Aufgeschlossenen Musikhörer*innen sei folgende Band, nee, folgendes Orchester - zum Glück gibt es heute sowas noch, wo ja selbst Bands langsam rar werden - ans Herz bzw. ans Ohr gelegt.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
The Comet is Coming - Channel the Spirit (2017 Deluxe Edition) CD 1 Original Album 01. The Prophecy 02. Space Carnival 03. Journey through the asteroid belt 04. Nano 05. New Age 06. Slam dunk in a black hole 07. Cosmic dust 08. Star Furnace 09. Channel the spirit 10. Deep within the engine deck 11. Lightyears (feat. Joshua Idehen) 12. End of earth
CD 2 Prophecy EP 01. Neon Baby 02. Star exploding in slow motion 03. Do the milky way 04. Cosmic Serpent 05. Final days of the apocalypse (feat. Joshua Idehen) Ancient Tapes 06. Slammin 07. Transmission 08. Closing credits
Nachdem die aktuelle EP "Death to the planet" in meiner Jahresbestenliste seit Monate auf einem der vorderen Plätze steht, freut es mich natürlich besonders, dass das 2016er Debütalbum von "King Shabaka" (Saxophonist Shabaka Hutchings), "Danalogue the Conquerer" (Keyboarder Dan Leavers) and "Betamax Killer" (Drummer Max Hallett) vor ein paar Wochen neu aufgelegt wurde, wobei es die 2015er EP "Prophecy" und drei Archivtracks als Dreingabe gibt. Space Jazz meets Afrobeat in bester Tradition von Sun Ra, zu dessen "true heirs" der Guardian das Trio erhoben hat. Immer wieder beeindruckend, wie Shabaka Hutchings als wahrer Tausendsassa alleine in den letzten vier Jahren mit gleich vier unterschiedlich ausgerichteten Combos (The Planet is Coming, Shabaka & The Ancestors, Melt yourself down, Sons of Kemet) für ein paar der spannendsten Jazzalben der vergangenen Jahre verantwortlich zeichnet, diverse Nebenprojekte und weitere Engagements nicht eingerechnet. Ganz große Empfehlung.
Chip Wickham – La Sombra (2017) Ein Jazz-Highlight des Jahres: Die Vintage Vibes von Robert Wickham. Eigentlich hat er seine Wurzeln in der Manchester Szene und ist schon seit 25 Jahren zwischen HipHop, Dancefloor und Indiepop ein beliebter Gastmusiker und Remixer. Seit 2007 hat er jedoch in Madrid sein zweites Zuhause gefunden und widmet sich immer mehr seiner eigentlichen musikalischen Bestimmung. Organischer und fließender Post-Bop, vermischt mit (Kudos-Label, logisch ...) Soul - und Latin Jazz. Die letzten Projekte waren mit BLUE MODE oder FIRE EATERS, jetzt ist er im Studio erstmals sein eigener Bandleader mit ausschließlich spanischen Mitstreitern.
1. La Sombra 9:34 2. Sling Shot 6:32 3. Red Planet 5:45 4. The Detour 5:12 5. Pushed Too Far 6:20 6. Tokyo Slow-Mo 6:37 7. La Leyenda del Tiempo 4:21
Chip Wickham: tenor saxophone, flute, alto flute Gabriel Casanova: piano David Salvador: bass Antonio Pax: drums, vibraphone
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Gefällt mir auch ganz gut, aber diese Latin-Rhythmik verschiebt die Sache für mich von „spannend“ etwas zu sehr in „gefällig“. Ich werde mir das Album aber ganz sicher anhören
Collocutor - The Search (2017) Per Fundraising finanziertes zweites Album der Londoner Jazzcombo um die Saxophonistin Tamar Osborn nach dem 2014er Debüt "Instead". Während die drei "Conversations" avantgardistisch und skizzenhaft bleiben, überzeugen die vier Longtracks durch einen gekonnten Spannungsaufbau und dem Zusammenspiel zwischen stoischen Dubbeats und wilden Saxophonduellen, angereichert mit afrikanischer Rhythmik. Kein Wunder, dass auch hier Sun Ra als Referenz genannt wird.
