Ja, aber die Krux ist eben, dass es bei einer fixen Zahl von Auf- und Absteigern kein per se faires System gibt. In manchen Jahren liegt das Niveau zweier Ligen weiter auseinander und 1-2 Auf- und Absteiger wären genug, in anderen eng zusammen und es müssten mehr Teams sein. Im Grunde müsste man dann wirklich eine komplette Auf- und Abstiegsrunde mit den 5-6 ersten und letzten spielen, aber das will ja auch niemand (hoffe ich). Dass Relegation für manche Fans "zu spannend" ist und dann Ausschreitungen offenbar unvermeidbar sind halte ich für ein kurioses Argument bzw. eine etwas verengte Perspektive. Für mich ist der direkte Vergleich via Relegation die noch halbwegs fairste Option, dazu sind es meist spannende Spiele und durch die Relegationsplätze werden die Ligen länger spannend gehalten, als wenn fix drei Teams auf- und absteigen wie in den frühen 2000ern. Das Kommerzialisierungsargument kommt m.E. auch häufig von Leuten die vergessen oder verdrängt haben, dass die Relegation schon 1982 eingeführt wurde und nicht erst 2008/09 bei der Wiedereinführung.
Zitat von LFB im Beitrag #616Ja, aber die Krux ist eben, dass es bei einer fixen Zahl von Auf- und Absteigern kein per se faires System gibt. In manchen Jahren liegt das Niveau zweier Ligen weiter auseinander und 1-2 Auf- und Absteiger wären genug, in anderen eng zusammen und es müssten mehr Teams sein. Im Grunde müsste man dann wirklich eine komplette Auf- und Abstiegsrunde mit den 5-6 ersten und letzten spielen, aber das will ja auch niemand (hoffe ich).
Aufstiegsrunden zur Bundesliga und 2. Bundesliga gab es in D auch längere Zeit. Kann man also problemlos wieder einführen, ohne dass einem ein Kommerzialisierungsgedanke unterstellt werden kann.
Zitat von LFB im Beitrag #616Dass Relegation für manche Fans "zu spannend" ist und dann Ausschreitungen offenbar unvermeidbar sind halte ich für ein kurioses Argument bzw. eine etwas verengte Perspektive.
Ich halte es für eine verengte Perspektive, diesen Aspekt auszublenden. Je "wichtiger" ein Spiel ist, umso emotionaler aufgeladen wird dieses sein. Dementsprechend ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu unschönen Szenen kommen kann, erhöht. Ist aber auch für mich eines der schwächeren Argumente gegen eine Relegation. Man sollte mögliches Fehlverhalten nicht als Leitfaden nehmen, an dem man seine Entscheidungen ausrichtet. Im Blick sollte man dieses Phänomen aber trotzdem haben.
Zitat von LFB im Beitrag #616 Für mich ist der direkte Vergleich via Relegation die noch halbwegs fairste Option, dazu sind es meist spannende Spiele und durch die Relegationsplätze werden die Ligen länger spannend gehalten, als wenn fix drei Teams auf- und absteigen wie in den frühen 2000ern.
Die fairste Option wozu? Einen Auf- und Abstieg zu regeln? Also ich find es fairer 34 oder 38 Saisonspiele darüber entscheiden zu lassen, als ultimativ eine KO-Runde über Hin- und Rückspiel, aber das ist dann wohl Geschmackssache.
Warum es aber die Ligen länger spannend halten soll, wenn der dritte Platz ein Relegationsplatz und kein direkter Aufstiegsplatz ist (bzw. der drittletzte Platz kein direkter Abstiegsplatz), leuchtet mir nicht ein. Wenn überhaupt, werden die Ligaergebnisse doch aufgewertet und somit spannender, wenn es um sicheren Ab- oder Aufstieg geht. Relegationsspiele gehören nicht zum Ligabetrieb, machen die Ligen also nicht spannender.
Zitat von LFB im Beitrag #616Das Kommerzialisierungsargument kommt m.E. auch häufig von Leuten die vergessen oder verdrängt haben, dass die Relegation schon 1982 eingeführt wurde und nicht erst 2008/09 bei der Wiedereinführung.
