Ich fürchte diese Frage kann dir so niemand beantworten. Wenn das warm und kalt klingt für dich, das ist das halt so. Da kann man jetzt aus der Entfernung nur küchenmusikologisch spekulieren. Da der Bandleader grob die Richtung vorgibt: "Something Else" ist ein auf dem Punkt gespieltes melodiöses Hard Bop Album mit einem ordentlichen Schuss Blues und Swing. Bei "Kind Of Blue" hingegen ist der Anteil von Modal Jazz höher, d.h. Davis hat gerne auch Akkordfolgen vorgegeben und die alle kommunizieren miteinander zu den entstehenden Themen. Vielleicht magst du es schneller lieber als relaxt, geordnet lieber als improvisiert oder das Saxofon ist dir näher als die Trumpete? Jede dieser Theorien kann natürlich durch Erwähnung eines dritten Albums sofort zunichte gemacht werde.
Tendenziell würde ich auch eher der "Something Else" den Vorzug geben, denn sie "ROCKT!" , aber das ist natürlich auch von der Stimmung abhängig.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #150Beides sind ja nun Standardwerke des Jazz. Während ich Somethin' Else als sehr angenehm (ich würde mal sagen "warm") empfinde, geht mir das für mein Gefühl (Entschuldigung) "kalte Getröte" auf Kind Of Blue einfach nur auf den Sack.
Kann mir mal jemand versuchen zu erklären, woran das liegen kann?
Am Trompeter? Ok, gilt nicht, der ist ja auf "Somethin' Else" auch dabei. Dann weiß ich es auch nicht. Aber "Autumn Leaves" ist schon ein grandioser Opener, das nimmt einen durchaus für sich ein. Dazu kommt, dass die Stücke sich insgesamt stärker voneinander unterscheiden als die auf "Kind Of Blue".
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Vielen Dank für eure Erklärungen. Jetzt ist mir doch einiges klarer!
Da ja beide Künstler auf beiden Alben mitspielten, scheint es beim Jazz extrem wichtig zu sein, welcher Frontman die Richtung vorgibt. Vom "Modal Jazz" eines Miles Davis werde ich mich wohl fernhalten. Das ist einfach nicht meins.
Ich bin damit also auf der Suche nach Frontmännern des Stils von Adderly. Gibt es da Empfehlungen?
Ach und ja, jetzt fiel mir auch wieder ein, warum der Name Cannonball Adderly mir schon vor dem Erwerb des Albums Somethin' Else ein Begriff war. In der ersten Regiearbeit von Clint Eastwood besucht dieser in dem Film "Play Misty For Me (Sadistico)" ein Jazzkonzert und da spielt rein zufällig Adderly.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Wenn du es ein wenig "wärmer" magst, kannst du dir auch mal Donald Byrd anhören. "Slow Drag" ist z.B. ein schönes Album.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Serge Chaloff - Blue Serge (1956) Ein guter Baritonsaxophonist. Das ist gerüchteweise seine beste Platte, danach ist er leider gestorben (wegen Tumor schon bei den Aufnahmen im Rollstuhl). Bop.
1. A Handful of Stars 5:33 2. The Goof and I 4:45 3. Thanks for the Memory 3:46 4. All the Things You Are 5:24 5. I've Got the World on a String 6:44 6. Susie's Blues 5:08 7. Stairway to the Stars 4:50 8. How About You? 5:23
Serge Chaloff – baritone saxophone Sonny Clark – piano Philly Joe Jones – drums Leroy Vinnegar – bass
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Mal wieder was mit Gesang: Freda Payne - After the Lights Go Down Low and Much More!!! (1963) Den meisten Menschen dürfte sie als Soul/Pop Sängerin mit dem Monsterhit "Band Of Gold" bekannt sein. Das Debut habe ich vorletzte Woche mal spontan eingesteckt und war dann sehr überrascht, dass hier noch der Jazz regiert. Auch recht.
1. After the Lights Go Down Low 3:29 2. Sweet Pumpkin 3:01 3. Blue Piano 2:51 4. The Things We Love To Do 2:37 5. Awaken My Lonely One 2:16 6. Sweet September 2:39 7. I Cried for You 4:04 8. 'Round Midnight 4:28 9. Out of This World 3:15 10. Lonely Woman 4:08 11. I Wish I Knew 3:56 12. It's Time 1:55
Freda Payne – vocals
1 - 6 Trumpets – Nick Travis, Ernie Royal, Al Derisi, Jimmy Nottingham Trombones – Al Raph, Quentin Jackson, Bob Brookmeyer Alto saxophone – Phil Woods Tenor saxophones – Zoot Sims, Seldon Powell Baritone saxophone – Sol Schlinger Piano – Hank Jones Bass – Art Davis Drums – Gus Johnson, Jr.
