Die Idee mit dem Gründonnerstag und den geschlossenen Lebensmittelläden ist grandios. Wie mache ich aus relativ sicheren Einkaufsstätten das genaue Gegenteil? Früher waren die Aprilscherze besser...
Das Virus wird sich gerade totlachen, dass es sich dann am Ostersamstag viel besser unter den Massen von Leuten verbreiten kann. Aber vielleicht ist das ja der Plan, damit es die weiße Fahne schwenkt.
Wirklich viel getan hat sich da in den 15 Stunden Beratung nicht, das stimmt.
Es gab eben Dinge (Impfungen, Tests, Notbremse) die eh schon vorab so angesagt worden waren.
Wirklich neu ist noch die Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland. Zu einer eigentlich gewünschten Quarantäneverpflichtung ist es dabei aus juristischen Gründen nicht gekommen.
Daneben ist eben neu, dass man zwei Tage (Gründonnerstag und Ostersamstag) zu Ruhetagen erklärt hat. Um vor allem die Kontakte am Arbeitsplatz und in den Städten für insgesamt fünf Tage zu durchbrechen. Man erhofft sich so über Ostern ein Ausbremsen der Infektionen. Daher sind auch religiöse Versammlungen untersagt, es gibt ein generelles Versammlungsverbot und Kontaktbeschränkungen. Auch die Außengastronomie muss ruhen (falls laut Öffnungsplan eigentlich offen).
Also für die meisten ist so am Ende ein Tag (Gründonnerstag) kein Arbeitstag und/oder Einkaufstag.
Fast schon bizarr, dass alle Politiker am Ende so taten, als sei ihnen da der ganz große Wurf gelungen, der Aufbruch in eine neue Zeitrechnung. Angela Merkel sprach ja auch von einer ganz neuen Krise, vor der man nun stehe und die mit nichts zu vergleichen wäre.
Michael Müller (Regierender Bürgermeister von Berlin) sieht sogar einen "Paradigmenwechsel": "Es geht nicht mehr nur um Einschränkungen, es geht nicht mehr nur um 'auf - zu, auf - zu'".
Dann hoffen wir einmal, dass es bald nicht nur noch um ‚zu – zu‘ geht…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von CobraBora im Beitrag #4156Wie immer: Too little, too late. Der Föderalismus gehört mal grundsätzlich hinterfragt.
Wen hälst Du denn gerade für fähig genug, die Pandemiebekämpfung des gesamten Landes zu planen und zu steuern? Und für wie wahrscheinlich hälst Du es, dass ausgerechnet die oder der dann für diese Aufgabe eingesetzt wird? Funktionierender Föderalismus ist ebenso möglich, wie nicht-funktionierender Zentralismus möglich wäre.
Rückblickend haben Merkel und Lauterbach jeweils weitgehend recht behalten. Nur sind die Corona-Maßnahmen weitgehend Ländersache, deswegen kann die Bundesregierung nur moderieren und muss sich mit einen Häuflein Ministerpräsidenten auseinandersetzen, von denen der eine hü und der andere hott schreit. Heraus kommt dann ein Wischiwaschi-Lockdownchen, und nicht mal daran halten sich alle. Besonders schlimm finde ich aber, dass diese Gruppe aus den Fehlern von Oktober / November absolut nichts gelernt hat und die gleichen Fehler wieder macht.
Die würden mir auch als erstes einfallen, nur bleibt da eben Frage 2. Bei einer zentralistischen Organisation könnte es ja ebenso sein, dass die Spahns, Laschets und Scheuers noch mehr Verantwortung tragen würden als ohnehin schon. Abgesehen davon ist der Föderalismus auch eine gern gewählte Ausrede. Unterstützende Maßnahmen in einer Notlage wären ohne weiteres denkbar. Wenn ich an die Ausstattung der Schulen und Kitas denke, würde niemand laut aufschreien wenn die Bundesministerien ihren üblichen Wirkungsrahmen überschreiten würden. Nur mit einschränkenden Maßnahmen wird es natürlich schwierig, aber die machen nur einen Teil der Pandemiebekämpfung aus, auch wenn es der spürbarste ist.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Und wenn es ganz krass kommt, hat man womöglich jemanden wie Bolsonaro. Aber der Sinn des Föderalismus kann es ja nicht sein, dass es damit nicht ganz so schlimm kommt. Aktuell sieht es für mich so aus, dass die endlose Abstimmerei das Land lähmt und Entscheidungsvorgänge elend lange dauern, wo schnelles Handeln notwendig wäre. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Länder gerne das, was schiefläuft, auf den Bund schieben (so wie es ja auch gerne mit der EU gemacht wird), ich denke da an die Beschaffung der Schnelltests. Dass der Bund was Gutes für die Schulen und Kitas tut, scheitert ja schon immer am Kooperationsverbot.
Traurig, dass man die Betriebe wieder nur nett bittet, Schnelltests bei ihren Mitarbeitern durchzuführen. Der armen Wirtschaft kann man das doch nicht zumuten.
Derweil auf Mallorca Steigende Infektionszahlen auf Mallorca "...Insgesamt 121 Reisende, bei denen es Unstimmigkeiten mit ihrem Einreiseformular gab, seien einem zweiten Test unterzogen worden. Keiner davon sei positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung...."
Wie darf man sich denn die sog. Ruhetage vorstellen? Grundsätzlich nicht arbeiten oder ist Homeoffice davon ausgenommen? Wer soll das finanzieren? Die Arbeitgeber? Die Arbeitnehmer mit Urlaubstagen?
Zitat von TaTeu im Beitrag #4177Wie darf man sich denn die sog. Ruhetage vorstellen? Grundsätzlich nicht arbeiten oder ist Homeoffice davon ausgenommen? Wer soll das finanzieren? Die Arbeitgeber? Die Arbeitnehmer mit Urlaubstagen?
Das ist fast wie bei einem Feiertag/Sonntag zu sehen. Es gab ja auch bei "500 Jahre Reformation" einen zusätzlichen weiteren Feiertag für alle dazu.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von TaTeu im Beitrag #4177Wie darf man sich denn die sog. Ruhetage vorstellen? Grundsätzlich nicht arbeiten oder ist Homeoffice davon ausgenommen? Wer soll das finanzieren? Die Arbeitgeber? Die Arbeitnehmer mit Urlaubstagen?
Das ist fast wie bei einem Feiertag/Sonntag zu sehen. Es gab ja auch bei "500 Jahre Reformation" einen zusätzlichen weiteren Feiertag für alle dazu.
Laut unserem Bürgermeister wird das Thema heute nochmal mit den Beteiligten von gestern konkretisiert.
Betriebe sind nicht gezwungen, auch arbeitsfreie Tage einzulegen. Firmen etwa, die ohnehin an Sonn- und Feiertagen arbeiten, können dies auch weiterhin tun. Ob Arbeitnehmer während des Oster-Lockdowns arbeiten müssen, können Betriebe also selbst entscheiden. Dies könnte z.B. auch für Homeoffice gelten, da es ja im Kern um Kontaktvermeidung geht. Offiziell ist ja ein "Ruhetag" angesagt...man hat den Gründonnerstag 2021 also nicht zum Feiertag erklärt.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #4182@Lumich: Ja, das schon. Essen gibt es.
Betriebe sind nicht gezwungen, auch arbeitsfreie Tage einzulegen. Firmen etwa, die ohnehin an Sonn- und Feiertagen arbeiten, können dies auch weiterhin tun. Ob Arbeitnehmer während des Oster-Lockdowns arbeiten müssen, können Betriebe also selbst entscheiden. Dies könnte z.B. auch für Homeoffice gelten, da es ja im Kern um Kontaktvermeidung geht. Offiziell ist ja ein "Ruhetag" angesagt...man hat den Gründonnerstag 2021 also nicht zum Feiertag erklärt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Einzelhandel und Supermärkte haben an Ruhetagen eigentlich auch nicht geöffnet. Tankstellen bleiben dagegen meist geöffnet.
Es kann eben je nach Unternehmen Ausnahmen und Sondererlaubnisse geben. So soll ja nun an Ostersamstag auch der Lebensmittel-Einzelhandel öffnen können.
Urlaub muss man nicht nehmen, wenn der Betrieb geschlossen bleibt. Es darf aber auch wieder jedes Bundesland individuelle Regelungen für Ruhetage treffen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)