So, jetzt habe ich mir das mal ausführlich gegeben. Und ich finde die Blu-Ray mit dem Konzert wirklich ausgezeichnet, der DTS-HD-Sound ist kristallklar und knackig. Dave Gahan ist stimmlich in Bestform und fit wie ein Turnschuh, zeitweise gockelt er über die Bühne wie einst Freddie Mercury und hat das Publikum voll im Griff. Martin Gores Stimme ist hörbar "gereift", "The Things You Said" singt er in einer tieferen Tonlage und klingt schon ein bisschen brüchig. Dafür bringt er gleich darauf bei "Insight" eine Gänsehautperformance - ein Song von "Ultra", den ich überhaupt nicht mehr auf dem Zettel hatte. Fletch sieht man bei dem Konzert eher noch weniger als die beiden Gastmusiker. Die Versionen der Songklassiker in der zweiten Konzerthälfte sind durchgehend sehr gut und mitreißend, speziell "Everything Counts" und "Never Let Me Down Again".
Tja, und dann die CD's. Da kann ich die Kritik durchaus nachvollziehen, aus zwei Gründen. Zunächst mal ist die Abmischung etwas seltsam, zeitweise wird die Musik fast vom Publikum übertönt. Und dann ist das ganze noch sehr komprimiert gemastert, was den Effekt noch verschlimmert. Das ergibt im Endeffekt ein leicht unangenehmes Klangbild, bei dem weder Musik noch Klang gut rüberkommen. Besonders fällt das bei der einzigen Coverversion "Heroes" auf, die ist auf der Blu-Ray toll (klingt wie New Order mit Dave Gahan als Sänger) und auf der CD schlapp und fad. Sehr schade - ich habe jetzt nicht nachgeprüft, ob das mit der Stereo-Tonspur auf der Blu-Ray identisch ist.
Ich kaufe mir nur noch sehr selten Konzert-Blu-Rays/DVDs. Wie oft schaut man die denn?
Von Depeche Mode habe ich nur die hier
und das reicht mir völlig. Das komplette Konzert am Stück zu schauen habe ich übrigens noch nie geschafft. Die Konzert-CDs ebenfalls nicht komplet zu hören.
Wie ich soeben im Radio erfahren habe, soll Depeche Mode in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen werden, aber die Zeremonie wurde auf November verschoben:
ZitatZum ersten Mal seit 35 Jahren fällt die legendäre Musikveranstaltung aus. Die Anwärter auf den Ehrentitel sind diesmal Depeche Mode, Nine Inch Nails, Notorious B.I.G., Whitney Houston, T. Rex und die Doobie Brothers. Geehrt werden sollen sie dennoch, allerdings erst am 7. November und nicht vor Ort. Der „Rock’n’Roll Hall Of Fame”-Vorsitzende John Sykes sagte dazu: „Um die Gesundheit und Sicherheit unserer Rekruten, ihrer Familien und Crews zu schützen, haben wir entschieden, dass ein Live-Event nicht möglich ist.”
Mit "Rekruten" sind vielleicht eher die Kandidaten gemeint. Das Ganze soll wohl im Internet gestreamt werden.
Zitat von tenno im Beitrag Hochgelobte Künstler, mit denen ich nix anfangen kanndas radio spielt gerade irgendwas von depeche mode, und mir wird auf einmal klar, dass ich unter anderem deswegen mit joy division fremdele, weil ich sie für die existenz solch furchtbarer, pseudo-existenzialistischer und zutiefst unsinnlicher marschmusik verantwortlich mache (die sich ihrerseits mit der grausigen goth-grütze auch noch an einem ganzen genre des grauens mitschuldig gemacht hat). das mag instrumental noch so innovativ sein, aber allein schon die stimme von dave gahan hindert mich an der huldigung dieser technischen leistung. tötet mich, geißelt mich, aber wenn mir ein als bariton verkleideter feldwebel zum rhythmus depressiver frankiermaschinen seine kindheitstraumata ins ohr bellt, bin ich einfach im falschen film. so deutsch wie diese band zu sein haben sich nicht mal kraftwerk getraut.
Na ja. Ich fühle mich in meiner früheren Einordnung dieser Kritik bestätigt.
Aber was mich interessiert: Welcher Song lief denn dazumalen im Radio?
Und: Was ist daran so schlimm, wenn eine Band angeblich "deutsch" ist? Das scheint ja kritisch und negativ gemeint zu sein.
Wenn man diese Kritik so liest, hat man den Eindruck, Depeche Mode sei schlimmer als Modern Talking, oder zumindest Donald Trump. Also mir ist es ein Rätsel, wie man so eine Band derartig schlechtreden kann. Man kann ja über das eine oder andere reden. Irgendetwas nervt immer.
Mich würde mal interessieren, welche Lieder du am grausigsten findest, welche dich zu dieser Schmähkritik hingerissen haben. Und welchen Liedern du vielleicht doch etwas abgewinnen kannst, welche bei dir also trotz allem recht hoch im Kurs stehen.
Vielleicht kommt man sich so näher und kann deine DeMo-Phobie besser verstehen.
Beim Eisenbahn-Spielen mit dem Enkel durfte ich gestern auf eindringlichen Wunsch eine regelmäßige Ansage machen: "Dieser Zug endet hier. Bitte alle aussteigen." Sorry, ist etwas OT aber fiel mir gerade ein.
PS.: Als eine der nächsten CDs kommt dann später Songs Of Faith And Devotion in den Player. Liegt schon bereit.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #124PS.: Als eine der nächsten CDs kommt dann später Songs Of Faith And Devotion in den Player. Liegt schon bereit.
