Warum ging eigentlich "Long Snake Moan" bei mir im LP - Kontext so lange unter? Mittlerweile einer meiner Lieblingssongs von ihr. Kompletter Wahnsinn mit einem Noiseriff für die Ewigkeit. Will ich mittlerweile nur noch laut hören und mich dazu bewegen. Als ich das mal in meiner Sendung spielte (eines der Frauenstimmen - Specials), machte es ganz einfach und unspektakulär "Klick".
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ist das ein repräsentatives Konzert? Ich wollte eigentlich nur kurz ein, zwei Songs anschauen, bin dann aber fasziniert bis zum Schluss dran geblieben. Die Bühnenpräsenz dieser Frau ist ja mal einzigartig. Und warum sieht sie zwanzig Jahre jünger aus als ihr biologisches Alter? Nicht normal! Also, wie dem auch sei, das hat mir sehr gut gefallen.
Ich habe sie nur einmal - 2016 - live gesehen und fand das super, gerade auch wie sie und ihre Band die älteren Stücke gekonnt in das Soundkostüm des damals aktuellen Albums ("The Hope Six Demolition Project") transferiert hatten. Das Olympia-Konzert scheint mir dahingehend nicht repräsentativ zu sein, dass zunächst das komplette neue Album gespielt wird und dann chronologisch von neu zu alt Stücke von vorherigen Alben. Vermutlich war das ein spezifisches Konzert zum Album-Release.
Die Tour ist schon herausragend. Es müssten 7 Touren sein, die ich soweit live erleben durfte, und das letzte Konzert gehörte schon zu den besten, wobei andere Konzerte jeweils durch andere Qualitäten zu glänzen wussten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Habe den Eindruck, sogenannte Legacy Artists nehmen sich das manchmal raus. Low taten es mit ihrer letzten Platte auch, und Sparks mit jedem ihrer zwischen 2002 und 2008 veröffentlichten Alben ebenfalls.
Ich glaube ich habe insgesamt deutlich mehr Konzerte gesehen, wo das jeweils aktuelle Album kaum vorgestellt wurde (ungewöhnlich genug), als solche, wo das aktuelle Album in voller Länge und gleicher Reihenfolge gespielt wurde. Was PJ Harvey betrifft, spielt sie üblicherweise den Großteil ihres jeweils aktuellen Albums, aber über das gesamte Set verteilt und in verändertert Reihenfolge, so wie die meisten Bands und MusikerInnen es tun.
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Innerhalb dieser Tour sicherlich schon. Insgesamt würde ich das als Teil einer Entwicklung sehen, die möglicherweise mit "White Chalk" begann, in der zum ersten mal für die Bühne eine Ästhetik des 19. Jahrhunderts bemüht wurde. Das wurde in größerem Rahmen dann fortgesetzt mit der Tour zu "Let England Shake" und setzte sich ähnlich fort mit der "Hope Six"-Tour, obwohl dieses Album sich inhaltlich in der Gegenwart verortet. Dass die Alben einen inhaltlich umspannenden Rahmen haben, gab es zum ersten Mal bei "Is This Desire?". Es dauerte aber bis "White Chalk" bis diese Herangehensweise bei ihr mehr oder weniger zum Standard wurde.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.