Was für ein Jazzstil Mingus ist? Im Grunde genommen denke ich ist es eine modernisierte Variante von Duke Ellington, wenn man so will das Gegenteil der Vorgehensweise z.B. eines Miles Davis- wo man ins Studio ging und mit wenigen Anweisungen einfach losgelegt hat. Er war vor allem Komponist (seine Virtuosität am Bass war nur ein Nebenaspekt)- und das Kollektiv stand verstärkt im Vordergund. Ansonsten hat es Von Kolock ganz gut beschrieben: Für ihn war die schwarze Musikhistorie "Black Classical Music"- mit der er arbeitete (neben Einflüssen aus der europäischen Musik, spanische Volksmusik etc.). Leider habe ich keine Alben nach seinem Comeback nach seinem Aufenthalt in der Psychiatrie und die frühen Alben sind bei mir lückenhaft: Mir persönlich gefällt noch z.B. Blues and Roots, Charles Mingus presents Charles Mingus (mit Eric Dolphy), der Livemitschnitt at Antibes sehr gut- aber hier fällt es mir schwer bei der Fülle an klasse Alben (vor allem ab ca. 59- wobei davor auch z.B. Pinecanthropus Erectus gut ist) ein zentrales Werk herauszunehmen.
Das lief bei mir oft die letzten Wochen The Dreamers bzw. John Zorn / O'o von 2010
Das ist der Nachfolger zu "The Dreamers" von 2008 und hat wunderschön fließende Instrumentalstücke. Jamie Saft breitet den Teppich aus und Marc Ribot läßt so wunderbare Texturen einfließen, manchmal exotisch oder mit Surf-Einflüssen. Und immer weder schiebt sich das tolle Vibraphon von Kenny Wollesen dawischen. Den mag ich sowieso, seit ich ihn mal Live mit Bill Frisell gesehen habe.
Wer es etwas ruhiger und akustischer mag: Die Marc Ribot /Silent Movie von 2010
Er arbeitet sich ja auch gerne mal an Funk, Rock und Blues ab. Wer es traditioneller haben will: das hier ist kein Gegniedel, sondern überwiegend eine angenehm traditionelle Neo-Bop Scheibe mit kurzen Ausflügen zum Fusion, bei der die Band als Ganzes im Vordergrund steht - der Bass treibt, die Hammond tuckert, alles swingt und drüber melodiöse und lockere Soli.
1. I'll Catch You 2. Not You Again 3. Big J 4. Loose Canon 5. Love You Long Time 6. Hive 7. Heel to Toe 8. Do I Crazy? 9. Mrs. Scofield's Waltz 10. Six and Eight 11. Freepie
John Scofield - Electric guitar Kenny Garrett - Alto saxophone Brad Mehldau - Piano Christian McBride - Double bass Billy Higgins - Drums
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Hat jemand Empfehlungen bezüglich Sonny Rollins, wenn man "The Cutting Edge" und "Tenor Madness" mag? Hab in einiges von ihm reingehört, und mit seinen späteren Sachen sowie mit "Way Out West" wurde ich nicht so recht warm.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Die "Saxophone Colossus" sollte oberste Priorität haben. Ist eine Platte für den Hausgebrauch und nicht nur für ausgewählte Jazz-Momente. Desweiteren mag ich auch die "Freedom Suite" sowie "The Bridge" sehr.
Zufällig heute drüber gestolpert, als "Nur-Download" gibt es ab Anfang Oktober ein paar Auszüge aus der Zusammenarbeit von Sonny Rollins mit dem Miles Davis Quintet. Dürfte von Anfang bis Mitte der 50er Jahre sein.
Achso, und vermutlich handelt es sich um Live-Aufnahmen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Die Frau hat auch schon lange nichts mehr rausgebracht, aber man kann das Wunderkind und "Princess Of Jazz" aus Aserbaidschan trotzdem mal erwähnen.
Aziza - 1991 Always - 1993 Dance Of Fire - 1995 Seventh Truth - 1996 Jazziza - 1997 Inspiration: Colors & Reflections - 2000 Shamans - 2002 Contrasts - 2006 Contrasts II - Opera Jazz - 2007
Ich habe damals AZIZA und ALWAYS gekauft, aber sie dann vollkommen aus den Ohren verloren, von einem Konzert vor 10 Jahren mal abgesehen. Gestern habe ich mir mal einen kleinen Sampler erstellt, der quer durch die Alben geht. Der Experte wird erkennen, daß ich nicht das ganze musikalische Spektrum abgedeckt habe. Tendenziell habe ich mich eher an instrumentale Uptempo-Nummern gehalten, da ich ihre vokalen Ausflüge und den Skatgesang nur in reduzierten Dosen ertrage. Ihre Mischung aus Jazz, Klassik und Mugham ist jedenfalls meisterlich. Wenn sie immer noch in Deutschland wohnt, ergibt sich hoffentlich mal wieder ein Auftritt in meiner Nähe ...
Instrumental Works 01 Always 02 Boomerang 03 Guarding Dreams 04 Fire Worship 05 Interlude 06 Character 07 Holiday Blessings 08 Heartbeat 09 Red in Black 10 Insult 11 Dance Of Fire 12 Singing Nature 13 Tea On The Carpet 14 Sunny Rain 15 Endless Power 16 Marriage Suite 17 Contrasts
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Ich schieb das noch hinterher: Eine wunderbares Stück, das meines Wissens auf keiner der 9 Alben zu finden ist (es sei denn in einer Version mit Bonus-Tracks, die ich nicht kenne)
Aziza Mustafa Zadeh - Oriental Ornament (Live 2010)
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Nur kurz zu Sonny Rollins (da ich gleich weg muß): Auch ich halte Saxophone Collossus für seine Beste- gleichwohl nah dran ist auch Newk`s Time (u.a. mit Wynton Kelly (piano) und Philly Joe Jones (Drums)), seine Liveaufnahmen (A Night at The Village Vanguard) und vergesst mir auch bitte nicht die Aufnahmen unter Max Roach (z.B. At Basin Street mit Clifford Brown) und Monk (Brilliant Corners).