Zitat von zickzack im Beitrag #1109Ich persönlich glaube allerdings, dass es hier nichts gibt, was sich zu verteidigen lohnen würde.
sagte die made im speck zum esel auf dem eis.
wenn es hier nichts gäbe, was sich zu verteidigen lohnt, könnten mir pegida und afd auch am arsch vorbeigehen. tun sie aber nicht, eben weil wir soviel gegen sie zu verteidigen haben (und so weh es mir tut, auch einiges verteidigenswerte mit ihnen teilen).
Die These mit den 17 Attentätern ist bissl grenzwertig. Von dem Kaliber gibt es allein in Frankreich etwa 8000 Gefährder. Ein "die 17 hätte man ja nur besser im Blick behalten müssen" ist da leicht gesagt. Wer von den 8000 richtig gefährlich ist, weißt Du oft erst hinterher. Und dann helfen natürlich Daten (mit wem haben die Handy- und Emailkontakt? Und mit wem die dann wieder?). Ich bin überzeugt davon, dass durch solche Datenauswertungen weitere Attentate verhindert wurden.
Daher finde ich es ehrlicher, wenn man sagt: "Datenschutz ist so wichtig, dass ich dafür eine größere Gefährdung inkaufnehme". Und nicht: "Vorratsdatenspeicherung hat noch keines der Attentate verhindert."
(Das zur allgemeinen Diskussion, nicht alles auf Lobo und Cobra. Cobra hat da eine sehr klare Linie, was ich gut finde)
Wäre es nicht einfacher, 8000 Gefährder zu überwachen als alle Menschen? Und ja: Datenschutz ist ein Bürgerrecht. Und Bürgerrechte sind so wichtig, dass ich dafür eine größere Gefährdung in Kauf nehme. Hundertprozentige Sicherheit wird es ohnehin nie geben.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1118Die These mit den 17 Attentätern ist bissl grenzwertig. Von dem Kaliber gibt es allein in Frankreich etwa 8000 Gefährder. Ein "die 17 hätte man ja nur besser im Blick behalten müssen" ist da leicht gesagt. Wer von den 8000 richtig gefährlich ist, weißt Du oft erst hinterher. Und dann helfen natürlich Daten (mit wem haben die Handy- und Emailkontakt? Und mit wem die dann wieder?). Ich bin überzeugt davon, dass durch solche Datenauswertungen weitere Attentate verhindert wurden.
Daher finde ich es ehrlicher, wenn man sagt: "Datenschutz ist so wichtig, dass ich dafür eine größere Gefährdung inkaufnehme". Und nicht: "Vorratsdatenspeicherung hat noch keines der Attentate verhindert."
(Das zur allgemeinen Diskussion, nicht alles auf Lobo und Cobra. Cobra hat da eine sehr klare Linie, was ich gut finde)
frankreich hat bereits 2006 eine 12-monatige vorratsdatenspeicherung eingeführt. das hat erkennbar zu keinen besseren ergebnissen geführt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von CobraBora im Beitrag #1119Wäre es nicht einfacher, 8000 Gefährder zu überwachen als alle Menschen? Und ja: Datenschutz ist ein Bürgerrecht. Und Bürgerrechte sind so wichtig, dass ich dafür eine größere Gefährdung in Kauf nehme. Hundertprozentige Sicherheit wird es ohnehin nie geben.
Die Argumentation mit der Vorratsdatenspeicherung ist auch nicht von der Hand zu weisen. Wie du ja selbst schrobst, waren in Frankreich 8000 Gefährder identifiziert, die müssen ja damit erfasst worden sein. Was die Attentate nicht verhindern konnte. Die Frage ist, warum. Hat man aufgrund der Masse der Daten den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen? Oder bringt die Vorratsdatenspeicherung generell nichts? Jedenfalls ist beides ein klares Argument gegen eine Vorratsdatenspeicherung für alle.
Zitat von CobraBora im Beitrag #1119Wäre es nicht einfacher, 8000 Gefährder zu überwachen als alle Menschen? Und ja: Datenschutz ist ein Bürgerrecht. Und Bürgerrechte sind so wichtig, dass ich dafür eine größere Gefährdung in Kauf nehme. Hundertprozentige Sicherheit wird es ohnehin nie geben.
Danke, so sehe ich das auch.
Zitat von Lumich im Beitrag #1120frankreich hat bereits 2006 eine 12-monatige vorratsdatenspeicherung eingeführt. das hat erkennbar zu keinen besseren ergebnissen geführt.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1121Das halte ich für einen Witz, die Argumentation.
Wir hatten die Diskussion ja schonmal, aber da verstehe ich dich weiterhin nicht. Wenn der Staat meine Freiheitsrechte einschränkt, erwarte ich irgendeine Form des Wirksamkeitsnachweises. Nur mit nebulösen Einlassungen der Marke "das würde euch verunsichern" bzw. "das kann man nicht messen" lassen sich solche Maßnahmen mE nicht rechtfertigen.
Die Diskussion ist müßig. Wenn Frankreich berichtet, dass allein 2015 zehn Attentate verhindert wurden, glauben dass die Vertreter der "ein Attentat, das in zehn Jahren bei 8000 Attentätern gelingt, beweist, dass die VDS nix bringt"-Fraktion eh nicht.
Über die Priorisierung von Freiheit bis Sicherheit kann man gut diskutieren. Vielleicht ist die Verhinderung einzelner Attentate es nicht wert, dass man die Freiheit aller opfert. Zumal die Terroristen ja genau das erreichen wollen.
Wer aber jedes einzelne Attentat als Beweis wertet, dass einzelne Maßnahmen eh nichts bringen, mit dem mag zumindest ich über das Thema nicht diskutieren, weil man gegen Ideologie nicht ankommt.