Für die Redaktionen dieser ganzen Hefte ist das wirklich bitter. Schon irre, ich hatte die De-Bug, die Groove und die spex im Abo. Alle weg. Bleibt mir noch der ME
Ich habe die SPEX in den 90ern lange gekauft, und ihr auch einige musikalische Entdeckungen zu verdanken. Irgendwann fand ich aber den inhaltlichen Stil unerträglich und war raus. Ob ich das Ende nun groß bedauern soll, weiß ich nicht. Es gibt noch andere dahinsiechende Magazine, die nur noch von alten Meriten leben, und um die es auch nicht schade wäre, die TITANIC zum Beispiel. Shit happens.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Es geht ein guter Freund wie Von Krolock das schön sagt. Und es gehen leider zu viele Freunde im Moment.
Ich sehe vor allem auch online wenig adäquaten Ersatz - englischsprachige Anlaufstellen einmal außen vor gelassen.
Nicht, dass ich aus der spex heute noch recht viel Infos gezogen hätte. Aber für mich selbst war es eben auch ein Medium einmal innezuhalten. Abends auf der Couch ein Monatsheft in den Händen zu halten und zumindest mal in Ruhe ein paar herausgepickte Themen eines gewissen Zeitabschnitts zu lesen. Der irre Output der Labels und die extreme Taktzahl an Musiknews im Netz machen mir langsam eher zu schaffen. Ein Monatsheft bietet zumindest eine Auswahl, kuratiert ein wenig und bietet doch etwas mehr als die immer gleichen Online-Album-Ankündigungen in Verbindung mit Promo-Video und Tourdaten.
Ich mag Kulturpessimismus nicht und ich schätze auch die Vorzüge digitaler Medien. Aber mir wird der klassische Musikjournalismus abgehen. Neues Nutzerverhalten hin oder her.
Und ich will nicht immer nur auf Bildschirme glotzen. Ich mag Papier.
Zitat von victorward im Beitrag #64Abends auf der Couch ein Monatsheft in den Händen zu halten und zumindest mal in Ruhe ein paar herausgepickte Themen eines gewissen Zeitabschnitts zu lesen. Der irre Output der Labels und die extreme Taktzahl an Musiknews im Netz machen mir langsam eher zu schaffen. Ein Monatsheft bietet zumindest eine Auswahl, kuratiert ein wenig und bietet doch etwas mehr als die immer gleichen Online-Album-Ankündigungen in Verbindung mit Promo-Video und Tourdaten.
Und genau das wollten sie doch nicht mehr. Wie schreibt Gehardt: "Die sogenannte Gatekeeperfunktion von Pop-Journalist_innen hat sich weitgehend erledigt." Für mich ist das die falsche Richtung. Gerade im immer unübersichtlicher werdenden Internetdschungel finde ich diese Funktion wichtiger als jemals zuvor. Ein Musikjournalismus, der diese Aufgabe nicht mehr erfüllen mag, ist für mich überflüssiger.
Aber ich weine der Spex eh keine Träne nach. Ich habe diese Vermischung von Journalismus und Gesellschaftswissenschaften immer gehasst. Die Intro als Kopie davon war genauso schlimm. Der vorgeschobene Grund des wegbrechenden Anzeigenmarktes spielt sicher eine Rolle, aber dass die Zeit für selbstreferentielles Geschwurbel vorbei ist, hat sich noch nicht bis zu diesen Leuten rumgesprochen.
ich weine immer noch täglich um die groove, deshalb trifft mich die spex eher so als fußnote. sie war da. sie war teilweise schön, sie war teilweise uninteressant, sie hat sich aber meiner meinung nach zurecht etabliert und auch in ihrer art ihren platz verdient. das geschimpfe über die klischees ist ja zum selbstläufer mutiert, das sehe ich eher schmunzelnd.
hat jemand eigentlich den tollen text von thomas koch (gründer des heftes) zur groove auf fb gelesen?
So langsam wirds dünn, zumindest außerhalb des Rockbereichs (da gibts noch eine Vielzahl an Magazinen, wohl weil die Klientel deutlich weniger internetaffin ist). Im elektronischen Bereich blieibt mir jetzt eigentlich nur noch die Faze, die ich auch abonniert habe. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.
Die Spex ist für mich die SPD unter den Musikmagazinen: nicht meine Wahl und trotzdem traurig über den Niedergang. Deren Themen berührten stark meine Interessen, deren (für mein Empfinden) übertrieben akademisierende Herangehensweise war mir aber immer irgendwie unsympathisch. Mit Autoren wie Dax und Diedrichsen hat mich stets eine Hassliebe verbunden, eben wegen dieser zuvor erwähnten Herangehensweise, aber dann wieder haben sie doch immer genug Eloquenz bewiesen, dass es sich doch oft lohnte, ihnen zuzuhören. Ja, ich find's schade, dass die Spex verschwindet, auch wenn ich sie selten gelesen habe und oftmals die CDs besser fand als das Heft.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
als ich gerade online gegangen bin und die 17 neuen einträge in diesem thread gesehen habe, war mein erster gedanke: na toll, jetzt macht die spex auch dicht. und siehe da ... 32 jahre kaum eine ausgabe verpasst. 1992 - 2006 im abo. *kotz*
der me wird jetzt aber definitiv abonniert. ich will nicht überhaupt keine musikzeitschrift mehr haben.
Mir bringen Mojo und Uncut mehr Spaß als der ME. Erstere habe ich auch abonniert. Wobei es auch beim ME immer mal wieder sehr gute Artikel gibt.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)