Wenn man auf Gottes weiter Welt nur eine einzige Motörheadplatte braucht, dann diese. Die Band prügelt sich versiert durch ihre Hits, die allesamt in der Liveversion besser (oder mindestens genausogut) klingen wie in der Studioversion. Ist laut, macht Krach, macht Spaß. Volltreffer.
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We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Laut Lemmy ist "Iron Fist" der schlechteste Song, den er je geschrieben hat. Zum Glück bin ich da mit ihm nicht einer Meinung. Solides Album, das ich gerade zweimal hintereinander gehört habe, und außer dem Titelsong stechen noch "Loser" und "America" als memorable Stücke heraus. Der Fuß wird diesmal etwas vom Gas genommen, was aber nicht unbedingt ein Fehler ist. Oberes Mittelfeld mit Ambitionen auf die vorderen Plätze. Da fällt auf: natürlich haben Motörhead nicht nur "zwei Songs aufgenommen: einen schnellen und einen langsamen". Aber vieles klingt schon sehr ähnlich, was die Alben- Rezension häufig auf das Niveau "kickt/kickt nicht" abgleiten lassen will. Aber da ich grad nicht jedes Album fünfmal hören will auf der Suche nach der verlorenen Nuance, belasse ich es dabei.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Bisher konnte ich das Fan und Medien Bohei um Motörhead nicht vollends nachvollziehen, Sam Gopal liegt mir da mehr, zu Hawkwind stehe ich soso. Somit ist hier auch nur die Compilation Motörhead - The Rock History - The Best Of in der Sammlung, ein paar der Songs gefallen, aber mehr wird es wohl auch nicht werden.
Zitat von Cohle im Beitrag #18Bisher konnte ich das Fan und Medien Bohei um Motörhead nicht vollends nachvollziehen
Das liegt wohl auch an ihrer Rolle als Anachronismus, der sich keinen aktuellen Trends beugt. Ich glaube, mich zu erinnern, daß dieser Bohei eher in den frühen 90ern begann, als sich die damalige Punk/ Alternativefraktion begann, auf ihre Wurzeln zu besinnen, da kamen- mit dem Auftauchen der ersten Stoner- Rock- (Kyuss, Monster Magnet) und Garagenrockbands mit Punkroots wie Zeke, Gluecifer oder Turbonegro- ja auch Black Sabbath wieder zu Ehren. Motörhead waren allerdings schon immer genreübergreifend und wurden von Punks und Metallern gehört, was in den rigide getrennten 80er- Subkulturen eine ziemliche Ausnahmeerscheinung war. Kann mir das auch damit erklären, daß die früheren Teenagerfans dann als Erwachsene im Musikjournalismus gelandet sind. Und junge Leute finden alte Säcke, die prominent sind, saufen wie Löcher und rauchen wie Schlote zumeist cool. Darum ist ja Helmut Schmidt noch dermaßen populär, ohne sein Konsumverhalten würde sich für den kein Schwein mehr interessieren.
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Zitat von Cohle im Beitrag #20 Die Helmut Schmidt These ist natürlich steil
Finde ich nicht. Kenne einen Haufen Jugendliche, die den cool finden, weil er sich permanent über das Rauchverbot hinwegsetzt. Und aus keinem anderen Grund, der gibt nämlich eigentlich nicht viel her.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #21Und aus keinem anderen Grund, der gibt nämlich eigentlich nicht viel her.
Die These ist auch wieder steil. In letzter Zeit mag die Qualität seiner Beiträge deutlich abnehmen, aber Helmut Schmidt hat sicher über das Kettenrauchen hinaus einiges zu bieten.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Hatte ich weitaus besser in Erinnerung als nun im direkten Vergleich. Denn hier haben wir die erste Umbesetzung: Fast Eddie Clarke an der Gitarre raus, Ex- Thin Lizzy Brian Robertson rein. Dieser verhalf der Band zu einem 80er- Hardrock- Einfluß und hat ein Übermaß an Gniedelsoli hart an der Schmerzgrenze im Gepäck, was das Album phasenweise unerträglich macht, obwohl einige der Songs im Ansatz nicht schlecht sind. Laut Lemmy machte die Umbesetzung die Band "musikalischer". Zum Glück war das nicht von Dauer, ansonsten wäre die Mutation zur Schwanzband nicht unterblieben. Ein eher zurecht vergessenes Album.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Tolle Zusammenstellung, die das Beste der frühen Jahre vollständig abdeckt, samt einiger Sachen, die nicht auf den Alben enthalten sind. Noch ein Albentip, falls man nur eine Motörheadplatte braucht. Besonders schön: "Please Don't Touch" mit Girlschool, das fast schon poppig daherkommt und ein erstaunlicher Gute- Laune- Hit ist. Beim ebenfalls enthaltenen "Snaggletooth" fragte ich mich lange, was zur Hölle das für ein dämlicher Songtitel ist... um Jahre später zu erfahren, daß so das bekannte Bandmaskottchen heißt. Ähm. Gibt es momentan als Vinylreissue.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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So, mit der Frühphase der Bandgeschichte bin ich durch, jetzt kommt der Mittelteil, der für mich bei "Orgasmatron" beginnt. Merke auch gerade, daß ich das früher besser fand... liegt scheinbar an veränderten Hörgewohnheiten. In den 80ern war diese saubere Dampframmenproduktion noch recht überwältigend, heutzutage wirkt das fast ein wenig glatt.
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