Jetzt einmal im Suff, in Ruhe und in Anwesenheit von 2 Glühwürmchen die neue Vince Staples gehört. Wieder ein großartiges Album. Erneut recht düster und intensiv, musikalisch an vielen Stellen minimalistisch, immer wieder experimentell und vor allem mit Unmengen schwerer Bässe garniert
Ja, ich habe es jetzt genau einmal durch, in Ruhe, im Suff und ohne Glühwürmchen. Zwar vermisse ich ein wenig diesen staubig-trockenen Sound mit Rock-Anleihen von "Summertime '06", aber das neue Album ist auf seine ganz eigene Art super. Irgendwo habe ich gelesen, dass Vince Staples von seinen Produzenten einen Techno-Sound eingefordert hat und man hört das tatsächlich auch ganz gut raus. Die Beats sind vom Rhythmus her natürlich klar Hip Hop, aber die Sounds bedienen sich durchaus in Detroit. Das hat was ganz eigenes. Und die Portion Darkness, die Vince Staples selber ohnehin zuschießt, tut ihr übriges. Das werde ich noch sehr häufig hören.
Und besonders freut mich, dass es mit 12 Songs schön knackig daherkommt. Knackig von den Beats her sowieso, die Produzenten sind ja zum größten Teil auch aus dem Elektrobereich bzw. nicht vom Hip Hop. Ich brauch noch ein paar Durchläufe, aber bisher gefällt mir das schonmal sehr gut.
Dann noch kurz zum besten Grime-Album des Jahres, nach Wileys Brett. Manga Saint Hilare - Outbursts From The Outskirts. Insgesamt recht klassischer Grime, was schön ist, in Zeiten in denen sich die Engländer mal besser (Stormzy) mal schlechter an die Amis anbiedern. Und immer wieder bekommt man auch etwas ruhigere Momente zu hören, was ja Wiley z.B. dieses Jahr auf Godfather absolut nicht zulassen wollte.
Ich nehme übrigens zurück, dass die Rhythmen auf "Big Fish Theory" durchweg Hip Hop sind. Da häufen sich doch die Gegenbeispiele (z.B. "Crabs in a Bucket", "Love Can Be...", "Homage"). Insgesamt ist das schon sehr abwechslungsreich, durch die Soundpalette aber zugleich ziemlich homogen.
Vielleicht keine wirklich Sensation dieses instrumentale HipHop Album auf Stones Throw, aber für den Moment fühlt sich das Ding toll an. Sehr kurze, verspielte und skizzenhafte Tracks mit knackigen Beats, tollen elektronischen Spielereien und Einflüsse aus Soul und Jazz. Unspektakulär, aber gut
Gefällt mir auch sehr gut. Schön knackig und kurz. Die Beats holpern wie mit Hand (und ohne nachträgliche Korrektur) in die MPC gedrückt und der Sound klingt nach echt analog angedickt. Die Bandmaschine links im Bild benutzt er womöglich wirklich.
Eine sehr interessante Stimme hat J.I.D aus Atlanta - und mit viel Flow. Von ein paar wenigen markanten Tracks wie "Never" instrumental eine sehr entspannt gehaltene Platte. Gefällt mir gerade gut
Hab mir heute auf Netflix die HipHop - Doku "The Get Down" angeschaut, gleich alle vier Folgen am Stück. Die Anfänge werden erschöpfend behandelt, im "Golden Age" geht der Doku leider etwas die Luft aus, wahrscheinlich wegen der Vielzahl an Künstlern, die es da bereits gab. Denke, da wird noch eine Staffel folgen, denn die endet mit "The Chronic" von Dr. Dre. Auf jeden Fall sehr zu empfehlen, vor allem für junge Leute, die nur wenig über die Anfänge wissen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Falls sich noch jemand an Everlast von House Of Pain erinnert, der hat ein Mixtape herausgebracht, das man hier kostenlos runterladen kann.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #533Hab mir heute auf Netflix die HipHop - Doku "The Get Down" angeschaut, gleich alle vier Folgen am Stück. Die Anfänge werden erschöpfend behandelt, im "Golden Age" geht der Doku leider etwas die Luft aus, wahrscheinlich wegen der Vielzahl an Künstlern, die es da bereits gab. Denke, da wird noch eine Staffel folgen, denn die endet mit "The Chronic" von Dr. Dre. Auf jeden Fall sehr zu empfehlen, vor allem für junge Leute, die nur wenig über die Anfänge wissen.
Das klingt sehr spannend. Zwar zähle ich mich nicht mehr zu den jungen Leuten, aber ich bin ja erst spät beim Hip Hop eingestiegen. Ich hoffe, dass es irgendwann eine Kauf-Variante gibt.
Wobei das musikalisch ja eher in die RATM-Richtung geht, daher ist das hier vielleicht falsch? Auf jedenfall sehr gut und rockt!
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Interessanter Abriss zum Thema Art-Rap inklusive Hörbeispielen. Unter anderem mit Billy Woods.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Action Brondon - Blue Chips 7000, für mich etwas top oder flop, gerade weil ich manche Beats holprig finde und Action zwar gut rappt, aber mit Stimme und Flow kaum variiert. Es sind aber auch ein paar Songs drauf, die zum besten gehören, was der Mann in seiner Karriere gemacht hat. Besser als Mr. Wonderful!
Wiki - No Mountains in Manhattan, der Typ ist so unangestrengt New York, da kann der A$ap Mob nur neidisch werden (die haben nämlich mit Cozy Tapes 2 ein gar nicht mal so tolles Album veröffentlicht). Ich fühle mich an Company Flow und Def Jux Zeiten erinnert, allerdings ohne dass es anachronistisch klingt, dafür sorgen Exkurse zu Footwork und Trap. Das beste was er rausgebracht hat, seit Ratkings So It Goes. Seine Stimme muss man allerdings mögen.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #537Interessanter Abriss zum Thema Art-Rap inklusive Hörbeispielen. Unter anderem mit Billy Woods.
Wieder was gelernt. Von Art Rap ahtte ich noch nie gehört.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig