hass im netz von ingrid brodnig. nach "der unsichtbare mensch" nicht komplett neu und unerwartet, aber dennoch ernüchternd.

A Knight Of The Seven Kingdoms
Hiermit ist dann wohl klar, warum es mit "A Song of Ice and Fire" so langsam voran geht, wenn Martin seine Zeit mit 355 Seiten vergnüglicher Nebengeschichten verbringt, anstatt das Buch zu schreiben, auf das derzeit die halbe Welt wartet. Warum er sich hiermit von seiner großen Geschichte ablenkt, bleibt allerdings nach der Lektüre von "A Knight of the Seven Kingdoms" etwas unverständlich. Das ist schon alles unterhaltsam, aber doch auch irgendwie egal, wenn man es mit dem großen Epos vergleicht, das Martin an anderer Stelle entwirft. Die ganze Zeit erwartet man, dass diese Geschichte, die lange vor den Ereignissen von "A Song of Ice and Fire" spielt, irgendwie wichtige Bahnen legt, die auf das große Chaos hinweisen, das da kommen wird, oder zumindest die Geschichte von relevanten "historischen" Figuren der aktuellen Geschichte erzählt. Doch nichts. Fast scheint es, als habe sich Martin so tief in seinen zig Handlungssträngen verloren, dass er sich nun hiermit einen unkomplizierten, romantischen Nebenschauplatz gebaut hat, in dem er einfache Geschichten erzählen kann, die Spaß machen, aber nicht die Gravitas des Hauptwerks tragen müssen. Für ungeduldige Freunde des Hauptwerkes aber eine ebenso unbefriedigende wie verzichtbare Lektüre.

Guter australischer Krimi, etwa im Burke-Stil.

Bzw. ich lese gerade:



Von den großen Autobiografien die, die mir bisher noch gefehlt hat. Etwas mehr als die Hälfte ist geschafft. Bret entpuppt sich als fabelhafter Geschichtenerzähler. Nüchtern, doch gefühlvoll und mit viel trockenem Humor, schildert er sehr ausführlich seinen Werdegang, gibt Geschichtsunterricht und schreckt dabei auch nicht vor Selbstkritik zurück, etwa wenn es um seine zahllosen Affären oder um Steroid- oder Pillenmissbrauch geht.
Was mich immer wieder verblüfft, ist, wie minutiös sich der Hitman an so ziemlich jeden seiner Kämpfe erinnert. Am schönsten, wie bei jedem anderen Wrestlingbuch, sind aber immer die Road Stories und Schilderungen der Geschehnisse hinter den Kulissen, z.B. wenn fast das komplette Roster nebst einem völlig betrunkenen Vince, also dem Boss, ins Hotelbett des schon damals altehrwürdigen Ric Flair pinkelt. Ich liebe diese Vorstellung von einem Haufen erwachsener Männer, die Kohle ohne Ende scheffeln, sich aber schlimmer aufführen als kleine Kinder.
Natürlich wäre Bret nicht Bret ohne latenten Hang zur Selbstbeweihräucherung. Soll jetzt keine Kritik sein, in anderen Büchern ist das auch nicht anders und ein gesundes Ego ist im Wrestlingzirkus nunmal von Nöten, aber schmunzeln muss man schon, wenn wieder ein gutes, jedoch nicht herausragendes, Match größer als die Mondlandung dargestellt wird. Schöne Lektüre jedenfalls, bin gespannt sehr auf den Rest, denn langsam kommen die Jahre, in denen es interessant wird.

Hat mir gut gefallen. Debütroman, über einen Mann, vor dem sich Abgründe aufgetan haben und der mehrmals neu anfing. Ein trauriges, kleines Buch, das mag ich ja.

