die grösste bedrohung unserer gesellschaft(en) liegt weniger im sprengstoffumgürtelten salafisten, als mehr vielmehr in menschen wie mir und dir und 30 millionen anderen, die in nicht allzu ferner zukunft mit ihren rollatoren durch die gegend schlurfen werden. hochentwickelte länder mit viel wohlstand überaltern. die einzige möglichkeit, dem etwas entgegenzusetzen ist massive einwanderung. durch erhöhte geburtenzahlen, wie frau petry es vorschlägt, wird es schon rein rechnerisch nicht gehen - nicht einmal ansatzweise, von der durchführbarkeit mal ganz zu schweigen. damit einwanderung gelingt, braucht es ein bildungssystem, dass mehr auf qualifizierung, als auf aussortierung setzt. die oecd-untersuchungen bescheinigen, dass der bildungsgrad, sowie der wohlstand im elternhaus in deutschland erheblich mehr über die zukunft der kinder entscheidet, als in anderen oecd-ländern. bislang wird das gelingen oder scheitern einer bildungskarriere hier vornehmlich als privatangelegenheit gesehen, anstatt zu erkennen, dass der staat wirklich jeden brauch, um in zukunft funktionieren zu können. zu denken, wir könnten uns aus aller welt die qualifizierten aussuchen, hat sich bereits in der vergangenheit als illusion herausgestellt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ein Breivik kommt einmal im Jahrzehnt, islamistischer Terror jeden Tag. Das verniedlicht meiner Meinung nach das Problem. Eine echte reale Bedrohung ist derzeit praktisch nur der Islam (und bei uns der Rechtsextremismus), ein "bei allen Religionen gibt es Fanatiker", etc halte ich fur völlig unangebracht. Ebenso wie das "das ist nicht der Islam".
Aber: genauso wenig darf man den Islamismus mit den Flüchtlingen vermengen. Die Attentäter von heute haben nichts, aber auch gar nichts mit Merkel zu tun. Es gibt keinen Automatismus, dass muslimische Zuwanderer Terroristen werden, die aus Syrien schon gar nicht. Wenn wir die Integration richtig machen, kann das gelingen.
Meine Haltung zum Islamismus (auch in Form des Salafismus) habe ich im alten Forum ausführlich dargelegt, und an der hat sich nichts geändert. Den Islam an sich mag ich genausowenig wie jede andere Religion.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Dieses "die Bedrohung ist nicht...., sondern einzig und allein..." finde ich albern. Es gibt nicht immer nur eine Herausforderung, die man selbst gerade als am schlimmsten empfindet. Und Zuwanderung kann die Demographieprobleme nicht lösen, nur leicht abmildern (ua, weil die Zuwanderer auch schnell weniger Kinder bekommen und alt werden).
Aber warum nicht von Islamismus als dem Problem sprechen oder Islamfaschismus, anstatt vom "Islam"? Natürlich kommt der Islamismus vom Islam, aber das ist eine politische, radikalisierte Form des Islam. Ich verstehe nicht, warum man da nicht differenzieren kann. Es gibt ja nun mal deutlich mehr friedliche Muslime als mörderische. Der Islam war auch schon Staatsreligion in Ägypten, Jordanien, dem Iran, Irak usw. in den 50ern, 60ern und 70ern, als zwar autoritäre, aber auch säkulare Gesellschaften relative Freiheiten und Bürgerrechte ermöglichten. Damals hat niemnd vom Islam als unserem Feind gesprochen, dabei war der auch schon 2000 Jahre alt, und es gab auch schon die Muslimbrüder - nur waren die eine Randerscheinung. Mittlerwieile ist der radkiale Islamismus sehr stark, aber wir sprechen doch von einem politischen Problem, keinem religiösen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich weiß gar nicht, was mich jetzt mehr ankotzt: Das Angela Merkel quasi als Drahtzieherin der Anschläge ausgemacht ist oder jetzt wieder fast jeder Solidarität mit den Opfern heuchelt, indem Facebook-Profilbilder geändert werden. Ach nein, am meisten kotzt mich an, dass es hirnlose Penner gibt, die andere mit in den Tod reißen. Können die sich nicht irgendwo in ihren Höhlen gegenseitig in die Luft jagen?
