Nachdem nun ein Monat seit der Erstellung meiner Top50 2015 vergangen ist, haben sich 2 Alben gefunden, die sich vermutlich in die Mitte gedrängt hätten (und damit A. Moorer und J. Isbel aus dem Rennen geworfen):
Natürlich STEVEN WILSON - "Hand. Cannot. Erase." und die wunderbare Gitarrenpop-Scheibe "Peripheral Vision" von TURNOVER. Bei letzterer gilt der Dank dem User McDermott, der die mal irgendwo erwähnt hat.
Pech gehabt, kenne halt beide erst seit Januar.
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Ich bin jetzt nicht so bescheuert und kopiere die ganze Liste zum Tausendsten Mal und deshalb: Sufjan Stevens, Laura Marling, Björk. Örks.
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So sieht sie aus, die "Ich-bin-jetzt-so-bescheuert-und-kopiere-die-ganze-Liste-zum-Tausendsten-Mal"-Liste von JOAT:
100. White Cowbell Oklahoma - Sixto Mixto 99. Agent Fresco - Destrier 98. Jerusalem In My Heart - If He Dies, If If If If If If 97. The Tangent - A Spark In The Aether 96. Toto - XIV 95. Mystery - Delusion Rain 94. Le Butcherettes - A Raw Youth 93. Trembling Bells - The Sovereign Self 92. Antimatter - The Judas Table 91. Guapo - Obscure Knowledge 90. Muse - Drones
89. Between The Buried And Me - Coma Ecliptic 88. Perfect Beings - II 87. Faith No More - Sol Invictus 86. Jane Getter Premonition - On 85. Seasick Steve - Sonic Soul Surfer 84. Øresund Space Collective - Out Into Space 83. Meg Baird - Don't Weigh Down The Light 82. Ozric Tentacles - Technicians Of The Sacred 81. Public Animal - Habitat Animal 80. Van Der Graaf Generator - Merlin Atmos (live)
79. Beth Hart - Better Than Home 78. Toxic Smile - Farewell 77. The Winery Dogs - Hot Streak 76. Arena - The Unquiet Sky 75. Black Star Riders - The Killer Instinct 74. Hangman's Chair - This Is Not Supposed To Be Positive 73. Bachar-Mar Khalifé - Ya Balad 72. Neil Young - The Monsanto Years 71. Jeff Lynne's ELO - Alone In The Universe 70. Keith Richards - Crosseyed Heart
69. Africa Express - Presents... Terry Riley's in C Mali 68. t - Fragmentropy 67. Dropshard - Silk 66. Panzerballett 65. Killing Joke - Pylon 64. Whitesnake - The Purple Album 63. TesseracT - Polaris 62. My Disco - Severe 61. Walter Trout - Battle Scars 60. Golden Void - Berkana
59. Tim Bowness - Stupid Things That Mean The World 58. Archive - Restriction 57. Wolve Spirit - Free 56. Avatarium - The Girl With The Raven Mask 55. White Hills - Walks For Motorists 54. Blind Guardian - Beyond The Red Mirror 53. Maserati - Rehumanizer 52. Colour Haze - To The Highest Gods We Know 51. Special Providence - Essence Of Change 50. Björk - Vulnicura
49. FFS - FFS 48. Periphery - Juggernaut: Alpha & Omega 47. Julia Holter - Have You In My Wilderness 46. Space Invaders - Dreadnought 45. Sylvan - Home 44. Sufjan Stevens - Carrie & Lowell 43. Vennart - The Demon Joke 42. King King - Reaching For The Light 41. Pallas - Wearewhoweare 40. Graveyard - Innocence And Decadence
39. The Neal Morse Band - The Grand Experiment 38. Gazpacho - Molok 37. Symphony X - Underworld 36. Kurt Ville - B'lieve I'm Goin' Down 35. Zone Six - Love Monster 34. Elephant9 feat. Reine Fiske 33. Men From S.P.E.C.T.R.E. - Claw 32. Wucan - Sow The Wind 31. Leprous - The Congregation 30. David Gilmour - Rattle That Lock
29. Bill Fay - Who Is The Sender? 28. Von Hertzen Brothers - New Day Rising 27. Iron Maiden - The Book Of Souls 26. The Pretty Things - The Sweet Pretty Things (Are In Bed Of Course...) 25. Steve Hackett - Wolflight 24. Anekdoten - Until All The Ghosts Are Gone 23. The Amazing - Picture You 22. Caligula's Horse - Bloom 21. Earthside - A Dream In Static 20. Zervas & Pepper - Abstract Heart
19. Subsignal - The Beacons Of Somewhere Sometime 18. Bent Knee - Shiny Eyed Babies 17. Caspian - Dust And Disquiet 16. 7 Steps To the Green Door - Fetish 15. Baron - Torpor 14. Arcane - Known/Learned 13. Beardfish - + 4626 Comfortzone 12. Laura Marling - Short Movie 11. Klone - Here Comes The Sun
10. My Sleeping Karma - Moksha 9. Spock's Beard - The Oblivion Particle 8. Anna von Hausswolff - The Miraculous 7. Ryley Walker - Primrose Green 6. Joe Jackson - Fast Forward 5. Black Space Riders - Refugeeum 4. Kadavar - Berlin 3. Riverside - Love, Fear And The Time Machine 2. Europe - War Of Kings 1. Steven Wilson - Hand. Cannot. Erase.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Dieser skandinavische Grunz-Metal nervt langsam. Außerdem kann das nicht gut sein, weil man den Bandnamen lesen kann.
