Tolle Zusammenstellung, die das Beste der frühen Jahre vollständig abdeckt, samt einiger Sachen, die nicht auf den Alben enthalten sind. Noch ein Albentip, falls man nur eine Motörheadplatte braucht. Besonders schön: "Please Don't Touch" mit Girlschool, das fast schon poppig daherkommt und ein erstaunlicher Gute- Laune- Hit ist. Beim ebenfalls enthaltenen "Snaggletooth" fragte ich mich lange, was zur Hölle das für ein dämlicher Songtitel ist... um Jahre später zu erfahren, daß so das bekannte Bandmaskottchen heißt. Ähm. Gibt es momentan als Vinylreissue.
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Die habe ich in einer CD-Edition im schicken Leder-Schuber Neben der "Hammersmith" sicher der optimale Einstieg (oder Rundumschlag, wenn man nur eine mit allen Klassikern will)
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
"Hell, I wish we sold as many albums as we do T-shirts. In England, it's pretty well over for us as far as selling a lot of albums is concerned". After their ongoing lawsuit with their old label was settled in their favor, Motörhead and its management set up their own label GWR (Great Western Road) to release their music.
Auch eine Umbesetzung gab es mal wieder:
die Gitarre übernahm (bis heute) Phil Campbell, mit dem mittlerweile verstorbenen Würzel kam ein zweiter Gitarrist dazu und an den Drums saß einmalig Pete Gill (von Saxon, nicht von FGTH). Die Produktion besorgte Bill Laswell, und der Sound knallt für eine 80er- Produktion ganz ordentlich. "Mean Machine" ist mein liebster Motörhead- Song überhaupt, "Ridin' With The Driver" ist ein weiterer Hit. Demgegenüber stehen Albernheiten wie "Dr. Rock" und der hochgelobte Titeltrack, der mir aber ein wenig zu stumpf ist. Alles in allem aber ein recht abwechslungsreiches Album, das sich gut hören läßt. Pendelt ja nach Laune zwischen zwei Noten, also sagen wir
**** 1/2
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Erstaunlich. Habe selten mal ein ganzes Album am Stück geschafft. Aber wenn man es gewohnt ist, andauernd Motörhead zu hören, vermißt man es, wenn mal was anderes läuft.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Eine erste positive Überraschung. Die stand nun schon seit Jahren und lediglich aus Komplettierungsgründen ungehört bei mir zuhause herum. Warum, ist ganz einfach: diese Platte hat in Kritiken derart viel Prügel bezogen, daß ich immer davor zurückgeschreckt bin und lieber zu Bewährtem griff, wenn ich mal wieder Motörhead hören wollte. Das ist kein großer Wurf, aber (hier wieder mit Phil Taylor an den Drums) einfach ein grundsolides Hardrockalbum hauptsächlich im gehobeneren Midtempo. Das findet man wahrscheinlich ziemlich langweilig, wenn man bei der Band nur auf das durchgetretene Gaspedal wartet. Ich höre das gerade zum zweiten Mal nacheinander und finde es immer noch sehr angenehm, mit einigen memorablen Songs. Bestätigt mich mal wieder in meiner Meinung, Kritiken lediglich als Orientierungshilfe zu nehmen und mir Sachen, von denen ich denke, daß sie mir gefallen könnten, auf jeden Fall selbst anzuhören, auch wenn es Verrisse hagelt.
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We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Das einzige offizielle Release, das ich nicht besitze. Bin allgemein kein großer Fan von Livealben, und von Motörhead gibt es mittlerweile gefühlte 53.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Da sowohl "Orgasmatron" als auch "Rock N Roll" prominent im herrlichen Film "Eat The Rich" gewürdigt werden, schaue ich auf beide mit Wohlwollen. Mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich beide mal auf Kassette hatte. Mei, das ist 'ne Weile her.
Große Überraschung: auch die finde ich weitaus besser als ihren Ruf. Zumindest hat sich die Band hier getraut, Neuigkeiten auszuprobieren, was der Welt die erste Motörhead- Ballade beschert hat ("1916", nach dem Jahr, als im Ersten Weltkrieg zum ersten Mal Panzer eingesetzt wurden), zudem wird teilweise sogar mit Synthies (!) experimentiert, wenn auch nur zaghaft. Ich mag die Platte erstaunlich gerne... "I'm So Bad (Baby I Don't Care)" ist sogar ein ziemlicher Hit. Natürlich kann man das als Vermainstreamung sehen, aber es fielen immerhin ein paar memorable Songs an, mögen sich viele Fans auch mit Grausen abgewandt haben.
