Mir bedeutet Vereinsfußball mehr, weil da die Identifikation eindeutiger ist. Kann mich mit keiner Nationalelf als Zweistaatler 100%ig identifizieren, aber mit meinem Verein bin ich aufgewachsen und war auch in schlimmsten Krisenzeiten Fan. WM oder EM ziehen halt auch einen Haufen "Ich interessiere mich nicht für Fußball, aber wenn Deutschland spielt ..." - Eventfans, die ansonsten von Fußball keine Ahnung haben. Das tun große Vereine auch, aber ein richtiger Bayern - oder BVB - Fan hält auch noch zu seinem Verein, wenn es mal wieder ein oder zwei Jahre komplett scheiße läuft. Bei uns war nach unserem langjährigen Niedergang auch nur noch ein harter Kern dabei (immerhin noch 20 000 Leute), aber der war nicht kleinzukriegen.
Und immerhin sind trotz des Fastabstiegs wieder fast 30 000 Dauerkarten weg ... und das in einer Liga, in der bei manchen Spieltagen 30 000 zusammenkommen, wenn man die Zuschauerzahlen aus zwei oder drei Stadien addiert.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich versuche jetzt noch mal, meine Begeisterung für ein internationales Turnier in die (zweite) Liga rüberzuziehen. Vermutlich läuft es wie immer, dass mich nach ein paar Wochen die Lust verlässt.
Aber auch erst seit ein paar Jahren, seit sich die Mannschaften immer mehr migrantisch durchmischen. In den 80ern waren Länderspiele noch üble Faschotreffs, egal ob Deutsche, Engländer oder Polen.
*edit*
Polen hat eher jetzt ein Faschoproblem, in den 80ern waren die ja noch kommunistisch, da traute sich der Pöbel nicht ins Stadion.
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zugegebenermaßen vierte liga, aber immerhin historisch: sehr unterhaltsamer heimauftakt im neuen jenaer stadion. nach 20 minuten stand es 4:2, am ende 6:2 gegen hertha zehlendorf. erik weinhauer, ironischerweise vom erzrivalen erfurt gekommen, erzielte fünf tore in der ersten halbzeit - das hat es im deutschen profifußball noch nicht gegeben. jena jetzt nach zwei siegen und 9:4 toren tabellenführer - sieben der tore hat weinhauer erzielt.
Hier: was für ein Gewürge gegen solch eine Gurkentruppe (wie es die Ulmer zumindest gestern waren). Das einzig positive waren die drei Punkte, davon abgesehen war da wenig, was mir Hoffnung macht, daß diese Saison anders verläuft als die letzte.
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Der BFC. Habe ja in der Nähe vom Jahn - Sportpark gewohnt, da war bei jedem Heimspiel eine erlesene Klientel unterwegs. Faschos, Knast, Kneipenschläger oder alles zusammen.
*edit*
In dem Internetcafé, in dem ich mich damals häufig aufhielt, dachte jemand, es wäre eine gute Idee, vor dem Spiel "Scheiß Dynamo" in Richtung der Crowd zu rufen. Danach kamen zwei relativ gnomenhafte Troglodyten in den Laden, von denen einer keine Schneidezähne mehr hatte, und haben nach ihm gefragt. Er verzog sich derweil relativ panisch durch die Hintertür.
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Der BFC ist glaube ich tatsächlich das asozialste Publikum, das ich je live gesehen habe. Ich war da mal bei einem Freundschaftsspiel gegen Zehlendorf. Man hätte meinen können, es ginge um Leben und Tod, so geifernd standen die Glatzen da rum.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Das HSV-Stadion ist echt hübsch, das Wetter war optimal für ein Spiel und die Stimmung gigantisch. Lag nicht zuletzt am starken Münster-Support in der Kurve, neben der ich sitzen konnte. Ich habe im gesanten Stadion maximal 5,6 leere Sitze gesehen. Das ist schon beeindruckend.
Das Spiel, naja. Der Kopfball von Glatzel war einfach genau das, was Stuttgart unter der Woche im Pokal serviert hat. Hinten war das absolut goar nix. In der zweiten Hälfte gab es naturgemäß mehr Chancen und ein kurzes Aufbäumen gegen Ende, das war es dann aber schon. Münster ist einfach aktuell nicht wirklich konkurrenzfähiger Zweitligist, das ist eben so. Deshalb einmal die Saison-Tour mitmachen und dann langfristig was in Liga 3 aufbauen und mit umgebautem Stadion wieder hoch.
Die Rückfahrt ging mir massivst auf den Keks und hat sich leider bis fast in die Nacht gezogen (auch weil ein Besoffski-Fan Bock hatte, die Notbremse im dritten Zug zu ziehen). 16 Stunden dafür muss ich nicht alle zwei Wochen haben (und Hamburg ist ja recht nahe eigentlich).
All in all bin aber froh, das einfach gemacht zu haben. Heimtickets kriegt man eh nie.