Für mich allerdings das mit Abstand schwächste Album, weil sie da auf den Grunge-Zug aufgesprungen sind, anstatt ihr eigenes Ding zu machen. Und leider auch kaum gute Songs drauf.
Nunja, der einzige, der zu der Zeit Grunge mochte, war Dave Gahan, und der hat keinen einzigen Song geschrieben auf dem Album. Musikalisch höre ich da auch eine größere Nähe zu Blues und Gospel - ich verstehe echt nicht, wo Du da Grunge hörst.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Vor allem in diesem miefigen Klangbild und der generellen miesepetrigen Grundstimmung. Kompositorisch ist da sicher mehr Blues und Gospel dabei, leider unter weitgehender Abwesenheit zündender Songs. "Condemnation" dürfte nach "The Meaning Of Love" wohl ihre schlechteste Single überhaupt sein. Einziger Lichtblick ist "Walking In My Shoes", das ist auch der einzige Song, den sie heute noch spielen.
Okay. "I Feel You" ist für mich leider nur "Personal Jesus" mit Ratten, Flöhen und Läusen. Und ja, ich mag das Album nicht. "Songs Of Faith And Devotion Live" ist das einzige DM-Album, bei dem ich mich verweigert habe.
Zitat von CobraBora im Beitrag #129Okay. "I Feel You" ist für mich leider nur "Personal Jesus" mit Ratten, Flöhen und Läusen. Und ja, ich mag das Album nicht. "Songs Of Faith And Devotion Live" ist das einzige DM-Album, bei dem ich mich verweigert habe.
Ich habe mich auch sehr lange verweigert und es mir erst sehr spät zugelegt. Und es ist nicht so schlecht wie zuvor befürchtet. Habe es gestern durchgehend und komplett gehört und war an keiner Stelle zum Skippen geneigt. Ein starkes Album ist es natürlich dennoch nicht.
Zitat von Lumich im Beitrag #119Die BluRay habe ich noch nicht gesehen, aber die CDs haben mich schon etwas enttäuscht. Von der Songauswahl her wusste ich bereits vorher schon, dass ich da einiges nicht weiter spannend finden würde. Mit einem dermaßen schlechten Mix, vor allem in der ersten Hälfte, hätte ich nicht gerechnet: Außer dem Gesang und dem Schlagzeug verschwimmt nahezu alles leise und kraftlos im Hintergrund. Des weiteren waren die gesanglichen Leistungen von Gore und Gahan wirklich nicht überzeugend, und das fast über den ganzen Gig hinweg. Besonders auffällig ist das m.E. bei dem Track „Things You Said“, den man als Live-Version auch von der „101“ kennt - klar, das ist schon 32 Jahre her. Möglicherweise haben sie auch damals mehr im Studio nachgeschummelt - kann sein - aber die neue Aufnahme aus der Waldbühne stinkt in jeder Hinsicht ganz schön ab im Vergleich zur alten. Von der Spirits-In-The-Forest-Doku her hatte ich einen völlig anderen Eindruck. Vielleicht funktionierte der Mix über den Fernseher besser.
Zitat von CobraBora im Beitrag #121So, jetzt habe ich mir das mal ausführlich gegeben. Und ich finde die Blu-Ray mit dem Konzert wirklich ausgezeichnet, der DTS-HD-Sound ist kristallklar und knackig. Dave Gahan ist stimmlich in Bestform und fit wie ein Turnschuh, zeitweise gockelt er über die Bühne wie einst Freddie Mercury und hat das Publikum voll im Griff. Martin Gores Stimme ist hörbar "gereift", "The Things You Said" singt er in einer tieferen Tonlage und klingt schon ein bisschen brüchig. Dafür bringt er gleich darauf bei "Insight" eine Gänsehautperformance - ein Song von "Ultra", den ich überhaupt nicht mehr auf dem Zettel hatte. Fletch sieht man bei dem Konzert eher noch weniger als die beiden Gastmusiker. Die Versionen der Songklassiker in der zweiten Konzerthälfte sind durchgehend sehr gut und mitreißend, speziell "Everything Counts" und "Never Let Me Down Again".
Tja, und dann die CD's. Da kann ich die Kritik durchaus nachvollziehen, aus zwei Gründen. Zunächst mal ist die Abmischung etwas seltsam, zeitweise wird die Musik fast vom Publikum übertönt. Und dann ist das ganze noch sehr komprimiert gemastert, was den Effekt noch verschlimmert. Das ergibt im Endeffekt ein leicht unangenehmes Klangbild, bei dem weder Musik noch Klang gut rüberkommen. Besonders fällt das bei der einzigen Coverversion "Heroes" auf, die ist auf der Blu-Ray toll (klingt wie New Order mit Dave Gahan als Sänger) und auf der CD schlapp und fad. Sehr schade - ich habe jetzt nicht nachgeprüft, ob das mit der Stereo-Tonspur auf der Blu-Ray identisch ist.
Ich schaue gerade die BluRay (tja, so lange hat‘s gedauert, bis ich mal Zeit dafür hatte). Der Sound ist wirklich um Längen besser. Was haben die da bloß verbrochen beim CD-Mix??? Die Gesanglichen Schwächen sind zwar nicht weg, aber deutlich besser im Gesamtsound verwebt, so dass es nicht so auffällt. Gahan‘s Bühnenperformance ist diesmal in Teilen selbst mir zu affig, und grundsätzlich weiß ich einen Performer wirklich zu schätzen. Insgesamt macht es aber schon Spaß.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Neue Gore Instrumental EP im Januar - das hätte gut aufs Blackest Ever Black Label gepasst. Gefällt mir jedenfalls super das Stück. Da Martin Gore eh keine memorablen Songs mehr hinbekommt, darf er von mir aus gerne bei sowas bleiben