Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #5415"Stiko: Weiterhin keine Impfempfehlung für Kinder Die Ständige Impfkommission (Stiko) will trotz der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus weiterhin keine generelle Impfempfehlung für Kinder aussprechen. "Im Augenblick gibt es keinen Grund für eine hastige Änderung, auch wenn dies manchmal gefordert wird", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens dem "Spiegel". Bei der Variante sei keine verstärkte Erkrankung von Kindern festgestellt worden. Daher sei die Impfung der Eltern, Großeltern und Lehrer weiter vordringlich. Bislang empfiehlt die Stiko Corona-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Sie begründete dies mit dem geringen Risiko einer schweren Erkrankung in dieser Altersgruppe."
Gleichzeitig wird gerade vorgeschlagen, Impfwillige mit Gutscheinen zu belohnen. Impfstoff gibt es jetzt genug. Paradox.
Inwiefern paradox? Anreize für Erwachsene zu schaffen und auf die Impfung von Kindern zu verzichten, das widerspricht sich doch nicht.
Finde ich auch nicht paradox. Der Mertens sagte gestern Abend noch, dass sie noch ungefähr 3-4 Wochen brauchen, um die vorhandenen Daten in Bezug auf Impfung für Kinder auszuwerten. Diese Zeit sollte man ihnen auch lassen, bei allem Verständnis nach dem Wunsch Kinder mit einer Impfung zu schützen. Den Aufschrei kann man sich ersparen, wenn auf einmal irgendwelche schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten sollten, nur weil die STIKO auf politischen und gesellschaftlichen Druck, eine nicht richtig geprüfte Impfempfehlung für Kinder raushaut.
Soweit ich es verstanden habe, geht es hauptsächlich um das Myokarditis Risiko. Lauterbach hat dazu auch schon getwittert, die Vorteile der Impfung überwiegen klar die Risiken einer Infektkion. Bei einer Covid-Erkrankung kann man auch Myokarditis bekommen und die Infektion kann dann wesentlich schwerer sein. Auch die American Heart Association hat sich klar Pro-Impfung ausgesprochen. In etlichen Ländern gibt es längst eine Empfehlung. Warum braucht die Stiko so viel länger? Vor ein paar Wochen sagte Mertens ja noch, dass erstmal die Priorisierung eingehalten werden soll. Das Thema ist ja nun wohl abgehakt. Sorry, aber wenn ich diesen schläfrigen, behäbigen Herrn schon sehe, glaube ich kaum, dass er vorm Ende der Sommerferien seine Analyse fertig hat.
Kinder durchseuchen zu lassen ist mMn keine Option.
So wie ich das verstehe, werden die Risiken der Impfung bei Kindern und Jugendlichen ins Verhältnis gesetzt zu den Risiken ohne Impfung, und zwar einzig und allein für das Kind (oder Jugendlichen) selbst. Da Minderjährige nur sehr selten schwer erkranken, und diejenigen die trotzdem schwere Verläufe hatten, praktisch immer Vorerkrankungen hatten (für diese Gruppe gibt es bereits eine Impfempfehlung, wenn ich mich nicht irre), ist es aus Sicht der Stiko nach derzeitigem Wissensstand nicht verhältnismäßig, Kinder und Jugendliche diesen Risiken auszusetzen. Die Stiko berücksichtigt ausdrücklich nicht den gesellschaftlichen Nutzen einer Impfung oder den für die Erwachsenen im direkten Umfeld. Auch wenn die Bundesregierung üblicherweise der Empfehlung der Stiko folgt, besteht da keine Zwangsläufigkeit.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Sicht der Stiko ist mir schon bekannt. Ich teile aber deren Ansicht nicht. Die Folgen von Long Covid bei Kindern wurden nicht berücksichtigt und sind noch nicht ausreichend bekannt/dokumentiert. Denke da kann noch einiges folgen. Es gibt bereits Long Covid Fälle unter Kindern, die symptomlos/mild erkrankt waren.
Das Problem bei Impfwilligen Jugendlichen/ Kindern ist ja, dass die Ärzte ohne Stiko Empfehlung nicht impfen wollen, auch wenn sie selbst das Risiko eingehen würden. Viele Jugendliche wollen die Impfung finden aber keinen Arzt, der es macht.
Wie frustrierend muss es sein, wenn so ein Kind dann doch schwerer erkrankt und man hätte es verhindern können...
Seit Ende Mai Ende hat die EU-Kommission den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren zugelassen. Eine Impfung von Kindern ist auf individuellen Wunsch der Eltern hin und nach ärztlicher Aufklärung sowie eigener Risikoakzeptanz somit möglich.
Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) weist auf der RKI-Seite darauf hin, dass 12- bis 17-Jährigen auf Wunsch der Eltern und nach ärztlicher Aufklärung eine COVID-19-Impfung angeboten werden kann.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) lehnt allerdings eine generelle Corona-Impf-Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren aufgrund der derzeit unzureichenden Datenlage noch ab. Empfohlen hat die StikO eine solche Impfung für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen, im Umfeld von gefährdeten Personen, die sich selbst nicht schützen können und bei erhöhtem Expositionsrisiko. Zu Long-COVID laufen noch Studien und das Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) ist gut behandelbar und heilt meist folgenlos aus. Maximal 0,04 % sind betroffen und die Stiko schätzt beide Risiken als aktuell zu niedrig und nicht ausreichend belegt ein, um eine generelle Impfempfehlung auszusprechen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Aus meiner Sicht widerspricht sich dies nicht. Es soll ja auch (laut Stiko) jeweils nach Absprache mit Ärzten geimpft werden. Und diese müssen ja auch Vorerkrankungen etc. berücksichtigen. Wenn dann ein Arzt der Meinung ist, dass eine Impfung nicht erfolgen sollte, dann ist dies so. Man muss ja auch die Umkehrung aus ärztlicher Sicht sehen: warum haben sie das Kind geimpft, obwohl es dazu noch gar keine Empfehlung der Stiko gegeben hat?
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Wenn es noch zuwenig Daten gibt (bzw. diese noch nicht ausgewertet sind), gibt es noch zuwenig Daten. Ich kann doch keine Impfempfehlung für Kinder aufgrund von anonymen Kinderärzten rausgeben, die etwas twittern….und England ist eine Umfrage, wenn ich das recht sehe. (Wir haben den 16-jährigen schon impfen lassen und werden es in Absprache mit der Kinderärztin wohl auch bei der jüngeren Schwester machen, weil sie ein schwaches Immunsystem hat).
Die Frage ist ja: Was hat die Inzidenz noch zu bedeuten bei der hohen Impfquote? Eine hohe Inzidenz ist ja nicht mehr gleichbedeutend mit hohen Krankenhausfällen oder Todesfällen - oder liege ich da verkehrt?
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Ist schon richtig. Dennoch ist die Hälfte der Bevölkerung mindestens nicht vollständig geimpft, was beide er Delta-Mutante dringend notwendig ist. Insofern sind diese exzessiven Öffnungen nach vernünftigen Maßstäben nicht vertretbar. Eine Überforderung der Gesundheitssysteme ist damit vorprogrammiert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
mir fehlt in dieser ganzen diskussion halt einfach der long-covid-aspekt. klar, die zahlen von schweren verläufen gehen runter. weil viele ältere und immunsupprimierte gerade doppelt geimpft und geschützt sind. infiziert werden die jungen und bei einem auftreten von long covid bei 55% oder mehr bin ich nicht so ruhig, wenn man das jetzt durch die population der schüler*innen rauschen lässt.