Zitat von Squonk im Beitrag #23Wenn ich es mir nicht in den Schrank stellen kann, taugt es auch nix!
Jep. Sieht mein Schrank auch so.
Bei mir ähnlich. In vereinzelten Ausnahmefällen kaufe ich auch mal einen Download und brenne das auf CD, aber meist sehe ich vom Kauf ab, wenn es keine CD gibt. Was natürlich auch zur Folge hat, dass EPs meist gänzlich an mir vorbei gehen. Vorab höre ich die Amazon-Schnipsel oder YouTube-Clips, nie das komplette Album aus dubiosen Quellen. Dadurch bin ich halt auch hoffnungslos hintendran, wenn ich ein Album erst zum offiziellen VÖ-Termin hören kann.
Naja, so ganz falsch ist das ja nicht. Glaubt ihr, ein 20jähriger Kanye West-Fan wartet darauf, bis er sich die Musik "in den Schrank stellen" kann? Das ist ja nu schon eher eine Eigenheit der Ü40-Generation. Und warum soll man denn freiwillig auf Musik warten, die überall zu finden ist? Mittlerweile gibt es ja auch genügend Cloud-Lösungen, sodass man das "Volle Festplatte"-Problem umgehen kann.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Aber mal zurück zum Thema: Wie Kanye in "Famous" aus Sister Nancys "Bam Bam" und Nina Simones "Do What You Gotta Do" etwas ganz Neues macht, ist nichts weniger als meisterhaft.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich wollte ja eigentlich eine Track-für-Track "Kritik" schreiben, aber...fuck it. The Life of Pablo ist ein fast Meisterwerk, nur bei Father Stretch My Hands Pt. 1/2, FML (der aber meisterhaft ausläuft), Facts (wegen des selten dämlichen Nike-Disses) und Fade juckt der Skipfinger. Und oh junge, die Highlights sind dieses Jahr von niemandem mehr zu schlagen.
Kaum schreib ich was Positives über das Album, schon kommt Kanye wieder um die Ecke und streckt mir die Zunge raus. http://consequenceofsound.net/2016/02/au...e-snl-meltdown/ Zum Glück kann ich ganz gut Künstler und Kunstprodukt trennen, denn mal ehrlich, was für ein Idiot.
Mittlerweile ist das Album ettliche male bei mir gelaufen: Und die Anfangseuphorie hat sich nicht gelegt. „The Life Of Pablo“ ist eine vielseitige Platte und bei aller Vielseitigkeit vor allem wirklich ein Album wie aus einem Guss. Gerade das finde ich sehr beeindruckend, da ja Mr. West mit vielen Leuten herum hantiert. Also er weiß schon genau was er da macht. Er ist ein großartiger musikalischer Dirigent.
Zitat von victorward im Beitrag #43Mi bei aller Vielseitigkeit vor allem wirklich ein Album wie aus einem Guss.
Für mich ist ja eher ein Kritikpunkt, dass ich meine zu merken, dass West da viel hin und hergeschustert hat und TLOP stellenweise etwas stottert und nicht sehr "consistent" wirkt. Das hat er z.B. versucht mit solchen Halbskits wie Freestyle 4 oder auch Pt. 2 zu kitten.
Ich finde das teilweise Skizzenhafte aber auch gerade gut, es sorgt für viel Abwechslung und dafür, dass es nie langweilig wird. Klar, Kanye ist nicht Jay Dee, aber ein bisschen geht es ja in die Richtung, möglichst viele Idee in kurzer Zeit zu verdichten. Und am Ende ist ja überall musikalische Substanz drin. Das ist mir lieber als diese siebenminütigen banger, die sich nach der Hälfte wiederholen, die man auf vielen anderen Alben findet.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)