wenn ich dann dafür die zeit aufgebracht habe, und später noch ihren einfluss auf dj bobo abschätze, steht da am ende des tages trotzdem ein eingängiges rockalbum, aber ok
DJ Bobo mit den Rolling Stones vergleichen. Das tut doch kaum einer. Solche Vergleiche machte vielleicht Thomas Gottschalk, als er noch "Wetten dass" moderierte, oder Stefan Mross macht sie heute. Sonst doch niemand.
Zitat von Merseburg im Beitrag #26Es geht um Muße. Um Zeit. Hinschauen, Hinhören, Vergleichen. Du solltest dir die Zeit nehmen, z.B. eine Robert Johnson-Aufnahme mit der von "Exile On Main Street" zu vergleichen.
Warum sollte man das machen? Ich bin da eher bei sugate und/oder TheMagneticField, was mir nach mehrmaligem Hören nicht zusagt, das ist nichts für mich. Und es gibt so viel schöne Musik auf der Welt, da muss man sich nicht auf Teufel komm raus ein Album schön hören, bloß weil der eine oder andere Experte es für einen Meilenstein hält.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Merseburg im Beitrag #26Es geht um Muße. Um Zeit. Hinschauen, Hinhören, Vergleichen. Du solltest dir die Zeit nehmen, z.B. eine Robert Johnson-Aufnahme mit der von "Exile On Main Street" zu vergleichen.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #32Warum sollte man das machen? Ich bin da eher bei sugate und/oder TheMagneticField, was mir nach mehrmaligem Hören nicht zusagt, das ist nichts für mich. Und es gibt so viel schöne Musik auf der Welt, da muss man sich nicht auf Teufel komm raus ein Album schön hören, bloß weil der eine oder andere Experte es für einen Meilenstein hält.
Wenn du durch die Alben rast, kriegst du was "Zwischen-den Zeilen" steht nicht mit. Du merkst auch nicht, ob die Bezüge (Traditionen, musikalischen Anspielungen), die da eine Band eventuell vor dir ausbreitet,nur Ausstattungsware ist oder wirklich erlebt und geformt.
Es geht nicht um mit Muße hören oder nicht. Es geht darum, ob man an etwas, das einem nicht zusagt seine Lebenszeit verschwendet, um am Ende sagen zu können "Guck ich habe alles versucht, und es gefällt mir immer noch nicht". Ein Stück MUSIK, das erst einen geschichtlichen Kontext und/oder musikwissenschaftliche Abhandlungen benötigt, um seinen kompletten Reiz zu entfalten, hat in meinen Ohren definitiv was falsch gemacht. Musik packt mich persönlich bei den "Eiern" oder trifft mich im Herz, analytisch tangiert sie mich eher wenig.
Diese "musik trifft mich nur ins herz/bauch/beine- theorie" sagt mir aber auch nicht zu. Es gibt definitiv musik oder andere kunstformen, die erstmal durch den kopf müssen, um ihre wirkung entfalten zu können. Exile on main street gehört nicht dazu.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #32Warum sollte man das machen? Ich bin da eher bei sugate und/oder TheMagneticField, was mir nach mehrmaligem Hören nicht zusagt, das ist nichts für mich. Und es gibt so viel schöne Musik auf der Welt, da muss man sich nicht auf Teufel komm raus ein Album schön hören, bloß weil der eine oder andere Experte es für einen Meilenstein hält.
Meisterwerke wie "Exile" haben sich allerdings über Jahrzehnte hindurch gehalten; die Klassiker haben viel überstanden und sind oftmals von jeder Kritik losgelöst. Ich schließe aber auch Veränderungen nicht aus. Vielleicht wirkt es in 200 Jahren komisch, wenn jemand Dylans "Highway 61 Revisited" als Meisterwerk bezeichnet. Drum lasse mich ich gerne von Experten belehren. Es ist nicht einfach, die Vergangenheit zu verstehen - bei der Gegenwart und Zukunft ist es noch schwieriger.
Im Übrigen habe ich die etwas altmodische Überzeugung, dass man Musik nicht nebenher hören kann. Wenn man mir Musik (z.B. "Exile On Main Street") in der Hoteltoilette oder im Rewe vorsetzt, ist das für mich eine Belästigung. Braucht man also Zeit, braucht man Muße, um "Exile" zu verstehen? Ja. So ist das eben bei mir. Basta.
Keiner hier hört Musik nur nebenbei. Was für ein Käse. (Und meines Erachtens funktioniert ein guter Song überall)
@Sugate, sehe ich anders, egal ob Rock/Pop, Alternative, härtere Sachen, Jazz, Oper etcpp., Wenn mich eins dieser Stücke erwischt, erwischt es mich (relativ) unmittelbar. Wenn ich erst eine Abhandlung lesen muss oder mir das Ganze einfach zu komplex ist, dann ist es halt nicht meine Kunst. Was nicht bedeutet, dass es dann keine Kunst ist.
Im Übrigen habe ich die etwas altmodische Überzeugung, dass man Musik nicht nebenher hören kann. Wenn man mir Musik (z.B. "Exile On Main Street") in der Hoteltoilette oder im Rewe vorsetzt, ist das für mich eine Belästigung. Braucht man Zeit, braucht man Muße, um "Exile" zu verstehen? Ja, die braucht man. So ist das eben bei mir. Basta.
Zwischen Hoteltoilette und mit Sorgfalt hinsetzen und 10 x analytisch anhören liegt aber eine gaaaaanz grosse Strecke, und das ist die, auf der es die meisten Konsumenten erwischt.
Zitat von Sugate im Beitrag #37Diese "musik trifft mich nur ins herz/bauch/beine- theorie" sagt mir aber auch nicht zu. Es gibt definitiv musik oder andere kunstformen, die erstmal durch den kopf müssen, um ihre wirkung entfalten zu können. Exile on main street gehört nicht dazu.
Ich halte "Exile" für sehr gewöhnungsbedürftig und schwer zugänglich; wie fast alle Meisterwerke. Lasse mich aber gerne von dir belehren.
Zitat von Sugate im Beitrag #37Diese "musik trifft mich nur ins herz/bauch/beine- theorie" sagt mir aber auch nicht zu. Es gibt definitiv musik oder andere kunstformen, die erstmal durch den kopf müssen, um ihre wirkung entfalten zu können.
Das Eine schließt das Andere ja nicht aus. Miles Davis mußte mich auch zuerst irgendwo treffen, um mir Lust zu machen, mir die Alben zu erarbeiten. Das ist was, was beispielsweise Dream Theater bei mir nie geschafft haben, obwohl ich deren Können durchaus anerkenne. Aber es läßt mich völlig kalt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Bei mir ist es allerdings auch so, dass es Herz-, Kopf- und Bauchalben gibt. Beispiele:
Herzalben, die mich emotional berühren: Austra - Feel It Break, Iamamiwhoami - Blue Kopfalben, die mich fesseln und faszinieren: Björk - Vulnicura, Doldrums - The Air Conditioned Nightmare Bauchalben, die eher an meine niederen Instinkte appellieren: Lonelady - Hinterland, Chemical Brothers - Born In The Echoes
Ich könnte nicht sagen, dass ich eine Kategorie für besser oder wichtiger halten würde als die anderen.
Zitat von Sugate im Beitrag #25 Exile ist strunzsimpler bluesrock, kein freejazz ;-)
Eben deshalb zog das Album auch an mir vorrüber beim nebenbei hören. Ich unterscheide da schon, bzw höre konzentriert einfach mehr, seien es Sounddetails oder musikalische Zusammenhänge oder Lyrics oder was weiß ich, als wenn ich gerade die Wohnung putze oder mit Buchgeplauder beschäftigt bin.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains