(Das hat sich erledigt, ist ja schon ausführlich verargumentiert worden.)
Und jetzt noch weniger ernsthaft, ich als Bayernfan, der damals in Karlsruhe wohnte, habe ein Rudel BVB-Fans bei mir übernachten lassen und bin dann später mit befreundeten VfB-Fans (ok, nicht im Trikot) zum Spiel KSC-BvB gegangen und anschließend waren wir alle im Elsass Flammkuchen essen. ;-)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von tenno im Beitrag #6179team steglitz, btw.
Ich sowieso. Schließlich habe ich während einer Delegation 1991 mal ein paar Monate da gewohnt. In einem dieser typischen vier- oder fünfstöckigen 50er-Jahre Häuserblock, die zusammen mit ihren Bewohnern alt geworden sind. Und ich mochte es. Die Wohnung, die ich hatte, war auch noch original eingerichtet, mit dunklen Möbeln und so. Immerhin gab es aber schon einen Farbfernseher.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Regionalpatriotismus unterschiedet sich tatsächlich manchmal kaum von Xenophobie, wenn ich z.B. an den Preußenhass in Bayern denke. Wobei es ein Unterschied ist, ob man es ablehnt, politisch von einer anderen Gegend untergebuttert zu werden (oder auch nur zu einer Verwaltungseinheit zusammengeschlossen zu werden) oder die Leute aus dieser Gegend zu diskriminieren. Ich als Obergiesinger empfinde es z.B. als Demütigung, mit Fasanengarten zu einem Bezirk zusammengelegt worden zu sein. Ich war noch nie im Fasanengarten, aber wenn man mit der S-Bahn nach Aying fährt, kommt man durch und aus den Fenster sieht es schrecklich und superspießig aus. Dennoch würde ich, sollte ich jemals einem Fasanengartler begegnen, ihn hoffentlich als gleichwertigen Menschen behandeln. Was den Schwabenhass in Berlin (oder den Bayernhass außerhalb Bayerns, den Deutschenhass außerhalb Deutschlands) betrifft, hat das auch xenophobe Züge von Leuten, die sich sonst anti-xenophob gerieren, könnte aber auch mit aggressivem nicht-integrationswilligem Auftreten der Zugezogenen zu tun haben, ähnlich wie bei Stadtmenschen, die auf Land ziehen und dort gegen Hahnenschreie prozessieren.
Sehenswürdigkeiten werden allgemein überberwertet. Die sehen doch seit Ewigkeiten gleich aus und werden es auch noch lange und man kennt sie aus dem Kino und von Fotos, warum sollte man sowas anschauen wollen?. Die besten Gegenden und Städte sind solche ohne Sehenswürdigkeiten. Besonders lächerlich ist es in Berlin, wo die Hauptsehenswürdigkeiten die Gemeinsamkeit haben, nicht mehr zu existieren, was mir besonders auffiel, als mir 2015 der gutmeinende Rezeptionist des Hotels am Hermannplatz meinte mir (obwohl ich erwähnt hatte, nicht das erste mal in der Stadt zu sein) auf dem Stadtplan die Hauptsehenswürdigkeiten zeigen müssen: Die East Side Gallery (die Graffitis sind ein Fake: es handelt sich um Reste der (aus östlicher Sicht) Innenmauer, die zu ihrer aktiven Zeit, anders als die westliche Seite der Außenmauer, nie besprüht war, der Checkpoint Charly (ein Fake aus den 1990ern), den Potsdamer Platz: Die Bezeichnung "Platz" ist eine Beleidung für alle Plätze dieser Welt, es handelt sich in Wirklichkeit um eine Kreuzung zweier autobahnähnlicher Straßen mit zwei gesichtslosen Hochhäusern, ähnlich reizvoll wie die Kreuzung Frankfurter Ring/Ingolstädter Straße in München. Vom historischen Potsdamer Platz nichts mehr übrig, anders als bei meinem ersten Besuch 1982, als es immerhin noch das Hotel Esplande (bekannt aus dem Nick-Cave-Gig in "Der Himmel über Berlin") gab. Damals wurden massenhaft Touristen hingekarrt, die nicht recht wussten, was sie dort sollten. Zumindest insofern hat sich nichts geändert. Berlin ist jedenfalls abseits der "coolen" Gegenden noch angnehem. In Steglitz war ich noch nicht, aber das nicht weit entfernte Rheingauviertel in Wilmersdorf, wo meine Mutter aufgewachsen ist, fand ich ganz angenehm. Obwohl die New York Times den Rüdesheimer Platz schon zu den Favorite Streets in 12 European Cities zählte. Und selbst die längst verloren geglaubten Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Treptow konnte man letztes Jahr im Sommer, ohne (andere) Touristen, wieder genießen.
Wenn man zu Feindeseligkeit oder gar zu Gewalt neigt, ist der Anlass eigentlich nicht sonderlich wesentlich, sei es Fußball, Nationalchauvinismus oder Lokalpatriotismus. Dennoch finde ich den Versuch ziemlich albern, Menschen Hybris vorzuwerfen, die trotz antirassistischer Gesinnung sich durch ihre Lokalität abgrenzen. Die Probleme, die durch Rassenideologie oder Fremdenfeindlichkeit entstehen und entstanden sind, sind nun ganz andere als irgendwelche Dorf- oder Städterivalitäten, so albern diese oft sind.
Was das Rheingau-Viertel in Berlin angeht: Das ist eine sehr beschauliche Gegend mit den schönsten U-Bahnhöfen. Es gehört auch zu den Gegenden, in denen ein Großteil der BerlinerInnen garantiert nie gewesen ist, sofern sie nicht aus dieser Gegend kommen oder dort jemanden kennen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ob ich Westfale bin oder Rheinländer, ist ebenso zufällig wie meine Nationalität. Wenn ich dann der Meinung bin, "die da drüben" seien anders und würden nicht zu "uns" passen, sehe ich den Unterschied nicht mehr.
Wie hat sugate neulich den Nagel auf den Kopf getroffen: Jetzt bin ich gespannt auf dein letztes Wort.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Ist klar, wenn man in der Sache nicht weiterkommt, kann man mich ja immer noch als ewigen Rechthaber titulieren. Dabei hängt es ja bestenfalls zur Hälfte von mir ab, ob mein Wort als letztes kommt, was auch immer das für einen Unterschied macht.
Und im übrigen: Dass die Herkunft zufällig ist heißt ja nicht, dass sie keinen Unterschied macht. Eine pauschal ablehnende Aussage wie „die passen nicht zu uns“ habe ich hier nicht vernommen, zumindest nicht ernsthaft.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #6187Ob ich Westfale bin oder Rheinländer, ist ebenso zufällig wie meine Nationalität. Wenn ich dann der Meinung bin, "die da drüben" seien anders und würden nicht zu "uns" passen, sehe ich den Unterschied nicht mehr.
Wie hat sugate neulich den Nagel auf den Kopf getroffen: Jetzt bin ich gespannt auf dein letztes Wort.
puh, jetzt mach mal halblang. mein heimatkaff hat als nachbarstadt marktoberdorf und zwischen den beiden gibt es auch so eine rivalität. kaufbeuren ist die größere und traditionsreichere stadt, das andere tatsächlich ein großes dorf, aber immerhin kreisstadt im landkreis ostallgäu (kaufbeuren ist kreisfrei). da beides kleine städte sind (45.000 vs. ca. 20.000) mit jeweils beschränktem kultur- und kneipenangebot ist man gerade als jungspund immer wieder zwischen beiden unterwegs (sind ja nur 10 km), also laufen sich marktoberdorfer und kaufbeurer ständig über den weg und man neckt sich halt ein bisschen. auf der einen seite die schnöseligen städter, auf der anderen die kuhjungs und -mädels, aber im grunde genommen wissen alle sehr genau, wie gering die unterschiede sind und was die einen von den anderen haben und dass sich das bestens ergänzt. was daran in richtung fremdenfeindlichkeit o.ä. tendiert, will mir beim besten willen nicht einleuchten.
es gibt aber auch fälle, bei denen es durchaus zutrifft. ich sag nur villingen-schwenningen: furchtbar.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #6185Sehenswürdigkeiten werden allgemein überberwertet. Die sehen doch seit Ewigkeiten gleich aus und werden es auch noch lange und man kennt sie aus dem Kino und von Fotos, warum sollte man sowas anschauen wollen?
kinofilme sehen immer gleich aus, bilder sowieso und musik hört sich auch immer gleich an. klar, wenn man sich nicht für architektur oder kulturgeschichte interessiert, dann sind die für dich vielleicht langweilig, aber noch lange nicht irrelevant. solche prickelnde gefühle wie beim gang durchs forum romanum oder über die golden gate bridge möchte ich ehrlich gesagt nicht missen. fotos können sowas never ever reproduzieren.
Vorsicht, wer bei Facebook einen Corona-Verschwörugstheoretiker als Aluhut bezeichnet, wird (seit heute?) verwarnt, weil dieser Begriff gegen die "Gemeinschaftsstandards" verstößt. Bisschen stolz bin ich auf die Verwarnung ja schon.
Facebook hat ja den DJV-Chef heute gesperrt, weil er sich für Pressefreiheit ausgesprochen hat. Es ging wohl um den Begriff "Zigeuner" in einem Artikel, wenn ich das beim Überfliegen recht gesehen habe...
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed