Zitat von gnathonemus im Beitrag #885ist mir schon klar, dass das nicht das erste seiner art ist, aber so gut dokumentiert und recherchiert habe ich das bis jetzt noch nicht erfahren.
Von Addendum gibt's gute Recherchen zu früheren Treffen. Ich such die mal raus, wenn ich den heutigen Nachmittag hinter mir habe.
Zitat von Cohle im Beitrag #889über die "Vorfälle" Chrupalla und Weidel hört oder liest man auch nichts mehr. Aufklärung tut Not.
Von Chrupalla gab es zumindest die Nachricht, dass sich der Verdacht auf „Spiking“ sich abschließend nicht erhärtet hat.
Ich weiß gerade nicht, ob ich über diesen albernen Versuch eines Wansee-Konferenz-Revivals lachen oder weinen soll. Da organisiert sich der rechte Rand ein Symposium für Arme (finanziert von sehr reichen), in dem sie in Phantasien schwelgen können, ohne jeglichen Realitätsbezug. Und ich dachte Reichsbürger wären komisch.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
mir ist vorhin aufgefallen, dass ich in den letzten jahren häufiger an dieser villa vorbeigefahren bin, und mich beiläufig gefragt habe, was da wohl so stattfindet (ist aber beileibe nicht die einzige, bei der ich mich solches frug).
Bisher gab es in Deutschland vier Anträge auf Entziehung der Grundrechte. Betroffen waren ausschließlich Rechtsextremisten: Otto-Ernst Remer (Vizevorsitzender der verbotenen Sozialistischen Reichspartei), Gerhard Frey (Verleger der Nationalzeitung) sowie die Neonazis Thomas Dienel und Heinz Reisz. Alle vier Anträge wurden vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt. Die letzte Ablehnung im Falle von Dienel und Reisz erfolgte 1996 sogar ohne Begründung. Anträge auf Grundrechtsverwirkung gelten deshalb bisher nicht gerade als besonders effizientes Instrument. Eine Karlsruher Entscheidung vor der Thüringer Landtagswahl wäre auch nicht unbedingt zu erwarten. Die bisherigen Anträge wurden erst nach einer Dauer von vier bis acht Jahren entschieden.
Gegen Remer (der übrigens die Hitlerattentäter um Stauffenberg festnehmen ließ und den Rest seines beschissenen Lebens ein Riesendrecksack war) und Reisz (mittlerweile auch tot) ist Höcke Kindergarten. Ich fürchte, der Antrag verreckt auf der Kriechspur.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Da mir beide Namen nichts sagten, hab ich gegoogelt: Reisz' größter politischer Erfolg war ein Sitz im Stadttag von Langen (40.000 Einwohner) sowie 0,5% der Stimmen als Direktkandidat bei der Hessischen Landtagswahl im Wahlkreis Offenbach Land I. Das ist nicht nur im Vergleich zu Höcke lächerlich, auch wenn es inhaltlich dieselbe braune Suppe sein mag. Remer (den ich auch googeln musste) scheint mir ein anderes Kaliber zu sein, aber auch der war nicht führende Figur einer Partei, die in mehreren Bundesländern die Umfragen anführte, weshalb ein "schlimmer als"-Vergleich da nicht zielführend ist.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Remer hat sofort die SRP gegründet, und das zu einer Zeit, in der es noch sehr viele Nazis gab. Die Gesamtsituation damals schätze ich deutlich kritischer ein. Das Verbot wurde auch aus gutem Grund zügig durchgeführt:
Und Reisz war ein Schläger, der vornehmlich Jugendliche indoktriniert hat. Keine große Hausnummer, da kann man über einen Entzug der Grundrechte durchaus geteilter Meinung sein. Sowas sollte immer ultima ratio sein. Bei Höcke würde ich das sehr begrüßen, sehe aber trotzdem keine Chance.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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