelt sich die Stimmung auf. Fernsehsender bieten in ihren Nachrichtensendungen „besorgten Bürgern“, etwa Mitgliedern der „Goldenen Morgenröte“, ein Podium. Immerhin benennt auch der griechische Minister für Migration, Notis Mitarakis, die NGO-Mitarbeiter als Aufwiegler, die hinter Demonstrationen der Flüchtlinge im Lager Moria stecken würden. Da NGO-Mitarbeiter oft an den Stränden der Ägäis-Inseln patrouillieren, wird der dortigen Bevölkerung suggeriert, sie würden Flüchtlingen somit ein Gefühl der Sicherheit geben.
Aus Sicht der Regierung sind alle Maßnahmen, Bootsflüchtlinge zu retten oder das Leben in Lagern zu verbessern, letztlich nur ungewollte Anreize für weitere Flüchtlinge. Es geht Griechenland daher um "maximale Abschreckung". Aktuell hat das griechische Verteidigungsministerium eine Ausschreibung laufen, um ein „schwimmendes Schutzsystem“ zur Abwehr von Flüchtlingen zu installieren. Vier Firmen sollen Angebote vorlegen für einen schwimmenden Zaun von 2,7 km Länge, der künftig als Barriere gegen anlandende Flüchtlinge dienen soll.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Heute sind die Stichwahlen für die bayerischen Kommunalwahlen von vor zwei Wochen. Obwohl generell nur per Briefwahl ist die Wahlbeteiligung offenbar deutlich höher als in der ersten Runde. Das erstaunt mich nun doch.
Bei uns ist es gerade derart spannend. 10 von 13 Wahllokalen ausgezählt, 51:49 für den Grünen gegen die CSU-Amtsinhaberin. Edit: 11 ausgezählt. 50,7 zu 49,3
ein haufen demonstranten, darunter etliche schwerbewaffnet, sind ins michigan state capitol in lansing eingedrungen, um gegen die corona-restriktionsmassnahmen zu protestieren. mein erster gedanke war: das sind alles weiße, die dürfen da mit knarren rein. was, wenn es schwarze gewesen wären, die sich davor nur hingekniet hätten?
Zitat von tenno im Beitrag #4032ein haufen demonstranten, darunter etliche schwerbewaffnet, sind ins michigan state capitol in lansing eingedrungen, um gegen die corona-restriktionsmassnahmen zu protestieren. mein erster gedanke war: das sind alles weiße, die dürfen da mit knarren rein. was, wenn es schwarze gewesen wären, die sich davor nur hingekniet hätten?
Geht mir ähnlich. Man will das gar nicht weiterdenken.
Zitat von tenno im Beitrag #4032ein haufen demonstranten, darunter etliche schwerbewaffnet, sind ins michigan state capitol in lansing eingedrungen, um gegen die corona-restriktionsmassnahmen zu protestieren. mein erster gedanke war: das sind alles weiße, die dürfen da mit knarren rein. was, wenn es schwarze gewesen wären, die sich davor nur hingekniet hätten?
Mal sehen wie lange es dauert, bis die Patrioten mal den ein oder anderen Inihrenaugennichtsopatrioten abknallen.
Hätten das Schwarze gemacht, wären die längst alle erschossen worden.
Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual. (Arthur Schopenhauer)