Zitat von G. Freeman im Beitrag #73Letztens sah ich "Beasts Of No Nation", wozu ich auch mal im Film-Thread etwas ablassen wollte, und wieder wurde mir bewusst, was dieser Mann für eine Präsenz hat und vor allem: Was für eine Stimme.
Einen nigerianischen Akzent bekommt er allerdings nicht glaubwürdig hin, wie wir dort gelernt haben. Dafür aber einen aus Baltimore. Auch nicht schlecht.
Lea Seydoux sieht in diesem Film wirklich umwerfend aus. Das ist aber leider auch das einzige Umwerfende daran.
Ein Film, der nach "Skyfall" nur verlieren konnte und sich deshalb einfach auf diese Tätigkeit versteift. "Spectre" kann unterhalten, veranlasst aber viel zu oft zum ungläubigen Kopfschütteln oder – was schlimmer ist – zum beschämt zusammenzucken. Da wird zu viel geklaut, bei Batman, bei Game of Thrones, bei zig anderen Bondfilmen (was man ja vielleicht noch als Selbstreferenz duchgehen lassen könnte, wenn man besseren Willens wäre). Am Ende gibt es einfach zu viel Quatsch, zu viel Logiklücken, zu viele vortrefflich in den Plot passende Zufälle, zu viel vermufft-Bondige Verführungen. Wenn man schon beim Vorspann ob des Krakensex irgendwie wegsehen will, dann sind die Weichen wohl gestellt. Schade auch, dass aus dem gefeierten 51jährigen Bond"girl" Monica Bellucci so eine Nonsense-Szene wurde.
Zitat von Quork im Beitrag #79Lea Seydoux sieht in diesem Film wirklich umwerfend aus. Das ist aber leider auch das einzige Umwerfende daran.
Ein Film, der nach "Skyfall" nur verlieren konnte und sich deshalb einfach auf diese Tätigkeit versteift. "Spectre" kann unterhalten, veranlasst aber viel zu oft zum ungläubigen Kopfschütteln oder – was schlimmer ist – zum beschämt zusammenzucken. Da wird zu viel geklaut, bei Batman, bei Game of Thrones, bei zig anderen Bondfilmen (was man ja vielleicht noch als Selbstreferenz duchgehen lassen könnte, wenn man besseren Willens wäre). Am Ende gibt es einfach zu viel Quatsch, zu viel Logiklücken, zu viele vortrefflich in den Plot passende Zufälle, zu viel vermufft-Bondige Verführungen. Wenn man schon beim Vorspann ob des Krakensex irgendwie wegsehen will, dann sind die Weichen wohl gestellt. Schade auch, dass aus dem gefeierten 51jährigen Bond"girl" Monica Bellucci so eine Nonsense-Szene wurde.
Ja, sehe ich alles recht ähnlich. Was ich nicht verstehen kann: warum packt man in so einen Film nicht eine ordentliche Portion schwarzen, britischen Humors? Finden sich da keine passenden Drehbuchschreiber? Lässt man die typisch beeindruckenden Landschaftsbilder und Settings weg, bleibt da nicht viel mehr über als ein typisch amerikanischer Actionfilm. Aber kommerziell geht die Formel ja offensichtlich auf.
Mein bester Freund schloss mit der Kurzrezension "Meh" ab, ich versuch's mal ein bisschen ausführlicher. Der Pay-Off für die ersten drei Craiger fällt in jedem Fall unterwältigend aus.
Bin ich der einzige, der denkt, dass die ganze Spectre-Geschichte der Story eher schadet als hilft? Der Film leidet am LOST-Syndrom indem man einfach bei jeder Szene mit Waltz (der ist sein eigenes Thema) merkt, dass man damals doch nur Quantum aus dem Boden geschosen hat, weil man Spectre nicht hatte. Nun gab's die Rechte zurück und man strickt mit heißer Nadel "as they go along" eine Story zusammen, die die ersten drei in sich vereinen sollte, um den Anschein zu erwecken, es wäre alles von Beginn an so geplant gewesen, nur wirkt dies so gezwungen, nicht flüssig und nichts greift so recht ineinander. "Casino Royale", vor allem der gaze Subplot mit Vesper, wirkt jetzt viel kleiner, "Quanton Of Solace" ohnehin.
