Ich teile zwar Palmers Meinung, dass in sozialen Netzwerken heute oft Dinge aufgebauscht werden. Aber sowohl der Quotenschwarze als auch das Vergasen gehen halt nicht. Aogo hat den Fehler offenbar von sich aus gemerkt, Lehmann nicht. Und auch wenn ich Palmers Einlassung im Kontext verstehe, ist die Wortwahl falsch, selbst wenn es ein Zitat ist.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
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Niemand hat Palmer gezwungen, sich zu dem Thema zu äußern. Aber er tritt mit provokanten Äußerungen an die Öffentlichkeit und fühlt sich dann gar schröcklich missverstanden, wenn er Gegenwind bekommt. Das ist ein Muster, das man ja schon seit einiger Zeit von ihm kennt (und, nebenbei bemerkt, auch für Rechtsradikale typisch ist). Irgendwann bringt halt mal ein Tropfen das Fass zum Überlaufen.
Den Spruch mit dem "bis zur Vergasung" finde ich übrigens deutlich weniger schlimm, das sagt man bei uns seit meiner Kindheit ohne dass sich jemand etwas Böses dabei denkt.
genau dieses thema ("bis zur vergasung") hatten wir hier heute morgen. hier war das auch standardsprache, aber mir geht das nicht mehr über die lippen. man muss sich ja nichts böses denken, um hässliches zu sagen, aber das ist jetzt ein anderes weites feld. gegen den innerern reichsparteitag und afrika-kekse habe ich zum beispiel nichts.
Der „innere Reichsparteitag“ ist aber deutlich bedenklicher als das mit der Vergasung. Der Spruch stammt, schlimm genug, aus dem 1. Weltkrieg. Der Reichsparteitag kommt aber nun wirklich von den Nazis.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"Bis zur Vergasung" war auch fester Bestandteil meines Kindheitsvokabulars. Auch wenn es offenbar aus der Zeit vor dem Holocaust stammt, finde ich die Verwendung in aller Regel geschmack- bzw. gedankenlos und vermeide es. Mit "bis der Arzt kommt" oder "bis zum Erbrechen" gibt es ja auch ganz gute Alternativen. Was mir häufiger durch den Kopf geht, besonders an sonnigen Tagen wie heute, ist "Hitlerwetter". Kam mir erstmals durch Serdar Somuncus Lesung aus Goebbels' Tagebüchern unter, und ich fand es so absurd, dass es sich mir noch fünfzehn Jahre später regelmäßig aufdrängt. Aus dem Kopf raus darf das Wort aber nur in ausgewählter Gesellschaft.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Nun scheint der Geduldsfaden der Grünen in Sachen Boris Palmer endültig gerissen. Grund dafür war ein Debattenbeitrag auf Facebook. Palmers Beitrag vorausgegangen war die Behauptung eines Accounts namens „Nadine Pahl“, der ehemalige Fußballer Dennis Aogo habe einer Frau am Strand ein sexuelles Angebot gemacht und dabei einen rassistischen Ausdruck benutzt. Der Account dieser „Nadine Pahl“ ist bei Facebook inzwischen nicht mehr auffindbar, das „Profilbild“ des offensichtlichen Fake-Accounts ist einer US-amerikanischen Online-Anzeige der Bilder-Plattform Pinterest entnommen.
Doch anstatt die Aussagen des zweifelhaften Accounts zu hinterfragen, sprang Boris Palmer direkt darauf an, und schrieb auf Facebook über Aogo, dieser sei ein „schlimmer Rassist“. Auch wiederholte Palmer die rassistische Vokabel aus dem Beitrag des Accounts mit dem Pinterest-Profilbild.
Das wiederum spricht für einen Parteiausschluss, und sei es auch nur wegen Dummheit im Amt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Was ich noch nicht ganz verstehe ist, dass Palmer meint, er hätte Aogo in Schutz nehmen wollen. Insofern bin ich mir nicht sicher, ob Palmer auf diesen Post (siehe unten) selbst hereingefallen ist, oder ob er jemand anderen (Robin Danzl?) dafür kritisierte, diesen Post geteilt zu haben.
Edit: Robin Danzl scheint von der Grünen Jugend zu sein.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #1223"Bis zur Vergasung" war auch fester Bestandteil meines Kindheitsvokabulars. Auch wenn es offenbar aus der Zeit vor dem Holocaust stammt, finde ich die Verwendung in aller Regel geschmack- bzw. gedankenlos und vermeide es
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Ich habe mir das abgewöhnt, nachdem ich "Efraim" von Alfred Andersch gelesen hatte, in dem die Kontroverse um diesen Spruch aufgegriffen wird und mir dann klar wurde, was er in Menschen auslösen kann. Ist sogar schon zwanzig Jahre her.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.