So kompliziert ist das nicht, ich hatte die Diskussion zumindest in der Entstehung noch verfolgt: Palmer hatte sich auf seiner Facebookseite gegen den Rauswürf/die Kündigung von Aogo ausgesprochen, weil der Vorwurf absurd sei, dieser habe den "bis zum Vergasen"-Satz aus einer rassistischen Grundeinstellung und nicht aus reiner Unbedachtheit gesagt. Bei der Diskussion (die ein Mitglied der Grünen Jugend mit dem Vorwurf an Palmer "Na mal wieder Rassismus relativieren?" begann) tauchte dann das vermeintliche bzw. unbewiesene Penis-Zitat von Aogo (das Palmer anschließend wiedergegeben hat) als "Beweis" dafür auf, dass dieser vielleicht ja doch ein Rassist sein könnte. Daraufhin hat Palmer irgendwann entnervt das Handtuch geschmissen, ungefähr, "Ja, dann ist er eben ein Rassist, der mit seinem...", aber im Kontext war schon klar, dass er die Diskussion für albern hielt. Und nach absurder ist jetzt natürlich der Vorwurf, Palmer habe damit tatsächlich behauptet, Aogo sei ein Rassist. Ungeschickt verhielt sich Palmer da schon, aber im Kontext ist offensichtlich, dass seine Aussage das Gegenteil davon darstellte, was ihm jetzt vorgeworfen wird.
Ja, vor allem auch, weil so etwas einem Politiker nicht passieren darf, schon gar nicht, wenn die halbe Nation, 80% der eigenen Partei und viele Redaktionsstuben nur auf den nächsten Fehltritt warten um ihn endlich ranzukriegen. So ganz abwegig finde ich den Gedanken nicht, dass er damit den Shitstorm zumindest in Kauf genommen hat, vielleicht weil er aufgrund seiner bundespolitischen Ambitionen sowieso keine Zukunft mehr für sich bei den Grünen sieht, ihn ein Rauswurf aber medienwirksam zum "Märtyrer" macht, was den Wiedereinstieg andernorts (ich tippe auf die FDP) erleichtert. Er selbst dementiert das ja und nennt sein Verhalten nur unvorsichtig, aber unterschätzen darf man ihn diesbezüglich nicht.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #1232Das ist schon alles ziemlich verquast.
Das finde ich ungeachtet der fraglosen Ungeschicktheit von Palmer eigentlich nicht:
LFB: "GG Allin war ein Pädophiler, weil er live in einer improvisierten Songzeile mal von 'fun with kids' gesungen hat."
King Bronkowitz: "Dieser Vorwurf ist absurd. Das ist ihm ganz sicher nur so rausgerutscht, weil das eine Redewendung ist."
LFB: "Na wieder Pädophile am verteidigen?"
King Bronkowitz: "Er war kein Pädophiler. Mit einer einfachen Erklärung hätte er diesen Vorwurf sicher aus der Welt schaffen können."
LFB: "Aber die Schwägerin meiner Tante kennt jemanden, dessen Friseur behauptet, GG Allin habe mal einer Minderjährigen angeboten, sie mit seinem Schw. so richtig ranzunehmen"
King Bronkowitz: "Ja, meinetwegen, dann war er [=für dich] eben ein Pädophiler, der einer Minderjährigen angeboten hat, sie mit seinem Schw. so richtig ranzunehmen"
Schlagzeile: "King Bronkowitz beleidigt GG Allin als pädophil."
Er hatte wirklich mal einen Song, der "It's Alright To Expose Yourself To Kids" hieß. Der Mensch, der wirklich keine einzige Provokation ausgelassen hat. Mit "keine" meine ich tatsächlich keine.
Triggerwarnung. Jenseits allen guten Geschmacks.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
In dem Fall würde ich auch nicht die sozialen Medien dafür verantwortlich machen, weil hier jemand betroffen ist, dem man eigentlich Routine im Umgang mit Medien unterstellen sollte. Ich würde auch jegliche Absicht Palmers arg in Frage stellen, weil er in Tübingen wirklich große Anstrengungen unternommen hat, um seine vorherige Entgleisung mit dem „Rettungsversuch für solche, die ohnehin bald tot sind“ wieder vergessen zu machen. Was er sich da mühsam aufgebaut hat, ist jetzt wieder futsch, und auch wenn ich den aktuellen Vorwurf für ungerechtfertigt halte, hätte Palmer wissen müssen, was derartige Trigger bewirken.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
FDP-Chef Christian Lindner hat seine Partei zu einem engagierten Wahlkampf aufgerufen, damit nach der Bundestagswahl keine Regierungsbildung ohne die Liberalen möglich ist. "Unser Wahlziel ist, so stark zweistellig zu werden, dass sowohl schwarz-grüne als auch grün-rot-rote Mehrheitsbildungen ausgeschlossen sind", sagte er am Freitag beim digitalen FDP-Parteitag. "Unser Ziel ist es, dass Deutschland weiter aus der Mitte regiert wird."
Immerhin: zur SPD könnten sie bei dieser Wahl locker aufschließen.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Er meint die FDP, die zuletzt mitregieren sollte, dann aber meinte, nicht mehr mitregieren zu wollen?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
"Gender - Gaga" steht im Wortschöpfungsranking irgendwo zwischen "Bananenflanke" und "Zicken - Zoff". Schön, wenn die Verteidiger des Deutschtums auf dem Niveau von Vierjährigen daherbrabbeln.
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