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Ich habe wohl eine Raubkopie. Mein Album heißt "Blööd & Slävërÿ"
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Zenith ist mein Album des Jahres. Weil Molly Nilsson eine Entdeckung war, die mir vor sieben Jahren schon hätte passieren müssen. Weil sich in den letzten Jahren – spätestens seit 2012 MONEY mit dem alten „Goodnight London“ in mein Leben trat, oder besser: Mit einem Öltanker an Gefühlen in mir auslief – sich immer in Retrospektive eine „Außer-Konkurrenz“-Entdeckung bereit erklärte mein Musikjahr mit der wohlschmeckendsten Kirsche dieses Planeten zu verzieren. Weil dies letztes Jahr „Breaking“ von AKSK war, vorletztes Jahr der Damiano z.B. und weil es nun Molly ist. Und weil jedes Musikjahr nicht nur Musik benötigt, sondern auch Momente und Geschichten, die ich an sie tackere und welche mir diese Platte gegeben hat und weil mir mein Klammerentferner (haben diese Dinger einen Namen, ihr kennt doch diese absurden krokodilesken Bürobewohner?) leider abhandengekommen ist.
Zenith ist mein Album des Jahres, weil ich derart unterkühlt vorgetragene Musik liebe, die mich tanzen lässt, während ich das vielleicht gar nicht sollte. "dancy dance dance", wenn eher "schwelgi schwelg schwelg". Weil diese Platte wahlweise im blauen Dunst der Überreste einer zerseufzten Clubnacht Uhren zum stehen bringt oder aber Abende rettet, die einzig mit der Decke über dem Kopf sinnvoll erscheinen. Weil diese Platte - wie auch alle vorherigen - in all ihrer beinahe plakativen düsteren Romantik immer etwas feierliches hat; etwas, das mich altes Kontrastkind entzückt bis zum gehtnichtmehr und Schubladen aufreißt, auf denen vor Jahrzehnten irgendjemand mit einem alten Edding mal Cold Wave, Synthie-Pop oder aber Balearic House schmierte, darüber und in allen Ecken umherhuschend eine Stimme zwischen Nico und Anika.
Zenith ist mein Album des Jahres, weil "1995" nicht unbedingt ein Song über ein unterschätztes und längst beerdigtes Betriebssystem ist, sondern »What’s wrong with living in the past / it just happens to be the place I saw you last.« ein gewaltiges Stück vertonte Sehnsucht sowie eine Ode an die Vergangenheit darstellt, derer wir uns ja doch nie verweigern, auch wenn gerne so tun, als seien wir zukunftsorientierte „dirt-off-your-shoulder“-Typen, die altes ohne Probleme abklopfen. Weil „H.O.P.E.“ eine tupfende Ballade der Einsamkeit, die die Erde umkreisende Satelliten als Avatar benutzt und eigentlich nur sie damit durchkommt: »Cause can they see so deep inside / to see the secrets that we hide / while the angels smoke their cigaretts in the night sky«. Weil »I wanna be every single hole in your sock« aus “Bunny Club” dann auch einfach nur putzig ist. Weil Liebende doch alle Loser sind und gemeinsam grinsend in die Kreissäge rennen. Weil „Mountain Time“ die nachträgliche sowie treibende und pumpende Forrest-Gump-Hymne schlechthin ist: »I’m always dreaming I could run away / On the run«. Und dann ist da dieses Verständnis für dieses knarzende Gebäude im Hirn, für dessen Zimmer die meisten der Schlüssel bereits verloren wurden: «Something tells me I’ll be better off if I stay in my mind«.
Zenith ist mein Album des Jahres, weil mich die Konsequenz des seit Jahren gelebten DIY-Anspruches ihrerseits absoluten Respekt abnötigt. Weil sie von jeder einzelnen Songidee bis zum Text bis zur Musik bis zur Produktion bis zur Veröffentlichung bis zur PR bis zum Kontakt mit der Meute bis zum Booking bis zu absolut ALLEM, was irgendwie mit dem Schreiben und der Veröffentlichung von Musik zu tun hat, alles in eigener Hand hat. Es ist daher an Tragik grenzend, dass ihr bei nunmehr sechs Alben und einer EP nicht die Aufmerksamkeit zuteilwurde, die sie verdient. Aber es ist ein selbstgewählter Weg und den laufe ich gerne mit, wenngleich ich nicht müde werden werde, auch dem Rest dieses Planeten immer und permanent davon zu berichten, wie großartig das alles ist. Und schließlich ist es «the only planet for me«.
tl;dr
Zenith ist mein Album des Jahres, weil es das beste Album des Jahres ist.
2 Romare Projections
Eine Platte, die meinen Erwartungen mindestens gerecht wurde, um ehrlich zu sein aber auch mit, weiß nicht, einem Pogostick oder so rüberkam. Die Rede ist von einem Kerl namens Romare. Der will so alt sein wie ich, und kam mir erstmals 2013 mit seiner EP Love Songs: Part One auf den Radar. Was ich da bekam, spielte nur in der Theorie mit den selben Zutaten wie die meisten Beatbastler und Sampler, die aus ihrer musikalischen Sozialisierung und einer großen Portion Neugier etwas Neues bauen. Romare basiert seine rhythmisch vertrackten Tracks im Blues, im Soul, im Gospel, in der afroamerikanischen Geschichte und vermengte Samples von alten rauchigen Stimmen, Räuspern in Gefängniskonzerten, Handclaps, diverse Passagen seiner liebsten Soulstücke mit ehemals Juke, Footwork (auf den ersten EPs), nun eher mit House, Electronica, Bassmusik. Nina Simone, Jimmy Reed, Ray Charles. Im Rough Trade Notting Hill endlich in die Finger bekommen, ist auch der Style seiner Artworks wieder großartig. Selbstgebastelt, gezeichnet, etc., benannte Romare sich nach dem (sehr tollen) Collagen-Künstler Romare Bearden. Die Stimmung der Tracks ist teils verspielt, teils sehr einnehmend, als hätte es diese Musik vor 80 Jahren schon gegeben, als wäre damals alles etwas anders gelaufen. In letzter Instanz einfach großartig und lange Zeit die 1 des Jahres.
3 Luke Vibert Bizarster
Wer (A)phex sagt, muss auch Vi(b)ert sagen. Ein absurd famoses Album einer absurden Gestalt, die eng mit der WARP'schen Geschichte musikalischen Irrsinns der 90er-Houser verbunden ist. Soul, Acid, Beat, House, Drum N' Bass, UK Garage. Fröhlich anmutende Hand-in-die-Luft-Peaktimer neben grimmig dreinschauenden Britbass-Grummlern unter denen bizarre (man meint, der Album-Titel passt) Samples liegen. Ob der spooky Dub-Soul von „Doozit“, welcher zurecht die Jahres-CDs besiedelte, oder „I Can Phil It“, welches dem ein oder anderen durchaus vertraut sein dürfte. Wie das alles funktionieren soll? Na so. Manche Platten wirken wie aus jeder Zeit gefallen, aus jedem Genre, aus jeder Schublade, aber sie brauchen dennoch ein Zuhause. Gebe ich ihnen gerne. Vor allem Bizarster.
4 Kendrick Lamar To Pimp A Butterfly
Kein anderes Album, das Straße und Feuilleton 2015 so vereint hat, keine Platte, die textlich nicht derart bis auf die Atome seziert wird, und kein Album, das all dem so fantastisch standhält. Kendrick hat das Spiel halt schon vor vier Jahren begriffen und nach dem narrativen Meisterwerk Good Kid: M.a.a.d. City und seinen definitiv zu empfehlenden Tapes (!!), mag der Neuling vielleicht von manch zynischem Gesellen als "Rap, für Leute, die keinen Rap hören" oder "substanzloses Gesuhle im eigenen Hypesaft" abgetan werden, aber nein, das ist WIRKLICH so gut. Es liegt in der Natur dieses Albums, das es politisch gesehen wird. Es liegt aber auch in der Natur des Christopher, dass er sich den Arsch abgefreut hat, als er Flying Lotus und Thundercat auf dem Opener hörte. "The Blacker The Berry" belässt es nicht beim blanken ausziehen der Socken, die werden direkt verbrannt und mit rituellen Tänzen verabschiedet. Wie hier der Fokus umgekehrt wird, wie er mit ein paar Zeilen die ersten zwei Strophen auf den Kopf stellt und den Spiegel rausholt ist sensationell. . 5 Damiano von Erckert Also Known As Good
Es ist jetzt zwei Jahre her, da battelten sich Damiano und der Bärtige Beatboy Maxmillion Dunbar über Monate hinweg in einem epischen Kampf um Platz 1 des damaligen 2013. Naja, egal. Am Ende siegte der Kölner von Erckert mit seinem an der Perfektion kratzenden Platte. Dementsprechende Erwartungs-Evereste, die aus dem Boden wuchsen, aber Herr von Erckert mit bestem Gewissen zu erklimmen wagte. Der Nachfolger rechnet mit derselben Formel, baut House, Soul, Funk und Hip-Hop zu etwas zusammen, das interessanterweise im vergangenen Jahr endgültig zur neuen Kölner Schule wurde. Glann Astro, Hodini, Max Graef etc. Als Rudelführer glänzt von Erckert mit Also Known As Good wieder mit brilliantem, wohlig warmen Analog-House, teils samplebasiert, teils eingespielt, mit einer Ode an Köln selbst („New Ehrenfeld Swing“) undundund. Er kann es weiterhin, der Bub. Und wie.
6 Floating Points Elaenia
Eigentlich hätte mich Elania enttäuschen müssen und eigentlich hat es das auch. Floating Points bzw. Sam Shepard ist für mich wahrlich nicht einer von diesen Typen, der das Spiel ab und an mitspielt und eine 12er serviert. Sam Shepard verändert das Spiel. He IS the game changer. Zumindest für mich. Ein Typ gesegnet mit Geschmack (seine Sets und Tapes sind überragend), Liebe zur Musik, zur Platte und Plattenläden und das zeichnete auch immer seine Musik aus. Boogie House, Garage, Funk, Jazz, Genie, mind you, der im Jahre 2011 eine perfekte Platte schuf, die „Shadows EP“. Warum Eleania nun Enttäuschung und Sensation zugleich ist, ist schlicht dem Ergebnis geschuldet. Mehr analoger House-Jazz, beatlos, mehr mit Ambient flirtend als die ausladenden, im Groove erstickenden, souligen Beateskapaden der Vorjahre. Trotzdem. Das ist in letzter Konsequenz ein über Jahre entwickeltes Statement eines famosen Musikers, der für mich schon immer ganz oben angekommen war.
7 Shopping Why Choose
Aus dem Nichts kamen Shopping im Herbste des Jahres und verbleiben werden sie nun, geplant ist für immer, zumindest im Plattenschrank. Why Chose ist der Flummi unter den Alben dieser Liste. Ein zappelndes, herumhüpfendes Stück zackigen Post-Punks, welches mit ausgespuckten Lyric-Dialogen daherkommt, immer den Bass im Auge und die Füße über den Boden schickt. Verdammt cool, das alles. „Straight Lines“ alleine birgt gefühlte 10 Gründe für einen Ohrwurm. Ob nun die scharf angespitzten Gitarren, der dead-pan-Gesang oder die endlos abgefeuerten HiHats. Das ist alles viel zu gut um nicht von allen geliebt zu werden. Drum: Kaufen, hören, lieb haben.
8 Palmbomen II Palmbomen II
Für manch einen mag die aktuelle Öffnung der X-Akten das erste Lebenszeichen von Mulder und Scully seit dem unrühmlichen Film aus dem Jahre 2008 sein, für mich war dieses abgefahrene Album des Niederländers Palmbomen die letzte Nostagie-Reise, wenngleich unfreiwillig. Klar, jeder Produzent ist irgendwann an dem Punkt, an dem er Titel für seine Tracks sucht. Ein paar Akte-X-Re-Runs im heimischen Keller brachten ihn dazu, jeden Track seines überragenden, unbequemen, zickigen, dafür unwiderstehlichen New-Age-Proto-Lo-Fi-Bla-House-Album nach einer Nebenfigur des ehemaligen Pro7-Plichtprogramms zu betitelten. Kauzig daherprogrammierte House-Tracks, alles ein bisschen staubig, alles ein bisschen grandios.
9 Drew Lustman The Crystal Cowboy
FaltyDL ist Stammgast in a) meinen Plattenregalen und b) in meinen Endlisten. Selbst schuld, was kommt der Racker aber auch permanent mit kaufwürdigen Klangerzeugnissen um die Ecke, die mein Expedit schwerer und meine Brieftasche leichter werden lassen. Zuletzt allerdings verließ er sich etwas zu sehr auf fitzelige Ambient-Experimente. Die eher grimmigen Jungle-infizierten Britbass-Momente für den nächtlichen Regenschauer für zwischendurch sind durch diese Platte (die erste unter Eigennamen) wieder da und durfte im Rough Trade eingepackt werden. Großes Album, wenngleich ich immer noch auf den dritten Teil der Mean-Streets-Trilogie auf Swamp81 warte.
10 James Pants Savage
Freilich, Mr. Hose ist der vielleicht beste Mensch der Welt. Ob diffuse Soul-Electro-Hits, vertonte Anleitungen neuer Kulte oder naive Cold-Wave-Internet-Songwriterei über die digitale Liebe. Es ist die Musik, das Wissen ob der Einflüsse, der Humor, dieses far-outige, das alles. Savage hat natürlich ein Problem. Es ist bösartig kurz. Nicht einmal 25 Minuten verbringe ich bei jedem neuen Durchgang (davon gab es viele, sehr viele) mit ihr und immer wieder rage ich mich, ob denn jetzt „Black“ oder doch das komplett absurde „Artificial Lover“) der Sieger unter den Siegern ist. Ist ja auch wurscht. Huldigt diesem Mann.
11 Earl Sweatshirt I Don't Like Shit, I Don't Go Outside
Ein deprimierendes, ein sinistres Album, schwarz wie Nacht, die Earl nicht sieht, weil die Rollläden ohnehin unten bleiben. Schwar-weißer Hip-Hop als diabolisch lachende Abrechnung mit dem Glück. Pure Misanthropie in 30 Minuten. Album zwei des Sweatshirts ist das, was in deinem Tagebuch steht, aber niemand wissen darf.
12 Jamie xx In Colour
Schon ulkig. Diverse – auch von mir arg anerkannte – Publikationen bewarfen des Jamie'schen Erstlingswerk mit verbalen wie verfassten Dreckklumpen; er jage de Jungle- und Rave-Szene, den Britbass der 90er, das alles, er jage es durch einen Trichter, er malt sich Erinnerungen, die er nicht kennt und bringt das dann als Status Quo der Bassmusik Britanniens heraus. Ist das so? Zum einen ist Jamie nicht einmal älter als ich, dementsprechend dürfte die Zweitverwertung kein Kritikpunkt sein, zumal sie andere Genres auch nicht hindert, zum anderen muss sich niemand vor einer poppigen Adaption des gesammelten Post-Dubstep-Buheis fürchten. Das ist schon alles super so. Solch eine Platte darf auch mal Hits haben. Actress höre ich dann morgen wieder.
13 Foals What Went Down
Auch 2015 musste man nicht mit einem ins Gesicht gemeißelten Ausdruck namens „Angst“ durch die Gegend flanieren, wenn es um ein neues Foals-Album ging und wem wäre das wichtiger als mir? Gründe mochte ich im Vorfeld genügend ausgemacht zu haben und alle hießen „What Went Down“, ein Song so laut und mit Eiern ausgestattet, die mit dieser Band bzw. mit den Gründen für meine innige Liebe zu dieser nichts zu tun haben. Aber dann stechen wir in See mit einem Song, der buchstäblich das vorhat („A Knife In The Ocean“), der das auf Hochhäuser kraxeln und inbrünstig mitsingen auf ein neues Level hebt, weil Gänsehaut selbst welche bekommt und dann ja auch immer noch „Albatross“ da ist und ohnehin alles wieder gut wird. Liebe.
14 Helena Hauff Discreet Desires
Actress – dem immer dann gehuldigt wird, wenn mir danach ist, was zugegebenermaßen sehr häuig vorkommt – ist freilich nicht nur für seine eigene Musik verantwortlich, schließlich ist Werk Discs seit Jahren zuverlässiger Verteiler von ihm für gut befundener Töne. Fräulein Hauff aus Hamburg legte auf jenem Werk Discs vergangenes Jahr nach diversen großartigen 12ern nun ein Debüt-Album nach und es war ein launisches, unterkühltes Elektro-Album (sic!), informiert durch gammelige Drummachines, dem Cold Wave der 80er und jeder Menge Nebelmaschinen. Sie ist eine gute, gewiss.
15 Vince Staples Summertime `06
Was habt ihr eigentlich im Sommer 2006 so getrieben? Mit wem habt ihr es im Simmer 2006 so getrieben? Wo wart ihr und überhaupt? Doppel-Alben sind so eine Sache und solche Sätze als Einstieg nach dem Cold Opener ebenfalls. Dabei hätte das gute Stück auch auf eine Platte gepasst. Anyway, wer mit 21 soviel zu erzählen hat und das dann mit so wenig Besserwissertum, dafür anhaltend grandioser Ezähltechnik auf die Beine bekommt und den Bass blubbern lässt, weil jung und so, das ist fantastisch.
16 Apostille Powerless
Noch etwas wofür ich Molly Nilsson dankbar sein darf, denn ihr befreundetes Label Night School Records zeichnet für diesen Knaben verantwortlich, der herrlich hymnische Cold-Wave-Pop-Songs auf ein Album klatscht und mich das daraufhin gut finden lässt. Finde ich gut. Vor allem „Deserter“, mit jedem Recht dieser Welt auf der Jahres-Compilation. Finde ich auch gut. Lohnt sich in jedem Fall mal durch die Discographie zu lunzen.
17 DJ Richard Grind
Dass Dial Records auch 2015 nicht aufhörte mich mit s/w-Minimal-Techno-Gehupe der eher romantischen Art zu umgarnen, rechne ich den Hamburgern hoch an. Dass ausgerechnet DJ Richard als ungewöhnlicher Neuzugang für das Label-Highlight des Jahres sorgen sollte, wurde von mir nicht erwartet, aber mit großer Freude hingenommen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, hört „Savage Coast“. Hui.
18 Algiers s/t
Unabhängig der geballten und gebellten Fäuste, die der elektronisch infizierte Südstaaten-Gospel-Punk von Algiers auf mich abfeuert, unabhängig von der Wut, der Wucht und des Wahnsinns, ist das ein Album, welches ich 2015 so nicht noch einmal zu hören bekam. Universell einsetzbar sowieso, nur Lern-Musik it is not.
19 Frits Wentink Rarely Pure, Never Simple
In der Regel führe ich allerhand unbedeutender Statistiken über diese Listen, aber ob sich jemals mehr Niederländer in einer Top 50 tummelten, ist akut nicht zu überprüfen. Muss Kollege Wentink auch egal sein, der mit einem überraschenden und permanent Haken schlagenden House- und Bass-Album um die Ecke lugt, wie so ein Luger das eben tut. Anti-Boys sagen inkohärent, Fan-Boys sagen abwechslungsreich. Ich sage: Dicker Tip.
20 Glenn Astro Throwback
Astros astreine Übersetzung amerikanischer Jazz- Rap- und Soul-Regeln in die Spielwelt Westfälischer Housekunst. Der Essener Glen ist wie die Kölner von Erckert, Hodino, Graef etc. einer dieser umtriebigen Bande aus beatbastelnden Westfalen, die die jahrzehntelange Ernährung bestehend aus den Plattenkisten Groove Attacks bestens umzusetzen wussten.
21 Bleib Modern All Is Fair In Love And War
Ich kann gar nicht mehr sagen, wo ich diese Platte bzw. Band überhaupt aufgetrieben habe, es wird irgendeine Nacht auf bandcamp gewesen sein. Wichtig ist nur: Aktuell erscheint direkt der Nachfolger eines betörend verstörenden Albums entschleunigter in Reverb ersaufender Post-Punk-Depression. Alles etwas drüber, freilich, alles etwas düster, alles etwas großartig.
22 Nosaj Thing Fated
Schon auf Chance The Rappers erstem Mixtape gab es eine fabelhafte und Jahres-CD-würdige Zusammenarbeit der beiden. Auf Nosaj Things dritten Album gibt es ebenfalls such a thing, und was für eine. Nach einem eher okayen Album kommt Fated als eher RnB-informiertes Stück Beatgeknisper daher und haut mich endlich mal wieder um.
23 Grant The Acrobat
Dies ist wahrlich eine Christopher-Platte. Ausufernde, langsam sowie analog anrollende House-Tracks, welche gerne an der 10-Minuten-Marke kratzen, während sie entspannt und ziellos umherwandern, alles nach alten Hollywood-Haudegen benannt.
24 Desperate Journalist s/t
Wie fein das alles ist. Manche schreiben etwas von The Organ, andere wollen Savage brüllen, aber schreibt lieber mehr Desperate Journalist, nicht nur, weil der Bandname (bedingt durch The Cure, eh) mich zutiefst erfreut. „Hesitate“ im Club geht übrigens immer, nur mal so.
25 JuJu Rogers From The Life Of A Good-For-Nothing
Manch einer wird behaupten, dass man sich mit lines a la „What's popping Germany“ der gemeinen Anbiederei schuldig macht, ich würde behaupten, dass JuJu eines der Rap-Alben des Jahres an den Start brachte, weil Traditionsbewusstsein mit dieser Platte seinen Unwort-Status abgab und es auch ganz okay ist, dass nicht alle ganz so grimmig sind wie das Sweatshirt.
26 Levon Vincent s/t
Auf einmal war er da. Ein sackschwerer Viererpack voller krautigem Techno, auf das Skelett ausgezogen, mal schlufig, mal widerspenstig. Vincent verschenkte diesen Brocken unbequemer Wahrheit einen Tag zuvor, dann standen die insgesamt acht Seiten plötzlich zu unbequemen Preisen in diversen eingeweihten Plattenläden.
27 Onra Fundamentals
Onra kann und mag ich alles verzeihen. Über seine Konzept-Alben habe ich alles geschrieben, über die semiguten Alben auch, gerne verweise ich auf seine überragenden 90s-Rap-RnB-Tapes, die er endgültig zur Inspiration für ein neues Album nutzte. „Anything“ war nicht umsonst einer der Tracks meines Sommer.
28 Knxwledge Hud Dreems
Klar, wenn ein Beattape auf Stones Throw erscheint, ist es meist eine Madlib-Übung zwischen zwei Zigaretten (und trotzdem super), aber dank umsichtiger Talent-Scouts durfte sich Knxwledge nach vier Jahren der Mixtape-Verbreitung und kleinerer EPs endlich an einen offiziellen Vier-Seiter wagen, der dank seines Souls und entspannten, aber tieeeeeeefen Bauweise der <30-Skits und Short-Tracks perfekt auf dieses Label passt. Chapeau!
29 Fort Romeau Insides
In der ME-Rezension schrieb ich einst etwas von „bester Doppel-B-Seite des Monats“, weil sich Kollege Fort der Romantik von alten House-B-Seiten hingibt, versucht elegante, leicht futuristische Roller zu basteln, die an die alten, verkannten Helden auf den B-Seiten alter House-12“s erinnern sollen. Läuft. Ist übrigens ganz passable Lern-Musik.
30 Anthony Naples Body Pill
Naples ist eher so der EP-Guy für das abgefahrene Trilogy-Tapes-Label, auf Four Tets Text-Label schob er 2015 nun ein „Album“ nach, welches sich die Anführungszeichen verdient, da sich die Spieldauer eher auf James-Pants-Niveau einpendelt. Dass man im Allgemeinen Platten aber mittlerweile öfters hören darf, ist in diesem Fall echt hilfreich.
31 Petite Noir La Vie Est Belle / Life Is Beautiful
Mein eigentlicher Star seinerseits im Jahre 2015 war die hübsch betitelte „King Of Anxietey“-EP, welches seinen größten „Hit“ seit dem 2011er „Disappear“ - „Chess“ - auch auf das Album stülpte. Was das ganze Ding letztlich auch ordentlich aufwertete. Ich mag ihn, so hätte eine vernünftige Solo-Platte von Kele mal klingen dürfen.
32 Jenny Hval Apocalypse, Girl
Aus der deprimierenden Erfolgsreihe: „Künstler, die viel mehr Menschen kennen und verehren sollten“. Jenny Hvals Apokalypsen sind die persönlichen, sie wickelt sie in Songs ein, die ich kaum auseinander bekomme, und wenn, dann erschrecke ich mich, aber sie gehen ja nicht, sie bleiben, für immer. Mädchen, diese Apokalypse nehme ich mit.
33 DIVA Divinity In Thee
Ganz gut, dass sie kein Snickers am Start hatte und ganz die DIVA blieb, welche auf einem Stones-Throw-Sub zum Geheimtipp mutierte und spätestens seit dem Fan-Video mit komplett passender Wong-Kar-Wai-Optik ein Stein in meinem herzförmigen Brett bewohnte. Obskurer Pop in kleinen Buchstaben. I like.
34 Co Lo Na Na
Zwischen Forest Swords, Actress, Gerry Read, Alva Noto und Onra sagen zu dürfen „Hier bin ich, hört mich an“, das konnte der/die/das garantiert nicht zuckerfreie/n Co La 2015. Wtf did I just hear?! Over and over again btw. Stakkato-Geklappere, Geblubbere, Gehämmer, Gezirpe, Genöle. Es muss mehr von diesen Menschen geben. Hört das. Echt mal.
35 Jlin Dark Energy
Planet Mu interessiert es glücklicherweise nicht einen halben Meter, ob sich die Welt um sie herum nach dem anfänglichen Europa-Hype noch groß für Footwork und Co. interessiert. Dass man dem Genre und Hörer deshalb gleich alles abverlangt, ist diesem unbequemen Experiment dieser New Yorker Dame zu verdanken. Uff.
36 Young Fathers White Men Are Black Men Too
Es mag immer mal wieder ein Album auf meinem Teller landen, welches mich fragt, was ich von Hip-Hop eigentlich erwarte und mit meiner Antwort gut zu leben weiß. Ob TV-On-The-Radio-meets-Shabazz-Palaces dem letztlich gerecht wird, weiß ich nicht, aber kraftvoller kam mir letztes Jahr kaum etwas anderes unter die Ohren.
37 Abra Rose
Die erfolgreichen Pokemon-Trainer unter uns wissen, dass ein verdammtes Abra sich im Eifer des Gefechts hinfort teleportiert, etwas, das dieser jungen Dame nicht passiert, schließlich singt sie nicht umsonst mit dem Titeltrack ihres House-Not-House-RnB-Opus „I'm young and I'll waste you away“. Der Song zum Karriere verbrennen und ins Auto steigen. Nächster Halt: Unvernunft. Verdammte. Ohrwürmer. Allesamt.
38 Julia Holter Have You In My
Julia macht es mir nicht leichter, der Welt da draußen aber schon. Ich sehe aber vor allem höre den Zusammenhang. So darf mir Have You In My Wilderness zwar gefallen, aber nicht mehr das mit mir anstellen, was den ersten drei Alben vergönnt wär. Jammern auf hohem Niveau bleibt das dennoch, denn die Hinwendung zum schonungslosen Pop kann nicht jeder so stilvoll wie die Holter.
39 Jupiter Jax Visitors
Eine dieser 100% Silk-Platten, bei der ich nie weiß, woran ich an ihr bin. Umgekehrt ist das eher der Fall, ich lasse sie mal machen, passt schon. House-Not-House, verklebt, etwas schmierig, unanständig fast, aber ungemein anziehend. Von den beiden Platten, die er oder sie dieses Jahr veröffentlichte die beste.
40 Ceremony The L-Shaped Man: The Demos
Ceremony darf man nicht mehr mögen. Sie waren eine harte Band mit harter Musik und plötzlich mutierten sie zum Post-Punk-Sellout mit verletzlichen Texten, altbekannten Gitarren sowie Melodien zum herumheulen und sich in Selbstmitleid suhlen. Ich darf Ceremony jetzt mögen. Allerdings nur in der Demo-Version, welche leider nur au Spotify erhältlich ist.
41 Jesse Jackett JUNK
Eine Liste ohne Stones Throw ist einfach keine von mir, aber außer König James Pants gab es 2015 noch eine eher absurde Platte, die zum sonst raplastigen Output des Labels einen massiven Kontrast darstellt. Ein kurzes Vergnügen zwar, dafür eines, das haften bleibt. New Wave, Hip Hop und eine (un)gesunde Portion Wahnsinn auf einer Platte, die ihr so im letzten Jahr kaum zu hören bekommen konntet.
42 Ava Luna Infinite House
Ava Luna ist immer noch eine hilflos unterschätzte Band, die eine Lücke an Kreativität, Irrsinn und Witz füllt, die The Chap hinterlässt, wenn sie mal nicht da sind. Weirder Art-Rock, weiterhin, auch wenn der Vorgänger, der nur ein jahr zuvor erschien, immer noch besser ist. Tip Top dennoch.
43 Visionist Safe
Visionist fertigt in (mutmaßlich) irgendeiner düsteren Höhle (muss ja, hört euch das doch mal an) kleine Grime-Brocken, sägt dran rum, spuckt drauf, klatscht Vocals darunter und verkauft das als Musik. Das ist anstrengend und herausfordernd genug um als Modern-Love-Platte durchzugehend und mindestens genauso belohnend.
