Zitat von Carcosa im Beitrag #7285Danke fürs Daumendrücken an alle Daumendrücker, so langsam sitze ich auf glühenden Kohlen. Ich hoffe ich höre in den nächsten 1-2 Stunden von ihr.
Und, und, und?? Ich hoffe, es ist alles gut bei euch!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Hab vor 45 Minuten ENDLICH Bescheid bekommen. Alles ist soweit gut verlaufen (Hysterektomie). Sie kam wesentlich später als geplant dran. Ich bin erstmal erleichtert.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Der DUDEN hat sich bereits mit der Aussprache von Jahreszahlen befasst (»Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle«, Mannheim 2016).
Dort heißt es: „Die Jahreszahlen von 1100 bis 1999 werden nach Hundertern zusammengefasst. Man sagt also für 1997 neunzehnhundertsiebenundneunzig (nicht: [ein]tausendneunhundertsiebenundneunzig).
Die Jahreszahlen ab 2000 werden dagegen nach Tausendern zusammengefasst. Man sagt also für 2011 zweitausend[und]elf.«
Die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V gibt an, dass die Aussprache der Jahreszahlen nicht normiert ist. Sie ist weder schriftlich fixiert worden noch rechtsverbindlich abgeändert worden.
Bei Sprache und auch Aussprache wäre nicht vorherzusehen, was benutzt wird, was sich fortsetzt und was sich verfestigt. Sprachliche Änderungen folgen gewissen „Trends“. Sprache strebt dabei oft nach Ökonomisierung, nach Vereinfachung.
Die Aussprache von 2016 als „zwei-tau-send-sech-zehn“ ist dafür ein Beispiel. Sie hat nur fünf Silben, während „zwan-zig-hun-dert-sech-zehn“ sechs Silben aufweist.
Auch Neun-zehn-hun-dert-sechs-und-neun-zig ist lang. (8 Silben) Aber kürzer als (ein-)tau-send-neun-hun-dert-neun-und-neun-zig (9 bzw. 10 Silben).
Hätten viele Sprecher die Zählweise des 20. Jahrhunderts übernommen, wäre es zu einer anderen Entwicklung gekommen. So aber wird die kürzere Aussprache allgemein stärker bevorzugt und sie hat sich durchgesetzt. Auch für das 22. Jahrhundert rechnet man mit ähnlichen Sprachausprägungen.
(Quelle: Webseite der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. in Wiesbaden)
Somit könnte ein "Zwan-zig-zwei-und-zwan-zig" (6 Silben) schon die neue Kurzform von "Zwei-tau-send-zwei-und-zwan-zig" (7 Silben) sein...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
(und bevor jemand fragt: 7E6 ist ein Hexadezimalwert... 7 * 256 + 14 * 16 + 6 = 1792 + 224 + 6 = 2022 )
Und weil es durchaus interessant ist:
So sieht das Jahr 2022 bei den Maya aus. Sie nutzten ein Vigesimalsystem, d. h. die Zahl 20 war Basis aller Berechnungen. Auch deshalb, weil der Mensch zehn Finger und zehn Zehen hat.
Der obere Balken steht hier für eine 5. Er wird mit der Potenz 20 * 20 multipliziert, also 5* 20 * 20 = 5 * 400 = 2000
Das nächste Symbol ist ein Punkt für die 1. Dies wird mit 20 Multipliziert, also 1 * 20 = 20
Das letzte Symbol ist ein doppelter Punkt für die 2. Dieser Wert bleibt unverändert.
Zusammen also 2000 + 20 + 2 = 2022
Und zum Üben :
Oben vier Punkte = 4 4 wird mit der Potenz 20 * 20 multipliziert, also 4 * 20 * 20 = 4 * 400 = 1600
Das nächste Symbol sind drei Balken (5+5+5) und drei Punkte (3), also 15+3=18 Die 18 wird mit 20 multipliziert, also 18 * 20 = 360
Das letzte Symbol sind zwei Balken (5+5) und ein Punkt (1), also 10+1 = 11 Dieser Wert bleibt unverändert.
Zusammen also 1600 + 360 + 11 = 1971 Dargestellt ist also die Maya-Zahl 1971 bzw. das Maya-Jahr 1971...
Addiert man die beiden Beispielzahlen, dann ergibt sich…
In der oberen Reihe wird aus dem Balken und den vier Punkten ein Balken mit vier Punkten. Dies sind 5 + 4 = 9. 9 wird mit der Potenz 20 * 20 multipliziert, also 9 * 20 * 20 = 9 * 400 = 3600
In der Mitte werden aus einem Punkt und drei Balken mit drei Punkten drei Balken mit vier Punkten. Dies sind 5+5+5+4 = 19 Die 19 wird mit 20 multipliziert, also 19 * 20 = 380
Unten werden aus zwei Punkten und zwei Balken mit einem Punkt zwei Balken mit drei Punkten. Dies sind 5+5+3 = 13 Dieser Wert bleibt unverändert.