Die letzten Sechs in der Playlist: The Felice Brothers - Valley of Abandoned Songs || Charli XCX - Brat || Wunderhorse - Midas || Chime School - The Boy Who Ran the Paisley Hotel || Nick Cave and the Bad Seeds - Wild God || Nilüfer Yanya - My Method Actor
Der Islamismus ist das Problem, ganz klar. Aber der Islam ist der Nährboden. Die Lösung ist nicht, die Islamisten in den Griff zu bekommen. Das wird erst besser, wenn sich der Islam wandelt. Ich weiss, Facebook verzerrt, aber nach Attentaten liest Du sehr viel klammheimliche Zustimmung in den Netzwerken.
Zitat von Reverend im Beitrag #1057Aber warum nicht von Islamismus als dem Problem sprechen oder Islamfaschismus, anstatt vom "Islam"?
Ich für meinen Teil tue das, allein schon, um nicht mißverstanden zu werden. Allerdings lassen auch moderate Muslime in Internetforen eine ähnlich gequirlte Scheiße ab wie ihre christlichen Pendants. Für mich gehören Moslems nach Deutschland, aber nicht zwingend ihre Religion. Von mir aus gar keine, solange sie nicht Privatsache ist, da kann jeder machen und glauben, was er will.
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@faxefaxe Ich weiß, was du meinst. Die Solidarisierung, weil man sich auch als Opfer fühlt. Aber die löst du nicht auf, wenn du grundsätzlich den Islam kritisierst. Das löst das Problem nicht, sondern schafft eine homogene Masse, die es de facto nicht gibt. Es gibt ja zig säkulare Moslems und Gelehrte, die mit der Scharia nix am Hut haben. Hunderttausende aufgeklärter Muslime in Deutschland. Die muss man unterstützen.
Schlimm finde ich, dass ein Staat wie die Türkei in eine andere Richtung läuft. Der wäre sehr wertvoll in dieser Hinsicht.
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #1056Und Zuwanderung kann die Demographieprobleme nicht lösen, nur leicht abmildern (ua, weil die Zuwanderer auch schnell weniger Kinder bekommen und alt werden).
eine andere möglichkeit gibt es allerdings nicht. jetzt kann man sich natürlich dem fatalismus hingeben, und sagen: "wenn wir schon zugrunde gehen, dann wenigstens reinrassig." all denen wünsche ich viel spass dabei.
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Ach, das ist jetzt auch wieder so eine pauschale Aussage. Ich kenne wiederum Muslime, denen die Ummah scheißegal ist. Die sind eben westlich aufgewachsen, haben studiert usw. Die gehen lieber zum Fußball als in die Moschee. Die sind genauso religiös wie du oder ich.
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #1056Und Zuwanderung kann die Demographieprobleme nicht lösen, nur leicht abmildern (ua, weil die Zuwanderer auch schnell weniger Kinder bekommen und alt werden).
eine andere möglichkeit gibt es allerdings nicht. jetzt kann man sich natürlich dem fatalismus hingeben, und sagen: "wenn wir schon zugrunde gehen, dann wenigstens reinrassig." all denen wünsche ich viel spass dabei.
Ich kenne die bedrohlichen Szenarien. Neige inzwischen aber dazu, sie für überdramatisiert zu halten. Gab neulich ein sehr gutes Interview in der Fas mit dem Dingens dazu.
@Reverend: Dann sind sie auch keine moderaten Muslime, sondern genauso Pro Forma Moslem wie ich tatsächlich noch katholisch. Charlie Hebdo hat mir gezeigt, was die Ummah bewirkt. Der Grundtenor war "Leute wurden ermordet, aber irgendwie waren sie selbst schuld. Pressefreiheit ja, aber bitte nicht den Propheten beleidigen." Und das geht mir auf den Sack.
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