Eigentlich könnten wir uns jetzt wirklich von russischen Energielieferungen verabschieden. In der westlichen Welt gibt es gar nicht so viele Rubel, um diese zu bezahlen. Wir werden doch sicher nicht bei der russischen Staatsbank anfragen, ob sie uns Euro in Rubel tauschen?! Ach werden wir doch...
na ja, geht halt nicht von einem tag auf den anderen, aber von einem schurkenstaat zum anderen zu wechseln sollte eigentlich nicht die lösung sein. tja, hätte man mal die energiewende früher ...
mir scheint die argumentation schlüssig, dass die verträge auch die zu zahlende währung beinhalten, und die forderung nach zahlung in rubel ein klarer vertragsbruch seitens RU ist. irgendwo schwirrte das szenario umher, die zahlungen fristgerecht in der vereinbarten währung auf ein treuhandkonto zu schicken, falls RU sie nicht mehr annimmt. putin wäre dann gezwungen, selbst die lieferung einstellen zu lassen (anstatt auf ein embargo zu spekulieren, das ihm argumentativ eher in die hände spielen würde). keine ahnung, ob ich da was übersehe, aber mir scheint das der gangbarste weg, und ich rechne damit, dass man ihn auch geht.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #362na ja, geht halt nicht von einem tag auf den anderen, aber von einem schurkenstaat zum anderen zu wechseln sollte eigentlich nicht die lösung sein. tja, hätte man mal die energiewende früher ...
Dir ist schon bewusst, dass die Stillegung von Atom- und Kohlekraftwerken das zentrale Element der sog. Energiewende war?
Naja, verstanden schon, aber ich halte deine Meinung eben auch hier für selbstgerecht. Wenn die politische Ecke, die jahrelang gegen Atomkraft und Kohleenergie war, jetzt die Abhängigkeit von russischem Gas bei der Stromversorgung (als wind- und sonnenunabhängige Grundlast) kritisiert, passt das eben nicht.
Natürlich passt das, denn die meisten von uns haben gesagt: "Wie wär's mal mit Ausbau der Erneuerbaren?" und nicht "Lasst uns stattdessen lieber fossilen Müll von Diktatoren & Warlords kaufen."
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Die wurden ja auch mit gigantischen Investitionen ausgebaut, trotzdem ist die Abhängigkeit von russischem Gas auch zum Teil die Folge eines überstürzten, gleichzeitigen Ausstiegs aus zwei konventionellen Energieträgern.
Ich bin in der Tat inzwischen nicht mehr ganz sicher, ob der Atomausstieg nicht ein Fehler war, auch unabhängig von der Ukraine. Der Gedanke tut mir geradezu physisch weh aber kommt immer mal wieder in der letzten Zeit.
Man kann Atomkraftwerke nicht einfach bei Bedarf ein- und ausschalten. Daher ist es umso schwieriger, neue Arten der Energiegewinnung in das Stromnetz einzuspeisen, je mehr der Bedarf bereits durch Atomstrom gedeckt wird. Dazu sollte es vielleicht nicht unerwähnt bleiben, dass wir nach wie vor Strom ins Ausland exportieren. Leider wurde die Energiewende nie wirklich konsequent betrieben. Projekte wie Nordstream waren Maßnahmen in die entgegengesetzte Richtung. Dazu kommen politische Fehlentscheidungen, die die Umstellung auf nachhaltige Energiegewinnung unnötig torpediert haben. Also nein, der Ausstieg aus der Atomkraft kommt nicht verfrüht. Die derzeitige Gaskrise sollte dazu genutzt werden, sich so schnell wie möglich von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Sowohl politisch, als auch ökologisch sind die Probleme, die damit verbunden sind, einfach nicht tragbar.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Frage ist: Gibt es realistische alternative Möglichkeiten, die fossile Energiegewinnung rechtzeitig so runterzufahren, dass wir das 2-Prozent-Ziel einhalten. Also nicht, ob es theoretisch möglich ist, sondern ob es möglich ist, ohne dass die grüne Revolution das Land in wenigen Jahren komplett umkrempelnd müsste - denn seien wir ehrlich, das wird vermutlich nichts werden.
Ich bin da gar nicht entschieden, kenne mich nämlich einfach zu schlecht aus. Es mehren sich aber die Stimmen, die daran zweifeln.
Am Ende hat man von Endlager-freien Landschaften vielleicht wenig, wenn sie den Hitzetod sterben.