Zusammen also 3600 + 380 + 13 = 3993
Addiert wurden 2022 und 1971 (= 3993)
Stellt man sich die Balken als Hölzer vor und die Punkte als Steine vor, dann ergibt sich für die Addition der beiden Zahlen 1971 und 3993: (bitte dazu die letzte Grafik betrachten)
Unten sind insgesamt vier Hölzer und vier Steine. Man legt für die vier Hölzer einen Stein in die Mitte. Man behält unten also die vier Steine. Unten also 4.
In der Mitte hatte man sechs Hölzer und sieben Steine. Hinzu kam von unten ein weiterer Stein. Aus den nun acht Steinen macht man ein Holz und drei Steine. Von den nun sieben Hölzern behält man drei in der Mitte. Für vier Hölzer legt man einen Stein nach oben. In der Mitte bleiben so drei Hölzer und drei Steine. In der Mitte also 5+5+5+3= 18 mal 20 = 360
Oben waren ein Holz und acht Steine. Aus der Mitte kam ein Stein nach oben. Nun gibt es dort ein Holz und neun Steine.
Aus fünf Steinen macht man ein Holz. Oben liegen nun zwei Hölzer und vier Steine. Also 5+5+4 = 14 mal 20 * 20 = 14 * 400 = 5600
Zusammen also 5600 + 360 + 4 = 5964
1971 + 3993 = 5964
Die Maya rechneten also (z.B. mit Hölzern und Steinen) in einem 20er-Potenzsystem.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Es gab 1994 (oder in 1994?) auch schon den Die Regierung Track "1975", wo er "neunzehn fünfundsiebzig" singt. "neunzehnhundertfünfundsiebzig" wäre versmaßmäßig auch schwierig. Überhaupt nervt mich die Intoleranz gegenüber Veränderungen der Sprache manchmal mehr als die Veränderungen. Klar, bei unnötigen Anglizismen zucke ich auch manchmal zusammen, aber wahrscheinlich gab es auch deutsche Begriffe für Trottoir, Plafond und Fauteuil, bevor unsere Urgroßeltern diese Modewörter benutzten. Was mich allerdings wirklich nervt ist, dass seit der Rechtschreibreform alle "mithilfe" schreiben, wenn sie "mit Hilfe" meinen, obwohl es keinen Zwang dazu gibt, denn die Wörter mit und Hilfe existieren ja weiterhin und niemand würde z.B. "mit Unterstützung" oder "mit deiner Hilfe" zusammenschreiben. Besonders schlimm ist das am Satzanfang, wenn es wie das Substantiv Mithilfe aussieht. Oder falsche Begriffe wie "kleinster gemeinsamer Nenner", wenn gemeint ist, dass der größte gemeinsame Nenner klein ist. Der kleinste gemeinsame Nenner ist immer 1. Das ergibt (bzw. macht) ungefähr so viel Sinn wie "minimale Durchfahrtshöhe".
Das heißt, wenn ich bei 1971 einen der unteren Balken weglasse, habe ich 1966?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #7301Das heißt, wenn ich bei 1971 einen der unteren Balken weglasse, habe ich 1966?
Ja, das ist richtig. Ganz unten stehen die Zahlenwerte, die nicht mehr einfach oder mehrfach mit 20 multipliziert werden. Ein Balken unten zählt also ganz normal als 5. Ein Balken unten weniger und dort im Beispiel bleibt ein Balken (5) und ein Punkt(1) übrig = 6. Die Werte für 1600 (oben) + 360 (Mitte) bleiben unverändert.
Oben: 4 Punkte = 4. Und 4 * 400 = 1600 Mitte: 3 Balken (15) plus drei Punkte (3) = 18. Und 18 * 20 = 360 Unten: 1 Balken (5) und ein Punkt (1) = 6 Also 1600 + 360 + 6 = 1966
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Es gibt übrigens auch recht einfache Zählweisen. Die im tropischen Regenwald lebenden Munduruku-Indianer kennen nur drei Zahlen: Eins, Zwei, Viele.
Da macht das Zählen Spaß!!
Ach ja, sollte sich übrigens jemand wundern, warum 11, 12, 13 bei uns Elf, Zwölf, Dreizehn heißt und nicht Einszehn, Zweizehn und Dreizehn, dann…
… sei her noch auf das Duodezimalsystem hingewiesen.
In unserer Kultur kennen wir ja durchaus heute noch die große Bedeutung der Zahl 12. Wir kennen etwa das Dutzend. Ein Gros sind 12 Dutzend. Der Tag und die Uhr haben zweimal 12 Stunden. Es gibt 12 Monate. 12 Tierkreiszeichen. Alte Maße wie Zoll und Fuß (1 Fuß sind 12 Zoll) Ein Zwölftel ist lateinisch Uncia – daraus wurde das Gewichtsmaß Unze.