Zitat von McDermott im Beitrag #335

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Bzw. ich lese gerade:



Von den großen Autobiografien die, die mir bisher noch gefehlt hat. Etwas mehr als die Hälfte ist geschafft. Bret entpuppt sich als fabelhafter Geschichtenerzähler. Nüchtern, doch gefühlvoll und mit viel trockenem Humor, schildert er sehr ausführlich seinen Werdegang, gibt Geschichtsunterricht und schreckt dabei auch nicht vor Selbstkritik zurück, etwa wenn es um seine zahllosen Affären oder um Steroid- oder Pillenmissbrauch geht.
Was mich immer wieder verblüfft, ist, wie minutiös sich der Hitman an so ziemlich jeden seiner Kämpfe erinnert. Am schönsten, wie bei jedem anderen Wrestlingbuch, sind aber immer die Road Stories und Schilderungen der Geschehnisse hinter den Kulissen, z.B. wenn fast das komplette Roster nebst einem völlig betrunkenen Vince, also dem Boss, ins Hotelbett des schon damals altehrwürdigen Ric Flair pinkelt. Ich liebe diese Vorstellung von einem Haufen erwachsener Männer, die Kohle ohne Ende scheffeln, sich aber schlimmer aufführen als kleine Kinder.
Natürlich wäre Bret nicht Bret ohne latenten Hang zur Selbstbeweihräucherung. Soll jetzt keine Kritik sein, in anderen Büchern ist das auch nicht anders und ein gesundes Ego ist im Wrestlingzirkus nunmal von Nöten, aber schmunzeln muss man schon, wenn wieder ein gutes, jedoch nicht herausragendes, Match größer als die Mondlandung dargestellt wird. Schöne Lektüre jedenfalls, bin gespannt sehr auf den Rest, denn langsam kommen die Jahre, in denen es interessant wird.

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Zitat von McDermott im Beitrag #335

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Bzw. ich lese gerade:

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@Reverend:

Bret "The Hitman" Hart. The Excellence of Execution. The best there is, the best there was, the best there ever will be. Nicht wenige halten ihn für den besten Pro-Wrestler aller Zeiten. Anfang der 90er war er zeitweise sogar populärer als Hulk Hogan. Ewige Berühmtheit erlangte er aber durch den Montreal Screwjob, als er live vor einem Millionenpublikum von seinem Boss betrogen wurde.



@Mory:

Der Goldstandard ist für mich immer noch Mick Foleys "Have a Nice Day". Sein zweites Buch ist auch noch okay.

Chris Jerichos "A Lion's Tale" und "Undisputed" mochte ich auch sehr gerne. Sein drittes Buch ist leider nicht so gelungen, da es sich hauptsächlich um seine Band, seine Teilnahme bei Dancing with the Stars und ähnlich uninteressantes Zeug dreht.

Schwer unterhaltsam ist außerdem noch "The Death of WCW". Zwar darf man nicht alles für bare Münze nehmen, die Autoren sind sehr voreingenommen, aber es ist faszinierend zu lesen wie eine Promotion mit unfassbarem Potenzial durch blanke Idiotie heruntergewirtschaftet wurde.

25 Jahre alt, kann man noch immer gut lesen.

T.C.Boyle - World's End

Stand hier bestimmt schon bald 20 Jahre rum, ein paar mal versucht, bin nicht reingekommen...jetzt durchgelesen und ziemlich begeistert


Jetzt geht's weiter mit Elsie's Lebenslust von Patricia Highsmith.

Zitat von Krautathaus im Beitrag #341

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T.C.Boyle - World's End

Stand hier bestimmt schon bald 20 Jahre rum, ein paar mal versucht, bin nicht reingekommen...jetzt durchgelesen und ziemlich begeistert

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Ging mir damals ähnlich, ich habe aber nach ca. 10 Jahren absolut 0 Erinnerung an die Handlung, kann also so eindrücklich nicht gewesen sein. Irgendwas mit nem Vater?

Das stimmt.

Mein liebster Boyle ist wohl America, World's End habe ich gar nicht gelesen, glaube ich.
Es haben mich Boyles immer wieder auch bissl enttäuscht.