Ich frage mich immer, auf welcher Grundlage so ein Urteil zustande kommt. Ganze Discografie durchgehört? Drei Lieder angespielt? Was ist mit "Drive"? "The One I Love"? "Fall On Me"? "Driver 8"? "Orange Crush"? "Harbourcoat"? undundund?
Frag dich nicht - mir hat vor Jahren im alten Forum mal jemand geantwortet, dass er genau einen halben Foreigner-Song kennt und die Band deshalb nicht mag. Mudd du agebdieren Alder.
Ein Arbeitskollege ging mir ständig auf die Nerven mit seiner Wut auf Jim Jarmusch. Ich verstand das ja überhaupt nicht und fragte ihn, welche Jarmusch-Filme er denn gesehen habe. Er meinte, er habe vor ganz langer Zeit, irgendwann in den 90ern, mal einen gesehen, der sei ganz schrecklich gewesen. Darin stellte sich irgendwann eine Frau am Ende als Mann raus. Deshalb hat er nie wieder einen Jarmusch-Film sehen wollen.
Ich wurde stutzig, denn einen solchen Jarmusch-Film kannte ich gar nicht. Ich hatte aber eine Idee und fragte ihn: Spielt der vielleicht in Nordirland? Und er: ja, glaube schon. Dann zeigte ich ihm Bilder: Es handelte sich also in Wirklichkeit um "The Crying Game" von Neil Jordan.
Zur Strafe habe ich ihm befohlen, mindestens drei Jarmusch-Filme zu schauen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ich geb zu, dass ich etwas provokativ überspitzt habe. aber ich besaß längere zeit sowohl die "document" (wegen "the one I love", das zugegebenermaßen auch ganz ok ist) als auch die "out of time", der ich ob ihrer gefälligkeit wegen kurzzeitig recht wohlwollend gegenüberstand. beschallt wurde ich bis dahin von meinem damaligen mitbewohner, und zwar neben den bereits genannten auch mit "lifes rich pageant" und "green", sowie im anschluss noch mit der "automatic". der mitbewohner ist weg, meine platten auch. sorry, aber vor allem michael stipe ist nicht meins, und die songs finde ich ehrlich gesagt fast alle nur so mittel.
Zitat von Reverend im Beitrag #140Ein Arbeitskollege ging mir ständig auf die Nerven mit seiner Wut auf Jim Jarmusch. Ich verstand das ja überhaupt nicht und fragte ihn, welche Jarmusch-Filme er denn gesehen habe. Er meinte, er habe vor ganz langer Zeit, irgendwann in den 90ern, mal einen gesehen, der sei ganz schrecklich gewesen. Darin stellte sich irgendwann eine Frau am Ende als Mann raus. Deshalb hat er nie wieder einen Jarmusch-Film sehen wollen.
Ich wurde stutzig, denn einen solchen Jarmusch-Film kannte ich gar nicht. Ich hatte aber eine Idee und fragte ihn: Spielt der vielleicht in Nordirland? Und er: ja, glaube schon. Dann zeigte ich ihm Bilder: Es handelte sich also in Wirklichkeit um "The Crying Game" von Neil Jordan.
Zur Strafe habe ich ihm befohlen, mindestens drei Jarmusch-Filme zu schauen.
Hahaha, dabei ist "The Crying Game" ein wirklich guter Film. Danach hätte er Jim Jarmusch doch lieben müssen. ;-)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
a) selbstverständlich, hier im Forum jedem User eine gewisse Weltläufigkeit zuzugestehen, die es ihr oder ihm erlaubt, sich ein "Urteil" bilden zu können
b) unbeschreiblich altherrenmufflig, die "das hat XY doch einfach nicht kapiert/nicht richtig angehört" Karte zu spielen, nur weil XY nicht bei jedem mittelmäßigen Song wie "Fall on me" ein feuchtes Höschen bekommt, denn das ist nicht minder stumpfsinnig als jenes Stereotyp, das damit kritisiert werden soll.
c) bei Shiny Happy People durchaus legitim, von einem Soft Spot zu sprechen, denn dies ist nunmal ihre "bei Fans und Kritikern verhasste" Nummer, auch wenn sie jinglejanglesonstwas bietet.
d) schade, dass der Sommer vorbei ist, denn sonst würde ich jetzt gerne Shiny Happy People hören und im Garten Bowle saufen, und meine reichen Nachbarn könnten denken, "Was ist denn mit dem los? Der hat bestimmt noch nie etwas von der Wiener Klassik gehört, tüsstüsstüss", Weißweinschorle saufend.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
Zitat von burnedcake im Beitrag #143 d) schade, dass der Sommer vorbei ist, denn sonst würde ich jetzt gerne Shiny Happy People hören und im Garten Bowle saufen, und meine reichen Nachbarn könnten denken, "Was ist denn mit dem los? Der hat bestimmt noch nie etwas von der Wiener Klassik gehört, tüsstüsstüss", Weißweinschorle saufend.
a) wie gerne söffe ich mit dir, "shiny happy people" hörend, und wiener-klassik-hörer verachtend (denn die hören damit auch nur den systemimmanenten mainstream des bildungsbürger-biedermeiers; fresst stockhausen, ihr spießer!).
Zitat von burnedcake im Beitrag #143b) unbeschreiblich altherrenmufflig, die "das hat XY doch einfach nicht kapiert/nicht richtig angehört" Karte zu spielen, nur weil XY nicht bei jedem mittelmäßigen Song wie "Fall on me" ein feuchtes Höschen bekommt, denn das ist nicht minder stumpfsinnig als jenes Stereotyp, das damit kritisiert werden soll.
Ich habe nichts unterstellt, sondern mich lediglich gefragt, wie die Herrschaften zu der Erkenntnis gekommen sind! Ich bin nicht mal REM-Fan!
mit seiner debilen Fröhlichkeit, dem Gejaule der Dame von den B-52s und dem Schunkel-Jangly-Pop, der jeden angesoffenen Daddy auf ner Gartenparty mittanzen lässt., ...
Genau das hatten REM damals raushauen wollen. Also funktionierte deren Botschaft noch in heutiger Zeit.
*kopfschüttel* r.e.m. ist so 'ne band, um die ich mich nie streiten könnte. grosse teile ihres schaffens schätze ich durchaus, aber sie unbedingt mit verve zu verteidigen, läge mir fern. liegt vielleicht auch daran, dass sie spätestens seit "losing my religion" ein publikum anziehen, dass sich nicht minder von bands wie "fool's garden" angezogen fühlt. als ich sie zur "monster"-tour in der berliner waldbühne gesehen hatte, fühlte ich mich zeitweise wie im zdf-fernsehgarten, und das lag nicht an der band. allerdings habe ich auch mal einen rockpalast-mitschnitt aus den 80ern in bochum gesehen, da sah das publikum aus wie der gründungsparteitag der grünen… auch nicht gerade ein ästhetischer gewinn. trotzdem super konzert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich würde mich in Sachen R.E.M. schon zumindest ansatzweise als Fan bezeichenen, zumindest habe ich sechs Alben von ihnen, die ich allesamt mag (und habe auch geplant, mir noch das ein oder andere zuzulegen). "Out Of Time" finde ich in seiner Gesamtheit trotzdem brechreizerregend, habe es verkauft und möchte es bitte nie wieder hören müssen. Und "Fall On Me" ist trotzdem ein großartiger Song, so wie auch "Document" und "Green" ausschließlich aus großartigen Songs bestehen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.