7 - 12 Alto saxophone – Phil Woods Drums – Walter Perkins Piano – Hank Jones Bass – Art Davis Guitar – Jim Hall
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zurück zum Instrumentalen: Dave Bailey - One Foot In The Gutter (1960)
Sonst eher bei Gerry Mulligan oder Lou Donaldson zu hören: Das Sextet des Schlagzeugers hatte auch was zu bieten und geht entspannt zu Sache. Obwohl er zu den Spitzenleuten seiner Zeit gehörte, beschloss er dann in den 70ern Fluglehrer zu werden.
1. One Foot in the Gutter 10:54 2. Well, You Needn't 11:56 3. Sandu 21:01 + 4. Brownie Speaks (CD Bonus) 4:43
Dave Bailey - Leader and drums. Clark Terry - Trumpet & Fluegelhorn. Junior Cook -Tenor. Curtis Fuller - Trombone. Horace Parlan - Piano. Peck Morrison - Bass
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Best Contemporary Instrumental Album Snarky Puppy - Culcha Vulcha
Best Improvised Jazz Solo John Scofield - I’m So Lonesome I Could Cry
Best Jazz Vocal Album Gregory Porter - Take Me To The Alley
Best Jazz Instrumental Album John Scofield - Country For Old Men
Best Large Jazz Ensemble Album Ted Nash Big Band - Presidential Suite: Eight Variations On Freedom
Best Latin Jazz Album Chucho Valdés - Tribute To Irakere: Live In Marciac
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Vielen Dank für eure Unterstützung/eure Empfehlungen. Ich habe mich heute Abend mal mit einigen beschäftigt.
Art Blakey - Moanin' Wundervoller Anfang. Irgendwann wurde es mir dann aber doch zu trompetenlastig.
Art Blakey - Mosaic Ist mir von Anfang zu hektisch und beinhaltet viel zu viel Trompete.
Wayne Shorter - Black Orpheus Ja, das sagt mir zu.
Miles Davis Quintet - If I Were A Ball Er kann anscheinend also auch anders! Gefällt mir! Scheint daran zu liegen, dass ich im Jazz eine gestopfte Trompete bevorzuge.
Serge Chaloff - Blue Serge Yo, dass ist das, was ich suche!
Oh, ich meinte meine letzten Beiträge zwar nicht speziell als Empfehlung für Dich, ich will nur allgemein öfter hier posten, wenn "Ich höre gerade ..." etwas jazziges ist. Wenn was ankommt, dann um so besser.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Art Blakey finde ich toll- zudem kann man sich über seine diversen Formationen gut in die Tiefen des Hardbops und darüber hinaus vorarbeiten. Wenn es einem nicht zusagt wegen der Trompete kann man natürlich nichts machen (vielleicht sollte man es dann zu einem späteren Zeitpunkt nochmals versuchen). Für mich der Inbegriff des Hardbop und des Souljazz ist auch Horace Silver (Piano), der ebenfalls bei Art Blakey spielte. Häufig sind bei ihm auch Latin- Anklänge zu hören.
Zitat von Der Lokus im Beitrag #158Zurück zum Instrumentalen: Dave Bailey - One Foot In The Gutter (1960) [ Sonst eher bei Gerry Mulligan oder Lou Donaldson zu hören: Das Sextet des Schlagzeugers hatte auch was zu bieten und geht entspannt zu Sache. Obwohl er zu den Spitzenleuten seiner Zeit gehörte, beschloss er dann in den 70ern Fluglehrer zu werden.
1. One Foot in the Gutter 10:54 2. Well, You Needn't 11:56 3. Sandu 21:01 + 4. Brownie Speaks (CD Bonus) 4:43
Dave Bailey - Leader and drums. Clark Terry - Trumpet & Fluegelhorn. Junior Cook -Tenor. Curtis Fuller - Trombone. Horace Parlan - Piano. Peck Morrison - Bass
Als Einstiegsempfehlung habe ich mir vor ein paar Jahren von Cannonball Adderly das Album Somethin' Else zugelegt. Schon beim ersten Anhören hat es mir auf Anhieb gefallen. Locker, flockig, leicht; ging es sofort ins Ohr.
Heute habe ich mir zum wiederholten Mal Kind Of Blue von Miles Davis angehört und zum ersten Mal einen kompletten Umlauf durchgestanden/ertragen.
Beides sind ja nun Standardwerke des Jazz. Während ich Somethin' Else als sehr angenehm (ich würde mal sagen "warm") empfinde, geht mir das für mein Gefühl (Entschuldigung) "kalte Getröte" auf Kind Of Blue einfach nur auf den Sack.
Kann mir mal jemand versuchen zu erklären, woran das liegen kann?
...vielleicht fehlt Dir die COOLNESS? Wie steht es denn auf "Kind Of Blue" mit dem Beitrag von John Coltrane? Der spielt doch den Gegenpart zu Miles...