Die Wörter Elf und Zwölf (statt Einszehn, Zweizehn) sind also denkbare Relikte bei der Bildung der Zahlwörter das Dezimalsystems der Indogermanen mit dem zuvor genutzten Duodezimalsystem.
Das Duodezimalsystem (Zwölfersystem) verwendet also die Basis 12. Folglich gibt es auch 12 Ziffern: z:B: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B
Man benötigt also erst für natürliche Zahlen ab zwölf eine zweite Stelle.
Im Duodezimalsystem ist die Zahl 10 also mit der 12 im Dezimalsystem identisch. Auch bedeutet 0,1 dann natürlich ein Zwölftel.
Die Zahl Zwölf ist eine sog. hochzusammengesetzte Zahl. Sie hat gleich vier nicht-triviale Teiler: 2, 3, 4 und 6 Die Zahl 10 unseres Dezimalsystems hat hingegen nur zwei nicht-triviale Teiler: die 2 und 5.
Bedeutende elementare Brüche wie 1⁄4, 1⁄3, 1⁄2, 2⁄3 und 3⁄4 haben im Duodezimalsystem folglich alle eine recht kurze und endliche Darstellung: 1⁄4 = 0,3 (12) 1⁄3 = 0,4 (12) 1⁄2 = 0,6 (12) 2⁄3 = 0,8 (12) 3⁄4 = 0,9 (12)
Im unserem Dezimalsystem sind diese Brüche hingegen nicht immer endlich: 1⁄4 = 0,25 1⁄3 = 0,33333333333333… 1⁄2 = 0,5 2⁄3 = 0,66666333333333… 3⁄4 = 0,75
Im Dezimalsystem zählen wir mit den zehn Fingern (2 mal 5) unserer beiden Hände.
Beim Duodezimalsystem zählt man mit dem Daumen die Fingerglieder ab (4*3 = 12). Mit der anderen Hand zählt man die vollen Dutzend ab. Damit lassen sich alle Zahlen von 0 bis 156 per Handzählung angeben. (dieses Zählsystem kam/kommt in Ländern wie Indien, Indochina, Pakistan, Afghanistan, Iran, Türkei, Irak oder in Ägypten zum Einsatz).
Die duodezimale Zahl 234 (12) ist also ähnlich wie die zahl 20 bei den Maya zu lesen:
Die gesuchte Zahl ergibt sich aus den Resten 4 3 2 von unten nach oben; also 2 3 4 bzw. 234 (12)
Jede Zahl im Duodezimalsystem ist durch 2 teilbar, wenn die letzte Ziffer gerade ist. Jede Zahl ist durch 3 teilbar, wenn die letzte Ziffer durch 3 teilbar ist (0, 3, 6 oder 9). Jede Zahl ist durch 4 teilbar, wenn die letzte Ziffer 0, 4 oder 8 ist. Jede Zahl ist durch 6 teilbar, wenn die letzte Ziffer eine 0 oder eine 6 ist. Jede Zahl ist durch 8 teilbar, wenn ihre vorletzte Ziffer gerade und die letzte Ziffer eine 0 oder eine 8 ist. Oder wenn die vorletzte Ziffer ungerade und die letzte eine 4 ist.
Die große Bedeutung der ersten zwölf Zahlen ist also historisch gewachsen und die „Sonderfom“ unserer Zahlen Elf und Zwölf (statt Einszehn, Zweizehn) wird somit sicher verständlich...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #7300Es gab 1994 (oder in 1994?) auch schon den Die Regierung Track "1975", wo er "neunzehn fünfundsiebzig" singt. "neunzehnhundertfünfundsiebzig" wäre versmaßmäßig auch schwierig. Überhaupt nervt mich die Intoleranz gegenüber Veränderungen der Sprache manchmal mehr als die Veränderungen. Klar, bei unnötigen Anglizismen zucke ich auch manchmal zusammen, aber wahrscheinlich gab es auch deutsche Begriffe für Trottoir, Plafond und Fauteuil, bevor unsere Urgroßeltern diese Modewörter benutzten. Was mich allerdings wirklich nervt ist, dass seit der Rechtschreibreform alle "mithilfe" schreiben, wenn sie "mit Hilfe" meinen, obwohl es keinen Zwang dazu gibt, denn die Wörter mit und Hilfe existieren ja weiterhin und niemand würde z.B. "mit Unterstützung" oder "mit deiner Hilfe" zusammenschreiben. Besonders schlimm ist das am Satzanfang, wenn es wie das Substantiv Mithilfe aussieht.
ist aber laut duden erlaubt, also was regst du dich über intoleranz auf?