Zitat von Nilslofgren im Beitrag #299Ich würde zwar auch "am Stammtisch" so argumentieren. Aber wenn ihr das für nicht angebracht haltet, dann nehme ich das zurück. Ich habe bloß keine Lust, immer bloß herumzueiern, wenn ich etwas für mies halte, sage ich das eben auch. Dann melde ich mich zu Büchern hier nicht mehr, kuscheln liegt mir nicht.
Aber das ist doch jetzt auch Quatsch. Starke Meinungen sind doch total erwünscht, Herumeiern fürchterlich. Es ging hier ja eher um die Formulierung. Sprache ist wichtig (mehr noch als in einer Kneipe, wo man sich ja auch mal dumm anglotzen kann).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Im besten Sinne eigenartig und phantastisch (der Junge als dritter Strang tut dem Ganzen auch gut, daher gefiel es mir noch besser als das Wunder) und ausschweifend. Für solche Bücher liest man.
Jetzt auch nicht totaaaal schlecht, aber warum man sowas rausbringt, wenn man schon gescheite Bücher veröffentlicht hat, verstehe ich nicht. So eine Art Figerübung.
Eigentlich nix besonderes. Sie liebt ihn, er mag sich nicht binden. Hat mir aber im Ton gut gefallen (vielfach besser als 180Grad Meer, um einen schlechten Quervergleich zu ziehen).
Ich hab von Adorján "Meine 500 besten Freunde" gelesen. Viel hängengeblieben ist nicht - nur, dass mir das irgendwie nicht so gut gefallen hat, wie angesichts der Ausgangslage erwartbar gewesen wäre.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Koeppen wurde ja von progressiven Kräften der Nach- 68er gerne als überschätzter Langweiler geschmäht. Ich schmähe diese Leute gerne als ahnungslos. Aus der Nachkriegstrilogie, die auch das "Treibhaus" und "Tauben im Gras" umfaßt, ist das hier mit Abstand der stärkste, sprachmächtigste und - bedenkt man, daß er 1954 erschienen ist - gewagteste Roman. Eine gnadenlose Abrechnung mit der Wirtschaftswundergeneration und ihrer braunen Seilschaft, wütend, entlarvend und tabubrechend. Koeppen hat danach keine Romane mehr geschrieben, aber diese drei geben einen guten Eindruck von Nachkriegsdeutschland und kommen besser und sinnvoller auf den Punkt als der IMHO wirklich überschätzte Grass.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Henry James - Die Drehung der Schraube (The turn of the screw, 1898)
Recht bekannte spätviktorianische Geisternovelle, die ursprünglich als Fortsetzungsroman erschienen war. Die Schockeffekte haben sich natürlich in den letzten 120 Jahren abgenutzt und sprachlich war es phasenweise ein ziemlich bedeutungsschwangeres Geschwurbel. Dafür fand ich es spannend, wie sich zwei komplett unterschiedliche Erklärungsansätze für die Handlung bis zum Schluss exakt die Waage halten und auch keine Auflösung erfolgt. Dass offenbar jahrzehntelang niemand auf die Idee kam, dass das vom Autor so gewollt war, erschüttert dann doch etwas, schließlich liegt genau darin die Stärke der Geschichte.
Ein Klotz. Zum einen streckenweise furchtbar zäh, andererseits aber doch so spannend, daß man es kaum aus der Hand legen kann, wenn man einmal in der Handlung gefangen ist. Dialoge zwischen philosophischer Erkenntnis und- den Figuren angepaßt- rasendem Gefasel, das entgegen der allgemeinen Auffassung zeigt, daß der Autor durchaus ein gerüttelt Maß an schrägem Humor besaß. Die Hauptfigur Rodion Raskolnikov ist allerdings dermaßen unsympathisch, daß einem ihr Schicksal merkwürdig unberührt läßt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Stephen King - IT Vermutlich wurde in 30 Jahren zu dem Buch so ziemlich alles gesagt. Trotzdem: ein Roman, der seine herausgehobene Stellung in der Popkultur durchaus verdient hat. Hervorragend erzählt, nachdenklich und trotzdem packend und vor allem auf voller, beeindruckender Länge spannend. Nur zum Ende hin franst es ein bisschen aus. Ein bisschen verstörend und dann doch ein unnötiger Makel bleibt die viel diskutierte Sexszene zum großen Finale. Schon irgendwie verständlich, aber doch auch irritierend geschrieben. Und: auch verständlich, warum King häufiger eine problematische Darstellungen von Weiblichkeit vorgeworfen wird. Nicht direkt störend, aber doch auffällig.
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18.04.2016 09:09
Antworten
geht los wie eine Bürosatire, wird dann eher kafkaesk, um eher beklemmend zu enden. Kann man gut lesen. (Und ist recht kurz, wie man sieht)
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