44 U.S. Girls Half Free
Erstmals kam sie mir in Vorbereitung meines zweiten Prom-Tapes unter, da ihr stranges Cover von „The Boy Is Mine“ meine vollste Aufmerksamkeit verdiente. Jahre später das erste Album auf 4AD, leicht kruder Pop mit diversen Lo-Fi-Spielchen und wunderbaren Texten.
45 Maribou State Portraits
Da Frühling und Winter akut nicht voneinander zu unterscheiden sind, wird sich dieser besonders zur aufgehenden Sonne taugliche Mix aus früh-Tet'scher Folktronika, Bonobo'scher Stampf-Klackerei und ungrimmigem Brit-Bass auch weiterhin auf der Playlist befinden. Tip (Naja, wie alles hier).
46 Arca Mutant
This year's top Modern-Love-Künstler, der gar nicht auf dem Label ist. Mutant klingt manchmal so wie der Typ aus The Fresh Prince, der die Jungs mal fragte, ob sie wissen, was was die Haut am Körper hält. Wahnsinn.
47 Pins Wild Nights
Ich kann nicht aufhören wollen sie zu herzen, wenngleich nichts mich mehr so begeistert hat wie die erste mit Glitzer überzogene 10“ vor ein paar Jahren. Album 2 hat dafür mehr Hits als die Debut-LP und wird mich in gut einem Monat in der ersten Reihe tanzen sehen sowie meine Gesichtsbehaarung schüttelnd und begeistert wähnen.
48 Sophie Product
Diese ganze PC-Musik-Schose habe ich nie mitnehmen wollen, bei all dem „in the know“-sein, welches ich mir attestieren will, wenn ich einen guten Tag habe. Aber: Ich gebe gerne zu, dass „BIPP“ ein gnadenlos funkelndes guilty-pleasure-neu-definierendes Stück H-O-U-S-E-P-O-P bleibt, welches auch zwei Jahre später auf einer Art Mini-Album Sophies funktioniert.
49 George Fitzgerald Fading Love
2010 meinerseits noch als B-Ware, als schlechte Joy-Orbison-Kopie abgestempelt, hat auch Georgie-Boy die UK Garage verlassen und tuckert über die holprigen Landstraßen des ab und an Schmuddel-House. Eine ziemliche Rutschpartie, aber charmant ist das ja schon. Beifahrersitz, here I come.
50 Squarepusher Damogen Furies
Enden wir mit einem Knall. Wobei, eher sind es Fantastilliarden an eben jenen; gestapelt, verschachtelt, dann abgefeuert. Bekloppt wie eh und je. In einem eher enttäuschenden Jahr für WARP gefiel ausgerechnet der Melodieschlachthof Squarepushers noch fast am meisten.
Das ist aber doch mal eine wirklich lobenswerte Aufbereitung - wow. Echt spitze ... und enthält dann wirklich den ein oder anderen Tipp zum Nachholen. Luke Vibert hatte ich zum Beispiel komplett verbummelt
Zitat von victorward im Beitrag #189Das ist aber doch mal eine wirklich lobenswerte Aufbereitung - wow. Echt spitze ... und enthält dann wirklich den ein oder anderen Tipp zum Nachholen. Luke Vibert hatte ich zum Beispiel komplett verbummelt
Vielen lieben Dank und viel Spaß damit. Ich weise (dann aber auch ein letztes Mal) auf die Mixtapes hin, falls Du einen groberen Überblick haben magst.
Eine Liste mit EPs kommt auch, die dann aber relativ nackt. Das war auch @Reverend der Grund für den Zeitpunkt. Die Liste ist natürlich einen Monat alt, jedoch kam ich ich in letzter Zeit einfach kaum dazu mich mal hinzusetzen und ein paar Takte zu schreiben. Gerade bei Molly war mir das sehr wichtig.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #18827 Onra Fundamentals
Onra kann und mag ich alles verzeihen. Über seine Konzept-Alben habe ich alles geschrieben, über die semiguten Alben auch, gerne verweise ich auf seine überragenden 90s-Rap-RnB-Tapes, die er endgültig zur Inspiration für ein neues Album nutzte. „Anything“ war nicht umsonst einer der Tracks meines Sommer.
Damn, das Ding wollte ich doch beim finalen Listenbasteln auch noch mal hören.. War aber auch beim ersten Durchhören auch zu enttäuscht, gemessen an dem Standing das Onra bei mir hat. Die Messlatte ist mit den beiden Chinoiseries und Long Distance halt brutal hoch (hattest du die im Papier-ME oder im Forum besprochen?), ich hatte ganz was anderes erwartet, als so ne Schmonzette.
Ok, wenn du Fundamentals drin hast, hör ich jetzt nochmal rein. Und danach Jesse Hackett- intressante Liste, kenn nicht mal die Hälfte.
Daumen hoch, Mr. Freeman! Ich warte mal gespannt auf die MIB und höre dann in den Rest noch rein. Erste Erkenntnis: Dass ich dem Fort Romeau Album zuerst ungeduldig entgegen gefiebert habe um es dann komplett zu verpassen, das ist schon großes Kino.