Das neue liegt hier auch schon, muss aber noch anderes Bücher vorher beenden. Als ich Faserland vor kurzem mal wieder gelesen hab, war ich tatsächlich überrascht, wie traurig das ist. Als ich es vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal gelesen hab, fand ich es vor allem witzig.
4 Typen machen sich aus South L.A. auf den Weg nach Wisconsin, um dort einen Auftragsmord auszuführen. Für mich eigentlich mehr ein literarisches Road-Movie als ein typischer Krimi. Spannend, mit überraschenden Wendungen. Hat mich dieses Woche mehrmals dazu gebracht, die Glotze auszulassen und mich lieber diesem Buch zu widmen.
Ich habe das in Vorbereitung auf das neue erstmals gelesen. Ist natürlich heute keine Sensation mehr, Ähnliches hat man inzwischen öfters gelesen. Aber auch keine flüchtige Popliteratur, die Tristesse kommt auch heute noch gut rüber, finde ich.
Die Besprechung des neuen Buchs in der Zeit (direkt neben dem enttäuschend nichtssagenden Artikel zur Gorman-Übersetzung) hat mich neugierig gemacht. "Die Toten" war das erste Buch von Kracht, das ich ausgelassen habe, "Eurotrash" werde ich sicher lesen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
@olsen im Sinne eines viel diskutierten popkulturellen Phänomens. Heute wäre das ein eher gewöhnliches (wenn auch interessantes) Ich-Erzähler-Roadmovie-Buch.
@bertl Ijoma hat allerdings eine sympathische, aber zuweilen irritierende Begeisterungsfähigkeit. Seinen Lobeshymnen traue ich nicht so ganz über den weg. Eurotrash geht aber gut los.
Hat sich schnell weggelesen, vor allem, weil der Autor nicht nur über die Platte, sondern auch über die Entstehung und Geschichte der Geto Boys sowie der Fifth Ward in Houston schreibt, was sehr interessant ist.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Es ist als Roman etwas reifer, wieder eine Art Roadmovie (diesmal geht es mit der Mutter durch die Schweiz), noch weniger auf lustig angelegt. Die Dialoge waren mir manchmal etwas arg gekünstelt (was Absicht ist), ansonsten ebenfalls ein interessanter Roman, der bei mir stärker hängen bleibt als Faserland (wo ich aber das Ende stärker fand).
Anke Stelling: Bodentiefe Fenster (2015) Freiberuflerin in einem Gemeinschaftshaus am Prenzlauer Berg analysiert ziemlich schonungslos ihr Umfeld, andere Familien im Milieu, ihre 68er-Familie und ihre eigenen Ängste und Erschöpfung als Mutter. Oberflächlich durchaus komische Situationen und Konstellationen, die aber ausnahmslos dramatische Tiefe haben. Spannend. Volker Reinhardt: Die Macht der Seuche (2021) Der Historiker beschreibt vornehmlich anhand zeitgenössischer Quellen, wie verschiedene gesellschaftliche Schichten in Europa – vor allem in den italienischen Städten – mit der großen Pestpandemie Mitte des 14. Jahrhunderts klarkamen und welche Konsequenzen die Seuche nach sich zog. Fokus liegt vor allem auf der Machtpolitik, etwa der des Papstes, der in dieser Zeit in Avignon residierte. Gute Analyse der Quellen, die Corona-Bezüge wirken allerdings etwas bemüht.
Ein ungeheuer bild - und sprachmächtiges Werk, das historische Fakten um den Klosterbau von Mafra zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit phantastischen Elementen und eigenartig ironischem Humor mischt. Habe ich - mehr noch als "Die Stadt der Blinden" - mit sehr viel Vergnügen gelesen, auch wenn mir das Ende zu abrupt erscheint; das wirkt fast wie "ich muß jetzt mal zum Schluß kommen, sonst werden das 2000 Seiten". Ist auch weniger eine Geschichte als größtenteils ein Bilderrausch.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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