Mal kurz ein anderes Thema - mein kleiner Sonnenschein Leon läuft jetzt seit ca. einer Woche schon sehr sicher und erkundet die Wohnung aus seiner neuen Perspektive. Dabei entdeckte er eines der CD-Regale, was er flugs kurz entschlossen umsortierte. zwei CDs hatte er häufiger in der Hand um sie mehrfach mit einem Heidenspaß von A (Regal) nach B (Tisch). Offenbar seine aktuellen Lieblings-CDs: Best of Smokie und Best of Nancy Sinatra.
Zitat von Lumich im Beitrag #2474Ich finde die Klagen über Touristen oft anstrengender als die Touristen selbst. Jeder will reisen, aber niemand will Touristen.
Ich hab ja keine Probleme mit Touristen per se. Aber wenn es so viele sind, dass man auf einem normalen Bürgersteig irgendwo in der Stadt, wo sich keine Sehenswürdigkeit in unmittelbarer Nähe befindet, nicht mal die Richtung wechseln kann, ohne Gefahr zu laufen à la Mufasa von der Herde totgetrampelt zu werden, macht mir das einfach keinen Spaß. In Wien kommen mir die Touristenmassen z.B. nie so geballt vor (und sie stören mich auch nicht).
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Das ist jetzt auch nicht böse gemeint. Hier in Berlin, speziell in Bezirken wie Kreuzberg, gehört Touristenbashing quasi schon zum guten Ton. Wenn ich dazu noch Aufkleber und Graffitis sehe, die sich gegen Touristen wenden, schäme ich mich manchmal dafür. Man kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass diejenigen Hater sich regelmäßig selbst in anderen Ländern als Teil einer Touri-Masse wiederfinden. In meiner Lieblingsstadt Lissabon wimmelt es ebenfalls von Touristen, und ich habe nie auch nur einen Hauch von Feindseligkeit bemerkt. So kann es offenbar auch gehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ich finde es in berlin aber schon noch einmal auffällig, wie sehr das gesamte tourismusprogramm den normalen ablauf der (eh schon schlecht funktionierenden) stadt prägt. gerade am wochenende quält man sich durch verschiedene trabi-tours, hotrod-tours, segway-tours und immer öfter auch fahrradgruppen (einzeln oder auf grandiosen multi-fahrer-bier-rädern), weil der strassenverkehr ja sonst nicht lästig genug wäre. ich hab definitiv kein problem damit, dass viele touris hier sind und helfe auch gerne weiter, wenn mich jemand nach dem schnellsten weg von a nach b fragt. aber auf die paar prozent, die dann annehmen, die stadt sei jetzt für zwei tage ihr persönlicher vergnügungspark, die tagsüber die strasse blockieren und einem nachts in den hauseingang pissen, die an dem vielgepriesenen nachtleben teilnehmen wollen, dies aber ohne die geringste ahnung, was sie denn da eigentlich gerne machen würden (soll heissen, die steigen dann an der warschauer strasse aus und fragen, ob man hier in der gegend "was trinken gehen" könne) - auf die kann ich verzichten.
und da verstehe ich dann schon auch die antihaltung, weil nun mal kreuzberg/friedrichshain/neukölln seit jahren ein ballungszentrum für die nervige gruppe ist.
es ist doch echt nicht mal diskussionswürdig. leute die nicht merken, wie eine zunahme der menschenströme jeden aspekt unseres daseins auf diesem planeten schwieriger machen, sind doch wie republikanische klimawandel-bestreiter. ob es nervige oder sympathische touristen sind geht am eigentlichen thema komplett vorbei.
allerdings ist es so, dass ich "nervige touristenströme" lieber im internet diskutiere als die "oft verschwiegene" (drohende) überbevölkerung. antinatalismus finde ich als philosophie spannend, aber es läuft immer sehr schnell gefahr, in stammtischhafte "wenn der neger sich halt nicht so vermehren würde"-parolen abzugleiten und darauf hab ich keine lust.
Ich habe gerade die Steuer gemacht. Und da ich im vergangenen Jahr einen neuen Computer und ein neues Büro eingerichtet habe, ist der nebenberufliche Gewinn fast nicht vorhanden. Das bedeutet offenbar eine dicke Nachzahlung.
Da meine Frau in ihrem Nebenjob 2017 auch nur Vorbereitungen getätigt hat und demnach auch nur Verlust gemacht hat, ist das irgendwie cool.
Angst habe ich aber ein wenig vor dem nächsten Jahr, da kann ich kann ich kein neues Büro absetzen...
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von drosophila im Beitrag #2481allerdings ist es so, dass ich "nervige touristenströme" lieber im internet diskutiere als die "oft verschwiegene" (drohende) überbevölkerung. antinatalismus finde ich als philosophie spannend, aber es läuft immer sehr schnell gefahr, in stammtischhafte "wenn der neger sich halt nicht so vermehren würde"-parolen abzugleiten und darauf hab ich keine lust.
Ich finde, in Berlin kann man es den größten Teil des Jahres recht gut aushalten, wenn man bestimmte Ecken meidet. Was Menschen dazu veranlasst, zur Entspannung das Brandenburger Tor oder den Alexanderplatz aufzusuchen, ist mir ohnehin ein Rätsel. Um die Warschauer Str. ist es natürlich schade, wobei ich da nicht weiß, ob das wirklich vor allem die Touristen sind, die mir den Ort anstrengend werden lassen, oder ob das nicht zu einem großen Teil Berliner aus anderen Stadtteilen sind, die dann dort eben ihre Kinderstube vergessen. Ich wohner aber auch weder an der Warschauer Str. noch im Prenzlauer Berg, deshalb geht es. Berlin hat meiner Meinung nach andere Eigenheiten, die es anstrengend machen. Die allgegenwärtige Obdachlosigkeit, Bettelei und der offene Konsum (harter) Drogen zum Beispiel. Da wünscht man sich doch manchmal etwas engagiertere Sozialpolitik.
Ich kann zwar auch verstehen, dass man "Oh weh, all die Touristen" für einen Allgemeinplatz hält, aber es ist trotzdem immer traurig, wenn man das Gefühl hat, bestimmte Orte gar nicht mehr besuchen zu können, weil all die anderen Besucher es unmöglich machen, den Ort, wie er vermutlich "wirklich" ist, wahrzunehmen. Es macht ja vermutlich niemandem was aus, wenn auch noch andere Leute mit einer Kamera herumlaufen, aber wenn sich Städte wie Venedig oder das Zentrum von Rom in reine Touristen-Bespaßungsparks verwandeln, in denen eigentliche Einheimische sich nur noch zum Bewirten aufhalten, dann überlegt man sich einen zweiten Besuch sehr gut.
Hatte rekordverdächtige drei Jahre ohne Magenspiegelung (habe einen Short Barret, öfter mal Beschwerden und neige ja zur Panik in diesen Dingen), sah aber besser aus als beim letzten Mal, alles gut.
Das hört man ja gerne. Was ein Short Barret ist, muss ich dann mal googeln.
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