Zitat von CobraBora im Beitrag #984Das ist in der Tat bitter. Und auch mit "Satire" nicht mehr zu rechtfertigen.
Ist ja auch keine Satire.
Aber wie du richtig bemerkst ist das ja in der Regel die Immunisierung ggü jeglicher Kritik: "Alles nur fun/Battlerap."
Dass Kollegah abseits von seiner inzwischen sehr fragwürdigen Kunstfigur (bei dir ich eigentlich nur eine Überspitzung seiner selbst sehe - oder sowas wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung) nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse ist und sich durch Verschwörungstheorien, Evolutionsleugnung und sozialdarwinistisches Gehabe (ein schöner Gegensatz) hervortut ist eigentlich auch seit längerer Zeit klar. Was er an dem Nahostkonflikt etc. gefressen hat ist aber selbst mir unklar. Wenn er durch das Zündeln mit antisemitisch interpretierbaren Texten und Symbolen bestimmte Fanschichten mobilisieren will seine CDs zu kaufen, dann ist das sehr zynisch. Wenn da ein echter Kern dahinter steckt, auch nicht besser! Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Ich habe den halt früher tatsächlich gehört und das war auch einer meiner Einstiege in den Deutschrap, aber es zeichnet sich seit Jahren ab, dass mit dem nicht mehr viel anzufangen ist. Umso komischer, dass er so eine große Teeniefanbase hat. Ich könnte da irgendwie einen ganzen Aufsatz drüber schreiben.
Ich verstehe, dass Musiker im Moment ein Zeichen setzen wollen gegen Fremdenhass und Antisemitismus.
Aber grundsätzlich ist die Rückgabe der Echos natürlich vollkommener Schwachsinn. Der Echo ist ein Preis, der nichts mit Qualität zu tun hat. Er basiert auf Verkaufszahlen. Deshalb hat es meiner Meinung nach noch nicht mal Symbolwirkung, wenn jetzt alle ihre Echos zurückgeben. Denn der Preis ist nichts, aber auch gar nichts wert.
Was einen dann viel eher sorgen sollte ist, dass es offenbar genug Schwachmaten da draußen gibt, die sich diesen geistigen Unfug kaufen. Denn ansonsten hätte es diesen "Skandal" nicht geben können.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Es gibt Menschen, die hohe Verkaufszahlen für ein Qualitätskriterium halten. Und das sind nicht wenige.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
eigentlich hätten all die altsäcke, die jetzt ihre echos zurückgeben, ihn nie annehmen sollen. dass sie ihr zeug gut verkauft haben, wissen sie selbst. und falls sie gedacht haben sollten, damit auch ihre künstlerische leistung geehrt wird, wäre die naivität fast schon wieder rührend. na schön, aber ich weiß auch nicht, wie ich mich anstelle von klaus voormann verhalten hätte.
Ich finde einen auf Verkaufszahlen beruhenden Preis eh absurd. Diese VÖs haben doch schon vollste Aufmerksamkeit. Sollen sie halt die Regeln ändern und nach künstlerischen Maßgaben die Preise verteilen. Aber vermutlich bekäme dann auch eine Helene Fischer den Preis fürs tollste Album, denn so viele Leute können einfach nicht irren.
Dieses Überrascht-Getue während der Veranstaltung ist jedenfalls lächerlich
Mich überrascht, dass es einen Preis für Verkaufszahlen gibt - o.K. solche Preisverleihungen gehen sowieso an mir vorbei. Ich dachte allerdings, für Verkaufszahlen gäbe es Goldene Schallplatten o.ä. Oder gibt es das nicht mehr? Auch Hip Hop oder Rap höre ich nicht, denn zu viele der dazugehörigen Videos (solange ich da nicht automatisch weggeschaltet habe) haben mich doch zu sehr an Softpornos und aufwärts erinnert. Bin halt 'n Spießer.
Der Deutsche Musikpreis ECHO ehrt zunächst einmal „herausragende und erfolgreiche Leistungen nationaler und internationaler Künstler“.
Ausschlaggebend für eine Echo-Nominierung sind zunächst allein die Verkaufszahlen. Aus den sich so ergebenden fünf Top-Sellern der jeweiligen Preis-Kategorien (z.B. „HipHop“, etc.) wählt eine Fachjury ihren Favoriten.
Das Endergebnis ist also ein Mix aus Charterfolg und Jurystimmen - beide Kriterien werden dabei gleich stark gewichtet.
Das Album von Farid Bang und Kollegah erreichte ( mit mehr als 200.000 verkauften Alben hatte es bereits Platinstatus) in der Kategorie HipHop bei den Chartspunkten Platz 1. Die Jury hat das Album dann (im Vergleich zu den vier anderen nominierten HipHop-Werken von 187 Straßenbande, Kontra K, RAF Camora und Spongebozz) nicht derart heruntergestuft, dass es den Rang 1 insgesamt noch verloren hätte. Daher gewannen Farid Bang und Kollegah auf Basis der bestehenden Regelungen den ECHO in der Kategorie HipHop.
Beim ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ werden die Preisträger allein von einer Fachjury ermittelt.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #998Beim ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ werden die Preisträger allein von einer Fachjury ermittelt.
Das sagt viel aus über das Selbstverständnis elitärer Schnösel. Klassik und Jazz sind also zu wertvoll, um sie dem Plebs zu überlassen, für den ist Deppenmusik gut genug.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von akri im Beitrag #998Beim ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ werden die Preisträger allein von einer Fachjury ermittelt.
Das sagt viel aus über das Selbstverständnis elitärer Schnösel. Klassik und Jazz sind also zu wertvoll, um sie dem Plebs zu überlassen, für den ist Deppenmusik gut genug.
die haben doch nur angst, dass david garrett und till brönner alles alleine einheimsen.
Unfassbar!!! Der Verfasser dieser Zeilen freut sich vermutlich gerade darüber, dass sie aufgrund der "PR" locker ein paar weitere Copies verkaufen können
Auf der Echo-Webseite fällt ihnen auch nichts besseres ein, als ein Künstler-Werbebild dazu zu packen, was zum Statement des Bundesverbands der Musikindustrie führt: