Die Sonne ist gerade super, weil ich das Heizen auf nächste Woche verschoben habe.
Ansonsten hat Berthold recht: Die Sonne ist gerade einfach angenehm warm.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Joachim Gauck betonte, es gebe nicht "den" Ostdeutschen, lieferte aber dennoch eine Analyse: "Die ostdeutsche Teilbevölkerung hat keinen schlechteren Charakter, aber schlechtere Startbedingungen in die Existenz eines Bürgers. Autonomie, Eigenverantwortung, der Wert der eigenen Meinung, die Rolle des Ichs in einer Gesellschaft – all das war völlig anders", so Gauck.
Gähn. Ich betone es gerne nochmal: Menschen, die ohne DDR aufgewachsen sind, sind mittlerweile 34 Jahre alt; die, die sich noch vage daran erinnern, sind fast 40. Dieser ständige Opfermythos geht mit gewaltig auf die Ketten. Davon abgesehen, daß Brandenburg in den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung hingelegt hat. Hat man hier 1979 auch noch alles mit der Nazidiktatur zu entschuldigen versucht? Ich kann mich nicht mehr erinnern.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Du hast aber schon mitgekriegt, dass die neuen Bundesländer mehr als Brandenburg sind? Und du hast mal mit jemandem gesprochen, der dort lebt? Man verdient signifikant - und zwar wirklich signifikant - weniger Geld als im Westen, die Preise sind aber nicht niedriger. Mieten auf dem Land vielleicht schon, in den Städten kaum noch. Und man verdient natürlich auch nur dann weniger als im Westen, wenn man überhaupt Arbeit findet, was wiederum fast nur noch in den Städten geht, wo die Mieten ... etc. Das sind wirklich erschwerte Bedingungen, das kann man nicht leugnen und das darf man auch sagen.
EDIT: Hier nervt eigentlich harmlos, aber unter Einfluss einer depressiven Phase doch massiv die völlige Unmöglichkeit, Zwiebelkuchen käuflich erwerben zu können. Ich habe schon seit einer Weile richtig, richtig große Lust auf einen schönen Zwiebelkuchen - zumal im Kühlschrank eine schöne Flasche Federweißer steht -, kam aber noch nicht zum Backen. Also wollte ich halt zum Bäcker, aber nach dem dritten musste ich aufgeben. Vielleicht finde ich heute Abend in Köln was, sonst muss ich halt morgen selbst ran. Mir ist schon lange klar, dass es keine wahnsinnig gute Idee war, das Rhein-Main-Gebiet zu verlassen, aber heute merke ich es besonders.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Es gibt auch im Westen Regionen mit signifikant niedrigerem Lebensstandard als im Durchschnitt. Trotzdem ist dort der Anteil an extrem wählenden Menschen deutlich geringer.
Zitat von Mory im Beitrag #11168Das sind wirklich erschwerte Bedingungen, das kann man nicht leugnen und das darf man auch sagen.
Das mag sein, aber ich bin trotzdem ein großer Freund von Eigenverantwortung. Sich jedesmal auf der DDR auszuruhen, ist mit Sicherheit für viele immer noch ein willkommener Vorwand. Und jemand wie Gauck leistet dem Vorschub. Wir haben hier natürlich auch strukturschwache Regionen, in denen die AfD gut abschneidet. Aber trotzdem sollte man mal nach aktuell relevanten Ursachen forschen, nicht immer die DDR herauskramen. Die sollte langsam mal auf der Müllhalde der Geschichte landen.
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ein wichtiger faktor ist m.E. die erzählung bzw tradition, über die die erlebte realität mit dem eigenen weltbild verbunden wird. ein 30jähriger brandenburger mag die DDR noch nicht mal mehr als kleinkind erlebt haben, aber er wächst mit den erzählungen und dem mindset seiner eltern und seines umfelds auf. sowas verschwindet nicht von heute auf morgen, und wie wir in zahlreichen landstrichen westdeutschlands sehen können, auch nicht von vorvorgestern auf übermorgen. von den südstaaten der USA will ich gar nicht erst anfangen.
Zitat von tenno im Beitrag #11171ein wichtiger faktor ist m.E. die erzählung bzw tradition, über die die erlebte realität mit dem eigenen weltbild verbunden wird. ein 30jähriger brandenburger mag die DDR noch nicht mal mehr als kleinkind erlebt haben, aber er wächst mit den erzählungen und dem mindset seiner eltern und seines umfelds auf. sowas verschwindet nicht von heute auf morgen, und wie wir in zahlreichen landstrichen westdeutschlands sehen können, auch nicht von vorvorgestern auf übermorgen. von den südstaaten der USA will ich gar nicht erst anfangen.
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Zitat von tenno im Beitrag #11171ein wichtiger faktor ist m.E. die erzählung bzw tradition, über die die erlebte realität mit dem eigenen weltbild verbunden wird.
Das ist mit Sicherheit ein Faktor, sollte aber nicht ständig als vorherrschender Grund bemüht werden. Davon wird dieses Weltbild nämlich auch nicht minimiert. Das gilt auch für strukturschwache westdeutsche Landstriche, in denen die Ausländer den Leuten immer noch Jobs und Wohnungen wegnehmen. Das wird auch nicht davon richtiger, daß manche diesen Mythos seit den Siebzigern wiederkäuen.
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ich habe im urlaub wieder viel über die ddr gelesen, zwar nur in den plakativen, an der oberfläche kratzenden geo epoche ausgaben, mir wird aber trotzdem dadurch so spät erst klar was das für eine unglaublich bewegte geschichte war, mit verständlichen nachwehen für jahrzehnte. unter anderem tennos argument wird genau so angeführt, wie die tatsache dass es zb in ganz deutschland offenbar keinen einzigen lehrstuhl für kommunismus oder ddr geschichte gibt (gemäss ilko kowalczuk) und so die korrekt-umfassende historische ausbildung für lehrkräfte fehlt.
ich verbleibe mit derart vielen fragen, ich würde am liebsten einen thread gründen. zb wer kann mir erklären, wie es zuging, dass sich west und ost so schnell nach dem krieg bereits im systemkonflikt, durch ihre patrone gesteuert, sahen. warum ging die aversion so rasch gegen die ehemaligen landsleute, nun als kapitalisten oder kommunisten verschrien, anstatt gegen die besatzer ?