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Lassen wir der Einfachheit halber mal Wikipedia zu Wort kommen: Anfang 1992 begann Motörhead, an den Stücken für den Nachfolger zu 1916 zu arbeiten. Dabei stellte sich die Zusammenarbeit mit Schlagzeuger Phil Taylor als problematisch heraus, weil er nach Auffassung von Lemmy Kilmister nicht mehr gut genug spielte und teilweise nur noch mit Hilfe eines Metronoms den Takt halten konnte. Deshalb wurde er während der Aufnahmen entlassen und ist mit Ain't No Nice Guy auf nur einem Stück zu hören. Die übrigen Titel bis auf Hellraiser spielte Tommy Aldridge (ex-Whitesnake) ein, es stand von Anfang an fest, dass er als Studiomusiker kein Bandmitglied werden würde. Kurz vor Abschluss der Studioaufnahmen engagierte die Band mit Mikkey Dee einen neuen festen Schlagzeuger. Mit ihm nahm Motörhead Hellraiser und Hell on Earth auf. Letztgenanntes Lied wurde bislang noch nicht veröffentlicht (2012).
Das macht die Platte aber nicht besser. Bombastisch produzierter, sterbenslangweiliger, gleichförmiger Stampfrockschwampf. Wieder mit einer Ballade ("I Ain't No Nice Guy" mit Ozzy Osborne), die diesmal allerdings wirklich fürchterbar ist, einer soßigen Coverversion von "Cat Scratch Fever" des ewigen Blödmanns Ted Nugent und Anklänge an alles, was Anfang der 90er an "ehrlicher, handgemachter Musik" scheiße war. Es gibt zwar erträgliche Momente darauf ("Name In Vain"), aber insgesamt ein Album zum Vergessen.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #37Natürlich kann man das als Vermainstreamung sehen, aber es fielen immerhin ein paar memorable Songs an, mögen sich viele Fans auch mit Grausen abgewandt haben.
Interessant, wie hier die subjektiven Eindrücke auseinandergehen. Ich war immer der Meinung, dieses Album sei ziemlich beliebt bei den Fans.
erschien aus zunächst unerfindlichen Gründen beim deutschen "wir veröffentlichen alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist" Ramschlabel ZYX Mikulski.
Wikipedia schreibt dazu:
Bei der Promotion des Albums zeichneten sich erste Probleme mit ZYX ab, weil Bastards nur in Deutschland flächendeckend erhältlich war. Etwas später konnte ein Vertrieb für Japan gefunden werden, in den USA war das Album zu der Zeit noch nicht offiziell veröffentlicht worden. Ebenso weigerte sich das Label, die Kosten für 200 Promo-CDs zu übernehmen, die zu Werbezwecken an die Presse verschickt werden sollten.
Das Album zeigt eine Band, die nun fast ihr endgültiges Line- Up für die nächsten Jahren gefunden hatte (Nikki Dee saß nun am Schlagzeug) und nach dem letzten Totalausfall wieder langsam in die Spur geriet. Zwar gibt es hier auch noch Altherren- Stampfhardrock ("Liar", "Born To Raise Hell"), aber auch mal wieder Uptempo (das fantastische "Burner"). Gesondert erwähnt werden muß noch "Don't Let Daddy Kiss Me", eine Ballade über ein mißbrauchtes Mädchen, mit einer Sensibilität vorgetragen, die man diesem alten Bärbeiß nie zutrauen würde. Dennoch: obwohl ich kein großer Fan der Platte bin, höre ich sie seltsamerweise recht häufig... wahrscheinlich, weil sie als Hintergrundmusik gut ist und nicht sonderlich stört. Ist das bei Motörhead ein Kompliment?
*** 1/2
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Das dagegen ist endlich einmal wieder ein richtig gutes Album, wenn nicht eines der besten der Spätphase. Überrascht wird man beim gleichnamigen Opener von einem vertrackten Rhythmus, und auch bei anderen Songs ("War For War") werden Gimmicks eingebaut, die einen interessiert zuhören lassen. Natürlich fehlen auch straighte Rocksongs ("Sex & Death") nicht, und bei "Don't Waste Your Time" gibt es eine Art Pubrock mit Boogiepiano. Wobei ich den Song nicht sonderlich mag (wer hätte das gedacht), denn bierselige Mitgrölhymnen sind eher selten mein Fall. Sehr selten. Auf jeden Fall ein Spätwerk, daß man gerne besitzen darf und das letzte mit Würzel (R.I.P.).
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Große Veränderungen: Lemmy hat sich den Schnauzbart abrasiert und Würzel ist nicht mehr dabei, so daß die Band nun ihre bis heute endgültige Besetzung gefunden hat. Ansonsten ist das hier ein adäquater Nachfolger zu "Sacrifice", der zwar wieder geradliniger rockt, aber dafür keinen einzigen Ausfall aufweist. Dazu kommt mit "I Don't Believe A Word" ein richtig guter Song, der sich deutlich vom Rest abhebt und mittlerweile einer meiner absoluten Motörhead- Favoriten ist.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von LFB im Beitrag #43Ich werde vermutlich in keines der Alben je reinhören, aber Lesen tue ich diesen Thread gerne.
hihi, ist bei mir ähnlich. ich kenne, glaub ich, nur 3 motörhead-stücke (ace of spades, eat the rich, no voices in the sky). aber vielleicht knöpfe ich mir demnächst mal ein album vor. sympathisch ist mir lemmy allemal.