Nachdem ich den letztwöchigen, hochgelobten Tatort eher mittelmäßig fand, hat mir der gestrige, vorab komplett verrissene Tatort erstaunlich gut gefallen. Die Handlung war auch nicht verworrener als üblich, und die Figuren waren interessant und durchweg gut gespielt.
Und der Aspekt "Fernsehen-Bildungsauftrag" wurde auch wieder beachtet. Nach diversen Sozialstudien, einer TV-Satire-Doku und einem Crashkurs Polnisch nun endlich also ein Ausflug in die Welt der Gehörlosen und ihrer Kommunikation. Und das traute Kommissar-Zuhause wurde zur Disco umfunktioniert - nur echt mit Knutschszene. Amen.
Es ist heiß in Dortmund. Die Sonne knallt. Das Denken fällt schwer. Es wird kein Wort zu viel gesprochen. Die Gemüter kochen über. Die Probleme innerhalb des Teams der Mordkommission sind unerträglich. Sexuelle Spannungen, Wut, ungelöste Konflikte, die Jungen, die über die Alten lästern – vieles steht unausgesprochen im Raum.
Ein reinigendes Gewitter täte allen gut. Doch dafür ist keine Zeit, ein Mordfall ist zu lösen. Nachdem Schüsse im Hafen gemeldet werden, ist Faber der Erste am Ort. Eine Frau und ein Mann drohen im Wasser zu ertrinken. Faber entscheidet sich für die Rettung der Frau, der Mann stirbt.
Auf ihn war geschossen worden. Die schwer verletzte Frau wird von einem Zeugen belastet – bei ihr soll es sich um die Schützin handeln. Die Ermittlungen führen in die Vergangenheit. Vor 14 Jahren war der dreijährige Tommy verschwunden, der Sohn des in der Gegenwart Ermordeten. Es war Bönischs erster großer Fall. Gefunden hat sie den Jungen nie, was ihr besonders die Mutter des Kindes nicht verzeihen kann.
Es geht tief hinein in die Köpfe der Protagonisten, besonders Bönisch und Faber müssen sich den Dämonen der Vergangenheit stellen. Und so ist dieser Tatort mehr Problemfilm als Krimi. Die Konflikte innerhalb des Ermittlerteams werden dabei ausufernd geschildert – bis auch für den Zuschauer eine Grenze überschritten wird.
Doch gerade will man sich beschweren, da wird die Auflösung präsentiert. Und die erwischt einen auf dem falschen Fuß, ist ein echter Tiefschlag, zumal sie bei genauerer Betrachtung von vornherein nicht abwegig, aber dennoch so unvorstellbar ist.
7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Uff, das war schon beklemmend. Die Konflikte zwischen den Ermittern fand ich gar nicht mal so übertrieben präsentiert, das war eine logische Fortführung der vorangehenden Filme und hat mir von daher gut gefallen. Aber insgesamt war das schon eine ganz schöne Ansammlung kaputter Charaktere, fast schon überzogen. Dennoch war das schon ein Oberklasse-Tatort, und der Faber-Kosmos wird einem immer vertrauter. Das hat viel Potenzial für künftige Filme.
Die erste dreiviertel Stunde war ich begeistert, aber dann hatte ich das Bedürfnis, das Tablet zur Hand zu nehmen und zu schauen, was sonst noch in der Welt los war. Die letzten zwanzig Minuten waren wieder ganz gut.
Bei der Hitze konnten sie ja nicht durchgehend hohes Tempo gehen. Aber für einen prima Endspurt hat es gereicht.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich fand den Tatort extrem schwach. Weil der Fall völlig überfrachtet war (Fabers Problem mit sich, Bönischs Problem mit ihrer "Ex-Familie", Kossiks Problem mit Alkohol...) kam bei mir keine Spannung auf und irgendwie war ich dann auch überhaupt nicht mehr überrascht von der Auflösung. Als gute 20 Minuten am Stück zuerst in der Kneipe, dann vor der Pommesbude und schließlich im Revier Trübsal geblasen wurde hab ich zum ersten Mal auf die Uhr geschaut, nie ein gutes Zeichen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
I don’t know what Beardort is saying, but I assume he’s trying to mansplain something to Blonde Tatort and Hotort cause they’re eyes are rolling SO FUCKING HARD at him.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich habe ihn schon gesehen und fand ihn schlecht, den Wiener Tatort von heute.
Leider hat man mir beim Redigieren mal wieder die falsche Wertung eingebaut.
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