Lisa Fitz war bis dahin als nette Moderatorin einer harmlosen Volksmusik-Sendung bekannt, als sie plötzlich den persischstämmigen Musiker Ali Halmatoglu heiratete. Die vielfältigen Reaktionen darauf hat sie dann - zusammen mit der Band ihres Mannes - in diesem Lied verarbeitet. Manchmal muss man genau hinhören, z.B. bei all dem Getuschel im Hintergrund ("Hams des ghört, die Fitz hat an Perser geheiratet... so a Sau!"), und unvergessen ist der herrlich ordinäre Ruf "Ui, a Nääga!". Der am Ende besungene "Bastard" feiert heute als Nepo Fitz sehr ordentliche Erfolge als Kabarettist.
Ich bin aus dem Staunen nicht herausgekommen, als ich diesen Song im Zündfunk auf Bayern 2 hörte, die spielten auch gleich die B-Seite "Wir wollen einen Mann auf dem Titelblatt ham". Leider gab es die Single nur im Eigenvertrieb, ich habe sämtliche Rosenheimer Plattengeschäfte danach abgesucht, gefunden habe ich sie dann in der Elektroabteilung des Panorama-Einkaufszentrums. Später kam noch das Album dazu, das es bis heute nicht zu einem CD-Release geschafft hat, aber man kann das ja selber digitialisieren.
ZitatIch weiß noch, wie wir vor über 30 Jahren am Fußballplatz den TSV Brannenburg anschauten, der Prexl Arno, du und ich. Wir wetteten damals, wer es weiter bringen sollte: Joe Dolce mit Shut uppa your Face oder Visage. Du hattest mal wieder Recht.
Durch das tolle Heaven 17 Album kam ich dann auch auf The Human League, zunächst noch in der ersten Formation. "Being Boiled", eigentlich von 1978, war da gerade wiederveröffentlicht und in UK zum Hit geworden (in D erst einige Jahre später). Die düstere Kraft des Songs hat mich sofort fasziniert, da musste die 12" her, auch wenn da nur genau das gleiche drauf war wie auf der 7".
Und der Sog der elektronischen Popmusik wirkte weiter, besonders der roboterhafte Gary Numan mit seinen düsteren Melodien hatte es mir angetan. Ich hätte da auch "Cars" oder "Down In The Park" nehmen können. "Are Friends Electric" feierte ja viele Jahre später seine Wiedergeburt als Mash-up, als der Song als Backing Track für "Freak Like Me" von den Sugababes.
"Breaking Glass" ist ein höchst intensiver Film über die quälenden Anfänge, den langsamen Aufstieg zum Superstar bis zum psychischen Zerbrechen einer jungen (Punk-) Sängerin, die von Hazel O'Connor eindringlich dargestellt wurde. Beim finalen Höhepunkt kommt erst diese Konzerszene, dann flüchtet sie panisch und halluzinierend in die U-Bahn und bricht endgültig zusammen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich danach ziemlich fertig im Kinosessel gehangen habe.
Im realen Leben ist es der Dame übrigens ähnlich ergangen, wenn auch nicht ganz so extrem. Heute widmet sie sich eher jazzigen Klängen, ich meine, sie hat erst vor kurzem ein neues Album herausgebracht.
Zitatdas ging mir ganz genauso. und danach bin ich monatelang mit tief kajal schwarz umrandeten augen rumgelaufen. leider hat es für mich die zeit nicht überdauert. heute finde ich das ziemlich schrecklich.
Meine erste Begegnung mit Yello, aus der sich eine bis heute andauernde und finanziell sehr unvorteilhafte Beziehung entwickeln sollte. Gleich nachdem ich den Song im Radio gehört hatte, musste ich die 7" haben, und die B-Seite "Bostich" gefiel mir sogar noch besser. Mit der nächsten Maxi "You Gotta Say Yes To Another Excess" gings dann richtig los, und heute steht ein mehr als ordentlicher Stapel von Yello-CDs und 12"s bei mir rum.
Und weiter zu meinen elektronisch-poppig geprägten Wurzeln. Nachdem er Ultravox verlassen hatte, kam John Foxx mit dem kühl-maschinellen Album "Metamatic" auf den Markt. "Underpass" lief damals manchmal im Radio und hat mich sehr fasziniert, ich habe aber lange gebraucht, bis ich rausgefunden hatte, von wem der Song stammte. Wenn man ihn heute hört, kann man erahnen, wie bahnbrechend er damals war.
Ohne John Foxx gingen Ultravox andere Wege. Sie taten sich mit ex-Teeniestar Midge Ure zusammen, der auch schon bei Visage maßgeblich mitgemischt hatte, und setzten auf einen zugänglichen Sound mit hochwertigem Songwriting. Mir hatte schon die äußerst eingängige erste Single "Sleepwalk" sehr gut gefallen, das war cleverer Wavepop, aber mit "Vienna" wurde alles anders. Eine sehr atmosphärische Produktion mit dem charakteristischen Beat, eine Solo mit der elektrischen Violine und Midge Ure's großartige Stimme, dazu das äußerst stylishe Video, da blieb mir die Spucke weg und ich wusste dass ich das haben musste. Ultravox waren dann auch eine meiner Lieblingsbands der folgenden Jahre, da mir ihre Entwicklung in richtung elektronischen Edelpop sehr entgegenkam.
Aus der Ursuppe der Deutsch Amerikanischen Freundschaft gingen Liaisons Dangereuses hervor, die dann auch ein düster-waviges Album veröffentlichten. Trademark-Song war sicherlich das extrem tanzbare "Los ninos del parque", das später auch einige Male geremixt und gecovert wurde - unter anderem von Delkom, dem Projekt von Gabi "DAF" Delgado.
Ein einziges Mal hatte ich den Song im Radio gehört, und was habe ich gesucht, bis ich die Platte endlich mal hatte. Als ich die Single bei meinem Stammladen, dem Disco Shop in Rosenheim, bestellen wollte, hatten die Mädels nur Fragezeichen über dem Kopf, und der Katalog kannte die Band nicht. Blieb erst mal nur das Radio, und auf Bayern 3 gab es damals die Nachmittagssendung "Club 15", bei der auch Geburtstagswünsche erfüllt wurden. Also habe ich mir das gewünscht, verbunden mit Grüßen an meine Schulklasse, und prompt wurde es auch gespielt. Am nächsten Tag standen diverse Klassenkameraden vor mir, die wissen wollten wer das ist, woher ich das kenne, und ob ich es habe und überspielen könne.
Das Album habe ich dann irgendwann in einem Plattenladen gefunden, die 12" bekam ich dann vom Malibu-Versand, da war aber auch nur die LP-Version drauf. Die 7" klang etwas anders, die fand ich dann später auf einer Remix-Maxi-CD.
ZitatSagen wir es mal so, wüsste ich nicht, von wem "Vienna" stammt, gefiele mir das Lied ganz gut. "Underpass" gefällt mir natürlich viel besser. Und "Los ninos del parque" lief in jeder Disco rauf und runter. War okay, aber DAF mochte ich lieber
Hervorgegangen sind sie aus der Düsseldorfer Punkband Male, die sich gerne mit den Kollegen von den Toten Hosen zoffte. Diese brachen eines Nachts in den Übungsraum von Male ein, verwüsteten diese und urinierten an die Wände, woraufhin Male dort rausflogen und die Hosen einziehen konnten. Als ersten Song (nach der Umbenennung vom ürsprünglichen Namen ZK) veröffentlichten die Hosen dann den Song "Jürgen Engler gibt ne Party und wir kommen nicht rein".
Besagter Jürgen Engler führte seine neue Band Die Krupps dann allerdings mehr in Richtung Industrial, und brachte mit "Stahlwerksinfonie" ein vielbeachtetes Werk heraus, danach wurden sie tanzbarer und brachten die Maxi "Wahre Arbeit, wahrer Lohn". Charakteristisch war der Einsatz ihres selbst entwickelten Instruments "Stahlofohn", das im wesentlichen aus Metallblöcken verschiedener Größe bestand, auf die Engler mit Eisenrohren einschlug. Bandmitglied war damals (wie auch in späteren Reinkarnationen) Ralf Dörper, der 1983 Propaganda mitgründete.
Die Stahlwerksinfonie hatte ich mir damals gekauft, sie war auch im ME ziemlich positiv besprochen worden. Wie viele auf Alfred Hilsbergs Label ZickZack veröffentlichte Werke war sie aber relativ schwer genießbar, ich fand das werk zwar sehr hypnotisch, aber etwas zu dronig. Dann aber hörte ich im Zündfunk auf Bayern 2 Ausschnitte eines vom Sender veranstalteten Livekonzerts, darunter auch einige Songs von den Krupps. "Wahre Arbeit, wahrer Lohn" in einer leicht veränderten Neufassung, die so auch auf dem Nachfolgealbum "Volle Kraft voraus" erscheinen sollte, und weitere Songs wie "Goldfinger". Das Jagdfieber war wieder erwacht...
Das erste Album und natürlich der Eisbaer waren natürlich erste Sahne, und zu dem Zeitpunkt für die Charts ziemlich außergewöhnlich. Dann herrschte erst mal... Totenstille. Und irgendwann kam dann doch mal eine neue Single, die sich sofort in mein Herz gebohrt hat, nur dass ich damit ziemlich alleine war, denn das erwies sich kommerziell als großer Flop. Entsprechend war das auch das letzte Lebenszeichen der Band, und so musste ich die 7" in höchsten Ehren halten. Bis dann endlich die CD "The Sunrise Tapes" erschien, wo das endlich auch drauf war.