Dabei mochte ich den Auftritt von Mr. White, und wenn schon alleine dafür, dass er uns und mich zu Lea Seydoux brachte. Jetzt wäre es nur ganz nett gewesen, wenn man ihr einen Charakter auf die Rolle geschrieben hätte, der ein bisschen mehr drauf hat als Damsel in Distress zu sein. Unabhängig davon, dass ich jederzeit mit ihr gefahren wäre, es hätte für Bond jede sein können, auch Monica Belucci, die groß angekündigt dann für schlappe drei Minuten zu sehen war. Auch Mr. Hinx, ein feiner Henchman alter Schule, der einen so großen ersten Auftritt hatte und viel zu selten und nicht lange genug zu sehen war. Andrew Scott hatte erfreulich viel Screen Time, seine Stimme hört man schlicht gerne, aber ein zweiter Moriarty war er hier natürlich dennoch nicht.
Ab hier geht es um Waltz und Spectre, also nur lesen, wenn ihr den Film gesehen habt:
Waltz ist Blofeld. Surprise. Oder nicht? Ich frage euch: Für wen war dieser Twist gedacht? Fans der Serie wussten es von Beginn an, halbwegs Interessierte kümmert es vermutlich gar nicht. Dieses ganze "Nein nein, er spielt Oberhauser" erinnerte mich zu sehr an Star Trek Into Darkness und Cumberbatchs Rolle. Ganz nett mit der Katze, ganz nett mit der Narbe, aber auch nicht mehr als Fanservice.
Die Tragweite von Blofelds Aktionen wurde mir nicht schlüssig dargestellt. Die Motivation ist ein Witz. Der eifersüchtige "Bruder", der erst den Vater tötet und Bond dann irgendwann anfängt zu jagen? C'mon. Mehr noch irritierte mich das Spiel von Waltz. Das letzte, was ich möchte, ist von einem Waltz-goes-Villain genervt zu sein, aber das war leider sehr anstrengend und gesichtslos. Dies war keine Rolle an die man sich erinnert. Das war irrsinnig weit weg von einem Hans Landa. Der Mann hatte kein Profil. Die Szene auf der Station so wenig bedrohlich, dabei hatte ich mich auf die Konfrontation der beiden gefreut.
Wie seht ihr das?
Abseits von Seydoux gab es aber auch Szenen, die ich gerne sah. Der Kampf im Zug, die Vorstellung in Rom inkl. der Mikrofoneinlage, die großartigen Bilder Österreichs, die Eröffnung in Mexiko. Tritzdem. Das ist zu wenig. Hier ging es nicht um den nächsten Bond, hier ging es um...
Craigs letzten Bond. Ich hoffe es. Nicht, weil ich ihn nicht mag, das Gegenteil ist der Fall, aber weil mir das Ende so bewusst vage gehalten wurde, dass jederzeit die Möglichkeit einer Rückkehr von sowohl James als auch Blofeld gegeben ist, aber eigentlich suggeriert wird, dass es das gewesen sein. Auch hier: Halbherzig. Und was soll in puncto Story noch kommen?
Oder wie mein bester Freund knapper ausführte: "Meh".
bond funktioniert für mich nur mit dinner jacket, humor, und gentleman attitüde. craig hatte wenig von alledem. der grösste fehler ist aber mmn jedoch "dem markt" nachzugeben, und deshalb aus jedem neuen teil ein prequel/sequel irgendwas, vollgestopft mit product placement zu machen. den neuen hätte ich mir nur nach unerwartet grandiosen kritiken angeschaut, so kann ich mich an meinem inneren, grantigen "told ya" erfreuen.
Zumindest das Intro von "Spectre" ist mehr als gelungen. Erst die tolle Plansequenz, dann der Kampf im Helikopter. Alles danach konnte da nicht mal annähernd mithalten, außer vielleicht Batista als moderner Oddjob. Ansonsten halte ich das wie Sugate:
Zitat von Sugate im Beitrag #82bond funktioniert für mich nur mit dinner jacket, humor, und gentleman attitüde.
Ich weiß ja nicht, was alle an Batista finden. Für mich einer der Tiefpunkte des Films.
Er ist im Grunde nur eine neue Version des Beißers. Mit Fingernägel aus Stahl (das an sich ist schon so bekloppt). Die Todesszene in der Spectre-Vollversammlung war dann außerdem so sehr aus Game of Thrones geklaut, dass es mich geschüttelt hat. Seine Kampfszene im Zug war dann zwar knallhart inszeniert, aber auch irgendwie so sehr an diese hier angelehnt, in der auch der Beißer auftaucht, dass es mich fast schon wieder geschüttelt hätte: