Zitat von tenno im Beitrag #1605nee, war nicht ironisch. das war eher ein sprachkultureller knoten, der sich da gebildet hatte. es war ihm dann auch ganz schön peinlich (aber ich hab mich gefreut).
Deinem in Irland lebenden Kumpel war etwas peinlich? Oder Sven Regener?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von sisty im Beitrag #1603oh ja. natürlich. .am ende ist es dann immer "offensichtliche selbstironie"
Bitte? Der Song ist von vorne bis hinten ironisch und war es von Anfang an, nicht erst am Ende.
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keine ahnung, was sven regener peinlich ist. und auch keine ahnung, ob es mir peinlich sein müsste, weil ich einen falschen zusammenhang gesehen habe, oder dir, weil du einen falschen gesehen hast, oder keinem, weil wir über den dingen stehen.
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Zitat von Mory im Beitrag #1579"Sinn machen" mag ich irgendwie. Der King protestiert allerdings lautstark, wenn ich das sage. Könnte erfolgreich sein: Das nervt mich so sehr, dass ich mich in seiner Gegenwart fast immer korrigiere, meist sogar, ehe ich die seiner Meinung nach falsche Wendung überhaupt ausgesprochen habe.
Ich bin mit Sicherheit nicht perfekt im Sprachgebrauch, das überlasse ich Leuten wie dem Sailer oder Eckhard Henscheid. Aber wenn nicht nur umgangssprachlich offensichtlicher Unfug propagiert wird, sondern Leute, die es besser wissen müßten und gut dafür bezahlt werden, solch einen Seich medial verbreiten, könnte ich ellenweit kotzen. Da hilft es auch nicht, daß Lessing das vor drölfzich Jahren mal benutzt hat und erst recht nicht, daß "Sprache sich ständig verändert". Mit diesem Totschlagargument kann man wirklich jedes Hirngeschwulst durchwinken.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Angesichts des beklagenswerten allgemeinen Sprachnutzungs- und Verständnisproblems, welches sich bei immer mehr jungen Menschen breitmacht, die rund um die Jahrtausendwende geboren wurden, jammern wir hier schon auf erstaunlich hohem Niveau. "Sinn machen" fällt mir zwar immer störend auf, kann ich aber problemlos überhören. Ich finde übrigens "da bin ich bei dir" auch sehr hübsch. Hört man doch gerne. Mehr noch stört mich maximal Charakter, wenn doch eigentlich Figur gemeint ist.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #1615Mehr noch stört mich maximal Charakter, wenn doch eigentlich Figur gemeint ist.
haha, nach meinem rantigen rant vor noch gar nicht so langer zeit bin ich da mittlerweile entspannter. ich finde es nach etwas nachdenken sogar gar nicht mal so schlecht, zumindest in den fällen, in denen anstelle von pappkameraden tatsächlich vielschichtige menschen auf der leinwand oder zwischen den buchdeckeln rumlaufen.
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Es gibt Anglizismen, die längst in der deutschen Sprache angekommen sind. Etwa das Wort „Streik“ (von „strike“ her eingedeutscht).
Dann gibt es Worte, die sogleich als Anglizismen verwendet wurden, ohne sich über eine „deutsche Alternative“ Gedanken zu machen: z.B. Software (in Frankreich hat man statt „Software“ das Wort „logiciel“ eingeführt). Statt „airbag“ wollte man hierzulande einmal „Prellkissen“ einführen… Hinzu kommen rein deutsche Anglizismen wie etwa „Handy“…
Schwierig wird es immer dann, wenn Anglizismen nur verwendet werden, um so „internationaler“ zu wirken. Aus einem „Verkaufsleiter“ wird so schnell ein „Sales Manager“ und ein Mietrad-Angebot wird als "Call-a-Bike" bezeichnet, etc. Auch wer mit der Bahn ("Senk ju vor träwelling…") fuhr, hatte es oft nicht mehr mit einer „Information“ oder „Handzetteln“ zu tun, sondern mit "Service Point" und "Flyer" (seit 2013 vermeidet die Bahn Anglizismen). Und die Medien greifen natürlich auch oft nur zu gerne völlig unsinnige Anglizismen auf: die „US-Administration“ ist auch nur die „US-Regierung“, aber mit fünf Buchstaben mehr…
Übernommene Redewendungen sind ein Thema für sich. "Blödsinn machen" ist in Ordnung; "Sinn machen" aber nicht. Schuld ist natürlich das englische „to make sense“ und dessen wörtliche Übersetzung. Auch ein „nicht wirklich“ entspringt natürlich dem falsch übersetzten „not really“...
Und einmal ehrlich: wer heute „ Der frühe Vogel fängt den Wurm“ sagt, hat doch oft schon nicht mehr im Hinterkopf, dass es sich um eine erst seit den 1980ern hierzulande genutzte Redensart handelt, die seit 1670 in England aufkam ("The early bird catches the worm"). Die deutsche Entsprechung ist eher "Morgenstund hat Gold im Mund" (aurora habet aurum in ore) bzw. auch "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Letzteres ist übrigens ein altes Rechtsprinzip (um 1230) aus Sachsen. Für "Kundenmühlen" legte der Spruch einst fest, dass sich niemand aufgrund seines Standes beim Müller vordrängeln durfte. ("Die ok irst to der molen kumt, die sal erst malen." - Die als erste zur Mühle kommen, die sollen zuerst mahlen")
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)