Richtig, gab es schonmal. Aber das ist doch kein Argument dagegen, dass kommerzielle Aspekte bei der Entscheidung für die Wiedereinführung keine Rolle gespielt haben. Im Gegenteil war die Schaffung von zusätzlichem Content eines der Hauptargumente für die Wiedereinführung der Relegation. Es sind vier zusätzliche Spiele, die sich gut vermarkten lassen. Als weiterer "positiver Aspekt" erhöht sich die Chance des Klassenerhaltes des Klassenhöheren, die Durchlässigkeit wurde im Vergleich zum Vorgängermodell also reduziert.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Zitat von LFB im Beitrag #616Das Kommerzialisierungsargument kommt m.E. auch häufig von Leuten die vergessen oder verdrängt haben, dass die Relegation schon 1982 eingeführt wurde und nicht erst 2008/09 bei der Wiedereinführung.
Ich habe das nicht vergessen, aber die Wiedereinführung 2009 hatte definitiv nur kommerzielle Gründe. Natürlich kann man andererseits als Nichtbetroffener auch leicht dagegen sein , aber wir sind 1996 und 2006 als 16. abgestiegen, und trotzdem halte ich von der Relegation nichts.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von LFB im Beitrag #616Für mich ist der direkte Vergleich via Relegation die noch halbwegs fairste Option, dazu sind es meist spannende Spiele und durch die Relegationsplätze werden die Ligen länger spannend gehalten, als wenn fix drei Teams auf- und absteigen wie in den frühen 2000ern.
Das klingt jetzt böser, als es gemeint ist, aber man merkt, daß du kein Fan bist sondern jemand, der einfach gern Fußball schaut. Da ist die Grundeinstellung einfach schon eine komplett andere. Es gibt mehr "spannende" Spiele (die oft nur ein veritabler Krappenkick zwischen zwei verunsicherten Mannschaften sind, für die es um alles geht), also machen wir das doch.
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Zitat von Larry Iutbally im Beitrag #617 Die fairste Option wozu? Einen Auf- und Abstieg zu regeln? Also ich find es fairer 34 oder 38 Saisonspiele darüber entscheiden zu lassen, als ultimativ eine KO-Runde über Hin- und Rückspiel, aber das ist dann wohl Geschmackssache.
Verstehe ich nicht. Die Saisonleistung über 34 Spiele entscheidet doch darüber, wer jeweils auf dem Relegationsplatz landet.
Zitat von Larry Iutbally im Beitrag #617 Warum es aber die Ligen länger spannend halten soll, wenn der dritte Platz ein Relegationsplatz und kein direkter Aufstiegsplatz ist (bzw. der drittletzte Platz kein direkter Abstiegsplatz), leuchtet mir nicht ein.
Je weiter das (möglicherweise) rettende Ufer (Platz 15 oder Platz 16) von den letzten Plätzen entfernt ist, desto früher sind Teams rechnerisch sicher abgestiegen. Analog dazu ist in der unteren Liga für Platz 1 und 2 durchaus noch relevant, nicht in letzter Minute noch auf Platz 3 abzurutschen, was sonst egal wäre. Der Relegationsplatz hält die Liga an den letzten Spieltagen rechnerisch offener.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #619 Das klingt jetzt böser, als es gemeint ist, aber man merkt, daß du kein Fan bist sondern jemand, der einfach gern Fußball schaut. Da ist die Grundeinstellung einfach schon eine komplett andere. Es gibt mehr "spannende" Spiele (die oft nur ein veritabler Krappenkick zwischen zwei verunsicherten Mannschaften sind, für die es um alles geht), also machen wir das doch.
Ich verstehe das sicher nicht als böse, aber die Umschreibung, dass ich jemand bin, "der einfach gerne Fussball schaut" wird meiner Begeisterung für diesen Sport sicher nicht gerecht, nur weil mir in der Tat die fanatische Fanbindung an einen Verein fehlt. Und ja, mir ist wichtig, hier in der Tat seit Jahren genau diese Perspektive zu vertreten, denn ich halte sie für genauso legitim und relevant wie die des Fans mit Kutte. Es gibt für mich keine Fussballfans erster und zweiter Klasse in Abhängigkeit von der emotionalen Bindung an einen Verein. Mein Hauptargument für die Relegation ist auch nicht die künstliche Maximierung spannender Spiele, sondern dass der direkte Vergleich fairer ist als feste Plätze und die Ligen länger spannend bleiben (im Idealfall bis zum 34. Spieltag). Wenn dann spannende Relegationsspiele herauskommen ist das für mich aber eben ein weiteres Argument dafür und nicht wie bei dir dagegen.
Zitat von Larry Iutbally im Beitrag #617 Die fairste Option wozu? Einen Auf- und Abstieg zu regeln? Also ich find es fairer 34 oder 38 Saisonspiele darüber entscheiden zu lassen, als ultimativ eine KO-Runde über Hin- und Rückspiel, aber das ist dann wohl Geschmackssache.
Verstehe ich nicht. Die Saisonleistung über 34 Spiele entscheidet doch darüber, wer jeweils auf dem Relegationsplatz landet.
Vor Wiedereinführung der Relegation haben diese 34 Spiele entschieden, wer auf dem 3. Platz steht, aufsteigt und somit sicher für die in den 34 Ligaspielen gezeigten Leistungen belohnt wird.
Oder um es einfacher zu formulieren: Früher hattest du nach 34 Spielen den Lottogewinn. Jetzt berechtigt dich die gleiche Leistung nur noch dazu, einen Lottoschein zu kaufen.
Zitat von Larry Iutbally im Beitrag #617 Warum es aber die Ligen länger spannend halten soll, wenn der dritte Platz ein Relegationsplatz und kein direkter Aufstiegsplatz ist (bzw. der drittletzte Platz kein direkter Abstiegsplatz), leuchtet mir nicht ein.
Je weiter das (möglicherweise) rettende Ufer (Platz 15 oder Platz 16) von den letzten Plätzen entfernt ist, desto früher sind Teams rechnerisch sicher abgestiegen. Analog dazu ist in der unteren Liga für Platz 1 und 2 durchaus noch relevant, nicht in letzter Minute noch auf Platz 3 abzurutschen, was sonst egal wäre. Der Relegationsplatz hält die Liga an den letzten Spieltagen rechnerisch offener.
Okay, das kann ich zumindest argumentativ nachvollziehen.
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Zitat von LFB im Beitrag #621Mein Hauptargument für die Relegation ist nicht die künstliche Maximierung spannender Spiel, sondern dass der direkte Vergleich fairer ist als feste Plätze.
Man sollte aber schon beachten, dass in Liga 1, 2 & 3 keine vergleichbaren finanziellen Voraussetzungen vorliegen und die klassenhöheren Vereine sich im Schnitt deshalb bessere Mannschaften zusammenstellen können. Gerade die Schere zwischen Liga 1 und 2 ist groß. Was jetzt in meinen Augen nicht unbedingt dafür spricht, dass faire Bedingungen für direkte Vergleiche vorliegen.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #625Rheinmetall wird Sponsor von Borussia Dortmund. Drei Salutschüsse dafür.
Grundsätzlich habe ich damit nicht wirklich ein Problem. Das aber als Beitrag zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie zu verkaufen, finde ich zumindest schräg.
Zitat von CobraBora im Beitrag #626Das aber als Beitrag zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie zu verkaufen
Das wird ja immer bescheuerter.
Generell hängen ja genug Unternehmen in der Rüstung mit drin, siehe auch Daimler Benz. Da war das Sponsoring auch nie ein Problem. Der BVB bekommt es jetzt aber ab.
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Sport-Journalismus wie er leibt und lebt: Der Focus haut eine EILMELDUNG raus, weil "laut Medienberichten" Kompany nicht mehr mit Kimmich plant. Das heißt: Es wird eine EILMELDUNG veröffentlicht über ein Gerücht. Das ist doch Wahnsinn. Zumal sich "de Medienberichte" vermutlich auf eine einzige Quelle berufen, die momentan auch permanent im Nebel stochert. Aber wenn man einfach mal jeden Namen aus dem Kader genannt hat, ist auf jeden Fall einer falsch. Der xT-Wert (Expected Truth) ist dennoch gering.
Die gleiche Quelle verkündet aktuell, dass Bayern de Ligt verkaufen möchte, nachdem die Quelle vor drei Wochen noch geschrieben hat, dass Bayern de Ligt auf jeden Fall halten will. Ich würde ja als rational denkender Mensch sagen: De Ligt ist unverkäuflich, weil Nummer eins in der Innenverteidigung. Aber ich war ja auch davon überzeugt, dass Nagelsmann Trainer bleibt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Naja, über Gerüchte darf schon berichtet werden, wenn sie als Gerüchte oder subjektive These der Redaktion gekennzeichnet werden. Was soll eine Sportredaktion sonst bei solchen Themen machen? Die Pressestatements der Vereine im Wortlaut abtippen?