1. Disappearance 7:36 2. Conversation 1 2:40 3. The Search 8:53 4. Conversation 2 3:38 5. Here to there to Everywhere 11:21 6. Conversation 3 (Definite) 4:02 7. Arrival 7:12 Bandcamp Bonus Tracks 8. Everywhere (Radio Edit) 6:46 9. Dissappearance (Live Dubplate Version) 7:46 10. Arrival (Live Dubplate Version) 8:04
"Everywhere" (Jazz Standard Sessions)
"Disappearance" (Onthecorner Live Loft Session)
Tamar Osborn: Saxophon Mike Lesirge: Saxophon Josephine Davis: Saxophon Simon Finch: Trompete Suman Joshi: Bass Marco Piccioni: Gitarre Maurizio Ravalico: Percussion Magnus Mehta: Percussion Afla Sackey: Percussion
Zitat von Mirabello im Beitrag #182Aufgeschlossenen Musikhörer*innen sei folgende Band, nee, folgendes Orchester - zum Glück gibt es heute sowas noch, wo ja selbst Bands langsam rar werden - ans Herz bzw. ans Ohr gelegt.
ich schau definitiv zu selten in diesen thread. das AMEO ist natürlich nicht nur behupen- und beknienswert (was ich ja selbst auch schon hier und andernorts getan habe), sondern schlicht und einfach einzigartig. und da es vermutlich jedesmal ein logistischer kraftakt ist, diesen verrückten haufen zur gleichen zeit an den gleichen ort zu kriegen, und (das setze ich bei der größenordnung und der nischenhaftigkeit des genres einfach mal voraus) ohne ernsthaften finanziellen anreiz zu solch großartiger musik zu motivieren, kann ich nur immer wieder sagen: wer sich sehenden auges eines ihrer raren konzerte entgehen lässt (weil er vielleicht geschlechtsverkehr in aussicht hat, am ende aber sowieso nur wieder auf der rechnung und seiner rechten hand sitzenbleiben wird), ist doof und stinkt!
auch ihr neues album vula ist mal wieder ziemlich gelungen:
aber auch die älteren sachen habens in sich; vielleicht interessieren hier vor allem die kollaborationen, u.a. mit the notwist:
ZitatAndrea Benini (born March 14, 1977), better known by his stage name Mop Mop, is an Italian musician and producer. He performs with his band, the Mop Mop Combo, as well as a DJ worldwide. Mop Mop achieved international recognition when he was included in the soundtrack of Woody Allen's To Rome With Love in 2012
Alben: The 11th Pill (2005) Kiss of Kali (2009) Ritual of the Savage (2010) Isle of Magic (2013) Lunar Love (2016)
Wenn sich die Truppe auf ihrer Homepage schon als "a bastard performance of modern Jazz" bezeichnet, dann soll sie auch hier im Jazz-Thread belobhudelt werden. Ich habe bisher nur das letztjährige Album (s.u.) und bin begeistert. Sehr kurzweilige Mischung aus Jazz, Afrobeat, Funk und HipHop, in vielen Momenten nicht ganz weit weg von Massive Attack aber deutlich verspielter. Der Albumtrailer gibt einen guten Einblick:
Side 1 (The Journey) 1. Alfa 2:04 2. Adhara 5:12 3. Totem 4:26
Side 2 (The Awakening) 4. Spaceship: Earth feat. Anthony Joseph 6:01 5. Omega 1:59 6. Lunar Love 6:17
Side 3 (The Experience) 7. The Barber feat. Anthony Joseph 6:42 8. Habibi 8:58
Side 4 (Close Encounters) 9. Plato 10:07 10. The Serpent feat. Anthony Joseph 5:34
Zitat von Mirabello im Beitrag #182Aufgeschlossenen Musikhörer*innen sei folgende Band, nee, folgendes Orchester - zum Glück gibt es heute sowas noch, wo ja selbst Bands langsam rar werden - ans Herz bzw. ans Ohr gelegt.
ich schau definitiv zu selten in diesen thread. das AMEO ist natürlich nicht nur behupen- und beknienswert (was ich ja selbst auch schon hier und andernorts getan habe), sondern schlicht und einfach einzigartig. und da es vermutlich jedesmal ein logistischer kraftakt ist, diesen verrückten haufen zur gleichen zeit an den gleichen ort zu kriegen, und (das setze ich bei der größenordnung und der nischenhaftigkeit des genres einfach mal voraus) ohne ernsthaften finanziellen anreiz zu solch großartiger musik zu motivieren, kann ich nur immer wieder sagen: wer sich sehenden auges eines ihrer raren konzerte entgehen lässt (weil er vielleicht geschlechtsverkehr in aussicht hat, am ende aber sowieso nur wieder auf der rechnung und seiner rechten hand sitzenbleiben wird), ist doof und stinkt!
auch ihr neues album vula ist mal wieder ziemlich gelungen:
aber auch die älteren sachen habens in sich; vielleicht interessieren hier vor allem die kollaborationen, u.a. mit the notwist:
Ah, noch ein freund des Andromeda Mega Express Orchestras! Super!
Freuen sich alle Ludwigshafener und Salzburger, denn dort spielt das Orchester in den nächsten Tagen.
Oct 24 Ludwigshafen Enjoy Jazz Festival
Oct 25 A – Salzburg Jazz & The City
Nicht verpassen!
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Ok, ich bin ja derzeit sowieso leicht zu begeistern, aber das könnte mein Jazzalbum des Jahres werden
Web Web - Oracle (Compost Records, 01.09.2017)
1 Kings Of Forbidden Lands 2 Journey To No End 3 The Ring Of - Part 1 4 Unreal Prediction 5 New World Trinity (CD & Digital only) 6 The Ring Of - Part 2 7 The Oracle 8 Red Sunrise 9 Dada (CD & Digital Only) 10 The Ring Of - Part 3 11 Nonviolent Constellations 12 The Ring Of - Part 4 13 Alternate Truth (CD & Digital only) 14 The Ring of - Part 5 (Digital & Vinyl only)
Das erste "richtige" Jazz-Album auf dem Compost-Label (wobei Jazz ja schon immer ein Bezugspunkt vieler Label-Acts war) und dann wurde es auch noch an einem einzigen Wochenende live im Studio (in München) eingespielt. Das hört man: Ein sehr druckvolles, ungestümes, klassisches Jazzalbum, der Anfänger (=ich) sortiert es begeistert zwischen Frühsechziger Art Blakey und Frühsiebziger Miles Davis ein und beschließt, dass ein paar Hörproben mehr sagen als tausend Worte.
Roberto Di Gioia - Piano, Fender Rhodes,Synth, Percussion Tony Lakatos - Tenor- and Sopranosaxophone Christian von Kaphengst - Upright Bass Peter Gall - Drums
Open Book (Palmetto/Indigo), Soloalbum Sunday Night At The Vanguard (Palmetto/Indigo), Trio mit John Hébert (Bass) und Eric McPherson (Drums) Beautiful Love (Sunnyside/Delta), Duo mit der Sängerin Jay Clayton My Coma Dreams (Palmetto), Soloalbum. Hersch lag 2008 2 Monate im Koma und hat darüber eine Platte gemacht.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von LFB im Beitrag #192Ok, ich bin ja derzeit sowieso leicht zu begeistern, aber das könnte mein Jazzalbum des Jahres werden
Web Web - Oracle (Compost Records, 01.09.2017)
Das erste "richtige" Jazz-Album auf dem Compost-Label (wobei Jazz ja schon immer ein Bezugspunkt vieler Label-Acts war) und dann wurde es auch noch an einem einzigen Wochenende live im Studio (in München) eingespielt. Das hört man: Ein sehr druckvolles, ungestümes, klassisches Jazzalbum, der Anfänger (=ich) sortiert es begeistert zwischen Frühsechziger Art Blakey und Frühsiebziger Miles Davis ein und beschließt, dass ein paar Hörproben mehr sagen als tausend Worte.
danke für den tipp. gefällt mir auch ausnehmend gut.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist