Zitat von faxefaxe im Beitrag #136Von dem gibt es kein einziges Buch (übersetzt) für den Kindle, wird wohl nix mit dem Kanon.
calvino? gibts hier für nen appel und 'n ei. kannst natürlich auch in deinem kindle-ghetto bleiben, ist in diesem fall aber ein verlust, wenn du mich fragst.
Dann wirst du ihn auf Englisch lesen müssen, scheint mir. Oder die Bibliothek bemühen, wo es mit Sicherheit die "Unsere Vorfahren"-Trilogie gibt, die sehr geil ist, oder "Wenn ein Reisender in einer Winternacht".
Aber wie definiert am einen Klassiker? Als jemanden, der die Worte so komponiert, wie Johann Sebastian Bach seine Musik? Der in seinen Worten die Tiefe und das Gefühl vermittelt, die Bach mit seiner Musik auszudrücken wußte? Gehört dazu nicht eine allgemeine Klassikerdefinition? Ist etwas, dessen sozialkritische oder politische Relevanz sich nur über einen gewissen Zeitraum erstreckt, schon ein Klassiker? Wurde es in der Absicht geschrieben, einen Klassiker zu schaffen? Atmet es bereits den Geist des Vergänglichen, oder durchweht es bereits der Geist des wie bei Bach immanenten Bewußtwerden des eigenen Genius, der die Musik transzendiert und uns auch noch 500 Jahre später eine Ahnung gibt von der Größe seines Schaffens? Wäre ein Buch ein Klassiker, wenn es von Bach geschrieben wäre? Wenn Bach ein Buch wäre: wäre er ein Klassiker? Wahrscheinlich schon. Unserer heutigen Klassikerdefinition liegt zugrunde, was damalige Generationen intuitiv als Größe erkannten. Was an heutige Generationen schon unbewußt als Ahnung von Größe vermittelt wird. Was heutigen Generationen über den Umweg "frühere Generationen" von Bach vermittelt wurde. Und außerdem: wer braucht Bücher, wenn es Bach gibt? Oder mich? Immerhin bin ich auch schon seit 500 Jahren auf der Erde, solange rauscht mir schon kosmischer Schwurbel durch die Rübe. Bin ich Bach? Wer weiß.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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In der Literaturwissenschaft sagt man - etwas verkürzt wiedergegeben - dass das Kriterium für "hohe Literatur" ist, dass im Kleinen das Große erzählt wird, sprich: In der Geschichte von Einem die Geschichte von Allen, in der Geschichte der Familie die Geschichte der Welt, bla. Vermutlich kann man darauf basierend auch "Klassiker" einteilen.
Ich halte nix von solchen Einteilungen und habe mich bereits im Studium vehement dagegen gewehrt.
Hier ist eine Kanon-artige Liste, die ich ganz verlässlich (und ungemein inspirierend) finde. Und durch die zeitliche Gliederung erheblich übersichtlicher als diese dummen List-challenge-Dinger (siehe 1001 Alben-Thread):
Zitat von Mory im Beitrag #147In der Literaturwissenschaft sagt man - etwas verkürzt wiedergegeben - dass das Kriterium für "hohe Literatur" ist, dass im Kleinen das Große erzählt wird, sprich: In der Geschichte von Einem die Geschichte von Allen, in der Geschichte der Familie die Geschichte der Welt, bla. Vermutlich kann man darauf basierend auch "Klassiker" einteilen.
Ich halte nix von solchen Einteilungen und habe mich bereits im Studium vehement dagegen gewehrt.
ich finde das so blöd nicht. es kann halt kein ausschlusskriterium sein, und es muss ja auch nicht immer gleich das biblische format der allgemeingültgkeit aufweisen. aber dass man vom kleinen aufs große schließen kann, ist in meinen augen schon immer eins der merkmale gewesen, die die besseren von den schlechteren büchern unterschieden haben.